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Stürze über Stürze auf 6. Etappe der Tour de France - Greipel unterliegt Sagan mit ausgekugelter Schulter
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06.07.2012

Stürze über Stürze auf 6. Etappe der Tour de France - Greipel unterliegt Sagan mit ausgekugelter Schulter

Info: TOUR DE FRANCE 2012
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Metz, 06.07.2012 – Die Ausgangssituation vor der ersten Bergankunft, die bei der Tour de France morgen auf dem Programm steht, hat sich auf der flachen 6. Etappe noch einmal stark geändert. Ein Massensturz 25 Kilometer vor dem Ziel sorgte dafür, dass viele zum Favoritenkreis gezählte Fahrer Rückstände kassierten. Es war ein schlimmer Tag beispielsweise für Fränk Schleck (RadioShack-Nissan) oder gleich die gesamten Mannschaften von Rabobank und Garmin-Sharp. Jubeln konnte am Ende aber doch jemand: Peter Sagan (Liquigas) sprintete zu seinem dritten Etappensieg – vor André Greipel (Lotto Belisol), der gegen den Schmerz einer ausgekugelten Schulter ankämpfen musste. Fabian Cancellara (RadioShack-Nissan) hielt sich schadlos und bleibt Führender der Tour.

Zahlreiche Stürze prägen die Etappe – vier Fahrer scheiden aus


Greipel mit lädierter Schulter (Foto: letour.fr)
Stürze gehörten an den letzten Tagen fest zum Tour-Geschehen, doch heute richteten sie auf den 207,5 Kilometern von Épernay nach Metz noch deutlich mehr Schaden an. Den ersten Vorfall gab es mit Richie Porte (Sky ProCycling) und Jurgen Van Den Broeck (Lotto Belisol) sogar schon während der neutralisierten Einrollphase. Nach 35 Kilometern erwischte es erstmals eine größere Gruppe von Fahrern, darunter Robert Gesink (Rabobank), Alejandro Valverde (Movistar) und Lottos André Greipel. Der Sieger der beiden vorherigen Etappen kugelte sich dabei eine Schulter aus, was erst nach dem Rennen diagnostiziert werden konnte. Nach 145 Kilometern, auf der einzigen Bergwertung, war er erneut in einen Sturz verwickelt und sollte sich sicherheitshalber aus dem Sprint am Ende der Etappe heraushalten, so ließ sein sportlicher Leiter Herman Frison gegenüber dem französischen Fernsehen verlauten. Dass Greipel dann doch am Kampf um den Sieg teilnahm, hat auch mit einem Ereignis 25 Kilometer vor dem Ziel zu tun, dem schwersten Sturz des Tages, der auch einen Teil der Sprint-Konkurrenz betraf. Auf der Straße bildete sich ein riesiges Knäuel aus Fahrern und Rädern und das Feld wurde geteilt. Eine Folge war, dass mit Wout Poels (Vacansoleil-DCM), Tom Danielson (Garmin-Sharp), Davide Viganò (Lampre) und Mikel Astarloza (Euskaltel) gleich vier Fahrer aufgeben mussten. Viele andere quälten sich mit ihren Verletzungen ins Ziel und kassierten große Rückstände. Mitfavoriten auf den Tagessieg wie auch für die Gesamtwertung waren gleichermaßen betroffen.

