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Bayrische Radsportpremiere - 2 Tage bei der Bayern-Rundfahrt

06.06.2012

Bayrische Radsportpremiere - 2 Tage bei der Bayern-Rundfahrt

Info: Bildergalerie
Info: Bildergalerien und Berichte von Christine Kroth | Bayern-Rundfahrt (2.HC)
Autor: Christine Kroth (Cofitine)

Eigentlich ist es schon ein wenig verwunderlich, dass ich eines der wenigen noch verbliebenen Radrennen in Deutschland noch nicht besucht hatte. Meine Freunde haben immer davon geschwärmt und so wollte ich mich in diesem Jahr mal selbst davon überzeugen, dass die Bayern-Rundfahrt ein tolles Rennen ist.

LiVE-Radsport.com Autorin Christine Kroth (Cofitine) besucht in jeder Saison einige Rennen und bringt uns ihre Eindrücke und Fotos mit. Seid auch Ihr an einem Rennen dabei und wollt davon berichten oder habt Fotos gemacht? Dann meldet Euch doch über unser Kontakt-Formular!

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Anreise am Freitag. Das war so nicht geplant, aber mein Chef schickte mich auf eine Fortbildung, die, welch glücklicher Zufall, fast direkt auf dem Weg lag. Ein kleiner Umweg ist da nicht der Rede wert!
Vom Schulungsort bis zum gebuchten Campingplatz sind es gut 90 Minuten Fahrzeit, die sich durch Feierabend- und Ferienverkehr nochmals etwas verlängert.

Vorbereitungen bei Garmin

Am Samstag dann also erstmals ein Besuch bei der Bayern-Rundfahrt. Es ist die 4. Etappe, ein Einzelzeitfahren in Feuchtwangen.
Ich bin früh da. Fassa Smiley hat mir einen Presseausweis besorgt; im Pressezentrum möchte man aber noch wissen, wer ich bin und für wen ich berichte. LiVE-Radsport.com kennen dort alle! Beste Referenzen also!
Ich besorge mir auch noch eine Startzeitenliste und schaue mich ein wenig um.
Vorher hatte ich schon Freunde getroffen, zu denen ich mich jetzt wieder geselle.
Die Teams sind schon da, die Fahrer inspizieren aber wohl gerade noch die Strecke. Ich treffe viele Freunde und Bekannte.
Im Fahrerlager sind mehr Fans als Fahrer. Irgendwie komisch. Ich freue mich über jeden Radprofi, der mir vor die Linse läuft bzw. fährt.

Ich entscheide mich für einen Abstecher hinters Ziel, lege mich aber dort mit einem Ordner an, was mir die Laune etwas vermiest! Nach einem weiteren Abstecher ins Fahrerlager, wo ich einige Fahrer und Teams bei ihren Vorbereitungen fotografiere, zieht es mich dann doch an den Start, der nur wenige Meter vom Ziel entfernt liegt.
Am Start ist nicht viel los, direkt an der Startrampe steht kein Mensch. Kein Wunder, dort ist ja auch abgesperrt - VIP-Bereich. Die VIPs scheinen keinen Wert darauf zu legen, in der prallen Sonne zu stehen und die Starts der Profis zu verfolgen.
Da ich mit Presseausweis ja auch zum VIP-Bereich Zutritt habe, ist das für mich ein idealer Platz für tolle Fotos. Ich könnte mich auch direkt an die Startrampe stellen, aber hier ist es besser.

Start des späteren Siegers Rogers

Ich beobachte die Vorbereitungen und die Starts der letzten 45 Starter. Danach gehe ich zum Ziel. Da ich aber keine Berechtigung habe, direkt hinter der Ziellinie zu stehen, und außerdem mein Akku Zicken macht, geselle ich mich lieber zu Freunden, die auf einer Bank im Schatten die Seele baumeln lassen. Nach einer Weile mache ich zwei älteren Damen Platz und gehe wenig später zur Siegerehrung. Später erfahre ich von meinen Freunden, dass die Damen Verwandte von Patrick Gretsch waren. Da schau an!
Es ist natürlich sehr bequem, sich an der Siegerehrung nicht um einen guten Platz kümmern zu müssen, sondern ganz lässig in den abgesperrten Bereich schlendern zu können. Hat echt was! Ich mache viele Fotos und stelle mit Freuden fest, dass sich einer meiner Lieblingsfahrer, Tony Gallopin, das Nachwuchstrikot sichern konnte.
Nach dem Rennen treffe ich mich noch mit Freunden und wir verbringen einen gemütlichen Abend in einem Biergarten. So stelle ich mir die Bayern-Rundfahrt vor!

Das Team Eddy-Merckx-Indeland

Mein Campingplatz liegt gut 13 km von Feuchtwangen weg. Am nächsten Morgen bin ich schon früh auf den Beinen und ziemlich enttäuscht, dass das Wetter nicht hält, was es versprach! War es am Samstag noch traumhaft sonnig, so ist heute der Himmel wolkenverhangen und es ist empfindlich kühl.
Bis ich alle meine Habseligkeiten verstaut habe und endlich “on the road” bin, ist es fast schon ein bisschen spät! Denke ich! Aber als ich in Feuchtwangen ankomme, ist noch gar nix los. Meine Freunde sind schon da, auf Fahrer und Teams warten wir gut 1 1/2 Stunden vor dem Start noch.

Ich gehe noch mal zum Auto, um meine Jacke zurückzubringen - so kalt ist es dann doch nicht - und stelle dabei fest, dass ich mitten auf dem Teamparkplatz stehe. Das passt mir jetzt gar nicht und ich parke erst mal um! Ich möchte niemandem im Weg stehen!
Im Fahrerlager ist nicht viel los. Lediglich der Sportliche Leiter von Garmin fährt meiner Freundin Nicola fast über den Fuß. Ein Grund mehr, wieder zum Start zu gehen.
Die ersten Fahrer kommen und es gibt somit endlich für mich was zu tun! Ein paar Autogramme möchte ich noch, drei werden es am Schluss sein!
Der Chef des Rennens lädt die Fahrer zu einem Kaffee in den VIP-Bereich ein, doch die meisten lehnen ab. Zumal es inzwischen auch anfängt leicht zu regnen. Das muss jetzt aber nun wirklich nicht sein!

Vorfreude beim Mann in Gelb

Fabian Cancellara wird als hübschester Fahrer des Rennens ausgezeichnet, eine Ehrung, der er eher kritisch gegenüber zu stehen scheint. Und was seinen “Vorgänger”, John Degenkolb, köstlich amüsiert. Der steht im Startbereich und lacht und scherzt während der Ehrung des Schweizers.
Kurz vor dem Start ist es ziemlich eng und hecktisch im Startbereich. Irgendwie steht man immer irgendwem im Weg. Ich mache noch ein paar Fotos und suche mir dann einen Platz, um den Start zu fotografieren.
Den Weg zum Ziel nach Bamberg schenke ich mir!

Es war schön, bei der Bayern-Rundfahrt gewesen zu sein! Ein Rennen mit einer Mischung aus familiärem Flair und großem Radsport. Schön, dass es sowas in Deutschland noch gibt!