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Hesjedal gewinnt 95. Giro d´Italia vor Rodriguez und De Gent - Pinotti überragt im Zeitfahren von Mailand
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27.05.2012

Hesjedal gewinnt 95. Giro d´Italia vor Rodriguez und De Gent - Pinotti überragt im Zeitfahren von Mailand

Info: GIRO D´ITALIA 2012
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Mailand, 27.05.2012 – Die Hoffnungen der Kanadier und die Befürchtungen der Italiener erfüllten sich am letzten Tag des Giro d’Italia 2012. Ryder Hesjedal (Garmin-Barracuda) holte sich den Gesamtsieg von Joaquin Rodriguez (Katusha) und ist der erste Gewinner einer Grand Tour aus dem Land mit dem Ahornblatt auf der Flagge. Die Italiener verpassten zum fünften Mal in der Geschichte das Podium ihrer Landesrundfahrt, weil Michele Scarponi (Lampre) sich durch Thomas De Gendt (Vacansoleil-DCM) von Rang drei verdrängen ließ. Diese sich anbahnenden Dramen ließen Marco Pinotti (BMC Racing Team) kalt, der überlegen nach vier Jahren zum zweiten Mal ein Abschlusszeitfahren des Giro gewann.

Pinotti fährt in Mailand allen davon
Lange bevor die endgültigen Platzierungen an der Spitze der Gesamtwertung entschieden wurden, tobte ein Kampf um den Etappensieg beim Einzelzeitfahren in Mailand, das von den ursprünglich geplanten 30,1 Kilometer auf 28,2 Kilometer verkürzt werden musste. Wegen einem autofreien Sonntag in der Stadt musste die Strecke leicht modifiziert werden, um den Bürgern den Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln freizuhalten. Taylor Phinney (BMC Racing Team), der Gewinner des kürzeren Zeitfahrens auf der 1. Etappe konnte als dritter Starter gleich eine ordentliche Richtzeit vorlegen, die aber nur drei Minuten später von Alex Rasmussen (Garmin-Barracuda) um 31 Sekunden unterboten wurde. Der Däne blieb ebenso nicht lange an der Macht, wurde vom schnellen Neuseeländer Jesse Sergent (RadioShack-Nissan) um die Kleinigkeit von sieben Sekunden von Position eins verdrängt. Nun dauerte es fast eine Stunde, bis sich mit Geraint Thomas (Sky ProCycling) ein noch besserer Fahrer fand. Der Brite fuhr als Erster einen 50er Schnitt und ging mit 14 Sekunden Vorsprung in Führung. Thomas sah dann aber alt aus, als Marco Pinotti (BMC Racing Team) seine Zeit pulverisierte – eine absolut berechtigte Bezeichnung bei einer Verbesserung um 39 Sekunden. Die Top4 des Tages blieben mit Pinotti, Thomas, Sergent und Rasmussen bis zum Ende unangetastet und der 36-jährige Italiener feierte nach vier Jahren seinen zweiten Etappensieg beim Giro. Auch 2008 war es ein Kampf gegen die Uhr am Ende der Rundfahrt, den Pinotti gewann.


BMC Racing Team: Pinotti gewinnt finales Zeitfahren - Phinney falsch geleitet

De Gendt überholt Scarponi und Hesjedal Rodriguez
Zum Ende des Zeitfahrens hin geriet Pinottis Sieg nicht mehr in Gefahr, die Verteilung der ersten vier Plätze in der Gesamtwertung ließ aber unabhängig davon noch große Spannung aufkommen. Da war zum einen Michele Scarponis (Lampre) verzweifelter Kampf um den dritten Rang, der ihm durch Thomas De Gendt (Vacansoleil), den gestrigen Sieger auf dem Passo dello Stelvio, streitig gemacht wurde. De Gendt, mit 25 ganze 13 Jahre jünger als der offizielle Giro-Sieger von 2011, zwang seinen Gegner in die Knie und nahm ihm 53 Sekunden ab, was fast dem doppelten seines vorherigen Rückstandes entsprach. Der Überraschungsmann aus Belgien, der nur einen 63. Platz bei der Tour de France des letzten Jahres vorzuweisen hatte, sorgte damit für ein Podium ohne Italiener, was es in der Giro-Geschichte erst viermal (1972, 1987, 1988 und 1995) gegeben hatte. Eine Überraschung war auch Ryder Hesjedal (Garmin-Barracuda), den trotz seines sechsten Platzes bei der Tour 2010 im Vorfeld nur wenige zu den Favoriten gezählt hatten. Gestern vergrößerte sich der Rückstand des Kanadiers zu Joaquin Rodriguez (Katusha) zwar auf 31 Sekunden, davon hatte er aber schon 29 an der ersten Zwischenzeit bei Kilometer 11,7 aufgeholt. Am Ende waren es 47 Sekunden und Hesjedal feierte mit 16 Sekunden Vorsprung den Gesamtsieg bei der Italien-Rundfahrt 2012. De Gendt und Hesjedal – in der Tagesabrechnung waren sie Fünfter und Sechster, aber trotzdem große Gewinner.

Henao kommt noch in die Top10, Tschopp wird 14.
Die großen Verlierer sind die Italiener, die bei der Siegerehrung neidisch auf Hesjedal, Rodriguez und De Gendt schauen mussten. Auf den Plätzen vier bis sechs liegen Scarponi, Ivan Basso (LIquigas) und Damiano Cunego (Lampre), die sich alle mehr erhofft hätten. Sky ProCycling kann dagegen zufrieden sein mit dem Abschluss des Giro. Der 25-jährige Rigoberto Uran, der beste Nachwuchsfahrer und Gewinner des Weißen Trikots, verteidigte den siebten Platz gegen Domenico Pozzovivo (Colnago-CSF Inox). Sein gleichaltriger Teamkollege Sergio Henao zog noch an Mikel Nieve (Euskaltel) und John Gadret (Ag2r La Mondiale) vorbei auf Rang neun. Der Schweizer Johann Tschopp (BMC Racing) verlor als bester Fahrer der deutschsprachigen Länder einen Platz und wurde am Ende 14., was eine kleine Steigerung zu seinem 15. Platz von 2011 darstellt. In den zahlreichen Sonderwertungen gab es keine Änderungen mehr, wenigstens in der Mannschafts- und der Bergwertung gab es mit Lampre und Matteo Rabottini (Farnese Vini) italienische Sieger. Rodriguez bleibt als schwacher Trost das Rote Trikot, in der Punktewertung liegt er knapp vor Mark Cavendish (Sky ProCycling).

-> Zum Resultat und allen Endständen

Der nächste Giro wird im Jahr 2013 in Neapel beginnen. Die Präsentation der Strecke erfolgt für gewöhnlich im Oktober. Einige Gerüchte um Gavia, Tre Cime di Lavaredo, Galibier und die WM-Strecke von Florenz machen aber schon die Runde.





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