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RAAM-Nachbericht: Schweizer Siege durch Schoch und Zgraggen im Einzel, deutscher Sieg bei Teams
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27.06.2012

RAAM-Nachbericht: Schweizer Siege durch Schoch und Zgraggen im Einzel, deutscher Sieg bei Teams

Info: Race Across America (RAAM) 2012
Autor: Jörg Schröder (Links2003)



Annapolis, 27.06.2012 - Mehr als 13 Tage lang begleitete LiVE-Radsport.com auch in diesem Jahr wieder das RAAM non-stop mit dem LiVE-Ticker. Insbesondere bei den Solo-Männern lieferten sich Reto Schoch und Christoph Strasser ein spannendes Rennen um den Sieg. Ein Nachbericht:

Härtestes Radrennen der Welt quer durch die USA
Am 12.06.2012 21 Uhr MESZ starteten die ersten Teilnehmer des RAAM 2012. Sowohl die Damen als auch die Herren über 60 Jahren durften mit einem Tag Vorsprung auf das große Feld der männlichen Solo-Starter in das härteste Radrennen der Welt starten. Die Solo-Herren haben genau 12 Tage Zeit, den Weg von Oceanside an der Westküste über 4816,5 Kilometer bis nach Annapolis an der Ostküste zurückzulegen. Dabei müssen sie 55 Timestations passieren. Während die Teilnehmer den Kampf gegen die Rocky Mountains, die Apalachen, Wüsten, extreme Temperaturen, den normalen Straßenverkehr etc. meistern müssen, rennt die Zeit unaufhörlich. Es gilt also abzuwägen, ausgiebigere Pausen einzulegen um Kraft zu tanken, oder aber nur wenige und kurze Pausen zu riskieren, dann jedoch vielleicht am Ende nicht mehr genügend Kräfte zu haben. Schlafmangel und unvermeidbare körperliche Probleme sind ein weiterer Gegner beim Race Across America.
Auch Teams nehmen am RAAM teil, die 2er, 4er und 8er-Gespanne starteten erst am 23.06. ins Rennen, alle Teilnehmer mussten bis zum 25.05. Annapolis erreicht haben, um in die Wertung zu kommen. Erfreulicherweise erreichten alle, die die Ziellinie erreichten, das Zeitlimit. 18 Ausfälle gab es dennoch in diesem Jahr zu beklagen, eine vergleichsweise geringe Anzahl, unter ihnen leider auch die Deutschen Michi Hange und Markus Strinz.

Schweizer Rookies überzeugen
Die Einzelkonkurrenzen wurden in diesem Jahr von zwei schweizer Rookies beherrscht. Bei den Frauen setzte sich Trix Zgraggen von Beginn an von den drei Konkurrentinnen ab. Nur körperliche Beschwerden sorgten dafür, dass sie das Ziel nicht unter 10 Tagen erreichen konnte (ihre Siegerzeit: 10 Tage, 13 Stunden, 59 Minuten). Dennoch hatte sie mehr als zwei Tage Vorsprung auf Joan Deitchman, die Rang zwei belegt.
Auch bei den Männern bestimmte ein Schweizer von Beginn an das Renngeschehen. Reto Schoch hatte vor dem RAAM erst zwei Ultra-Cycling-Rennen bestritten, beide nicht annähernd so lang wie die Durchquerung der USA, beide immerhin jedoch gewonnen. Als schärfster Verfolger kristallisierte sich schnell der österreichische Vorjahressieger Christoph Strasse heraus. Während der Schweizer in den Bergen deutliche Vorteile hatte, konnte Strasser nach den Rocky Mountains aufholen und teilweise die Führung übernehmen. Die zweite Rennhälfte entwickelte sich zu einem spannenden Zweikampf, in den der letztlich Drittplatzierte Gerhard Gulewicz bei seiner bereits siebten Teilnahme nicht eingreifen konnte. Das Spitzenduo setzte auf ganz unterschiedliche Strategien. Während Schoch regelmäßige und längere Pausen einlegte, stoppte Strasser kürzer und nach Bedarf. Dadurch verlor Schoch mehr Zeit neben dem Rad, doch dafür war seine Grundgeschwindigkeit höher. Noch spannender wurde das Duell, als Strasser eine Zeitgutschrift von 75 Minuten zugesprochen bekam, da er auf Grund eines heftigen Unwetters eine unfreiwillige Pause einlegen musste. Am Ende setzte sich jedoch Schoch in einer neuen Bestzeit für einen Rookie beim RAAM durch: 8 Tage, 6 Stunden, 29 Minuten. Er ist der zweite schweizer Sieger nach Dani Wyss (2006, 2009), der sich nach einer Verletzung zurückkämpft und im kommenden Jahr wieder am Start dabei sein will. In diesem Jahr siegte er beim zeitgleich ausgetragenen Race Across the West, das auf der identischen Strecke verläuft, jedoch bereits bei Timestation 15 zu Ende geht.

Deutscher Dreikampf um Rang 10
Unter den deutschen Fahrern entbrannte ein spannender Kampf um Rang 10 sowie die beste Platzierung eines Deutschen in diesem Jahr. Stefan Schlegel konnte sich am Ende knapp gegenüber Holger Röthig behaupten, der gar am Ende sein Zeitfahrrad und Zeitfahrhelm bemühte, sich jedoch um wenige Minuten geschlagen geben musste. Christian Mayer wurde 13., der Österreicher Dr. Wolfgang Mader kämpfte sich mit starken körperlichen Beschwerden auf Rang 16 ins Ziel. Hans Georg Haus erreichte Rang 2 in der Altersklasse 60-69 Jahre.

Deutscher Vierer lässt Konkurrenz hinter sich
Bei den Mannschaften können sich die Teilnehmer abwechseln, sodass sie natürlich das Rennen in einer viel kürzeren Zeit beenden können. Bei den Vierer-Mannschaften konnte sich das Team twenty.six gegenüber der Konkurrenz durchsetzen. Mit einem für Langstreckenrennen ungewöhnlich jungen Alter (Durchschnitt unter 26 Jahre) sorgten Florian Lechner, Lasse Ibert, Fabian Conrad und Tobias Matulla für einen deutschen Sieg. In dieser Klasse belegten die deutschen Teams HaBa Ghost und die Equipe Hubert Schwarz die Ränge 6 und 13.
Bei den Duos zeigte ein Mixed-Gespann namens Flying Hosers der Konkurrenz das Hinterrad, das deutsche "Dreamteam 115" wurde 5.
Bei den Achtern siegte das Team ViaSat, deutschsprachige Sportler waren hier nicht am Start.

Das spannende Rennen haben wir auch in diesem Jahr wieder komplett mit dem LiVE-Ticker begleitet. Wer das noch einmal nachlesen möchte und ein paar Videos zum Rennen anschauen möchte, der kann das hier tun:
-> LiVE-Ticker (mit Videos) zum Nachlesen

-> Zum Resultat








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