Teams von Goss und Greipel stark – aber Sagan siegt zum dritten Mal


Sagan siegt vor Greipel (Foto: letour.fr)
Doch noch einmal zurück zum Beginn der Etappe, genauer gesagt zu Kilometer fünf. Dort griff David Zabriskie (Garmin-Sharp) an und begab sich zunächst alleine auf die Flucht, bevor er durch Davide Malacarne (Europcar), Romain Zingle (Cofidis) und Karsten Kroon (Saxo Bank-Tinkoff Bank) Unterstützung erhielt. Das Quartett kam unter wolkenverhangenem Himmel, der gelegentlich ein wenig Regen hinabließ, auf fast sieben Minuten Vorsprung. Das Feld holte diesen ungewöhnlich schnell wieder auf und lag am Zwischensprint 70 Kilometer vor dem Ziel nur mehr gut zwei Minuten zurück. Matthew Goss (Orica-GreenEdge) bezwang dort Mark Cavendish (Sky ProCycling) und Peter Sagan (Liquigas), Kroon hatte sich den Sieg geholt. Der Abstand verringerte sich bis zur wenig später folgenden Côte de Buxières, der einzigen Bergwertung, die an Zabriskie ging. Der dortige Sturz im Feld verschaffte der Spitzengruppe ein wenig mehr Luft zum atmen, was bei dem Massencrash 25 Kilometer vor Schluss nicht der Fall war. Orica-GreenEdge ließ sich dadurch nicht von der Tempoarbeit abbringen und setzte die Jagd auf die Ausreißer fort. Zabriskie, der kämpferischste Fahrer der Etappe und ein guter Zeitfahrer, probierte es noch einmal alleine, wurde aber vor der Flamme Rouge gestellt. Den Sprint dominierte Sagan, der damit seine dritte Tour-Etappe und die erste mit einem flachen Finish gewann. Der gehandicapte Greipel bewies Kämpferherz, sprintete doch mit und kam sogar, nach erneut starker Vorarbeit seiner Teamkollegen, noch vor Goss auf Platz zwei.


BMC Racing Team: BMC vermeidet wieder Sturz

Die Sturzopfer: Von Cavendish über Schleck bis hin zu Garmin und Rabobank


Einer der vielen Stürze (Foto: letour.fr)
Der Sprint fand ohne den Weltmeister statt, denn Cavendish gehörte zu den vielen Sturzopfern und trudelte mit sechs Minuten Verspätung in Metz ein. Die wiegen für den Briten aber nicht annähernd so schwer wie die Punkte, die ihm entgangen sind. Er liegt nun schon 80 hinter Sagan, der als Gewinner des Grünen Trikots immer wahrscheinlicher wird. Die Gesamtwertung wurde natürlich noch stärker beeinflusst und es zahlte sich für Mannschaften wie das BMC Racing Team und Sky ProCycling aus, ihre Leader Cadel Evans und Bradley Wiggins immer mit viel Aufwand in vorderen Positionen des Feldes zu halten, denn sie blieben vom Sturz verschont. Dagen verloren Fränk Schleck (RadioShack-Nissan), Michele Scarponi (Lampre), Janez Brajkovic (Astana), Pierre Rolland (Europcar) und Valverde rund zwei Minuten, was den Kampf gegen die beiden herausragenden Zeitfahrer und Topfavoriten auf den Tour-Sieg noch viel schwieriger macht. Zwei ambitionierte Mannschaften erlebten heute sogar ein totales Desaster. Der einzige Garmin-Fahrer, der weniger als 13 Minuten verlor, war Ausreißer Zabriskie. Für Christian Vande Velde und Giro-Sieger Ryder Hesjedal sind alle Hoffnungen dahin. Auch Rabobank war schwer getroffen, Leader Gesink büßte dreieinhalb Minuten ein. Nur Bauke Mollema, der mit der Schleck-Gruppe ankam, war besser platziert. Die ganzen Ausmaße der Verletzungen werden sicher erst am Abend bei genaueren Untersuchungen deutlich und man wird morgen sehen, wer sich davon erholen kann und bei wem der Schmerz bleibt.

-> Zum Resultat

Das Finale der morgigen 7. Etappe wird Schwächen schonungslos offen legen, denn die letzten 5,9 Kilometer nach La Planche des Belles Filles (1. Kategorie) steigen bei 8,5% an. Vor der ersten richtigen Bergankunft dieser Frankreich-Rundfahrt werden auch schon zwei Anstiege der 3. Kategorie überquert.

Video-Zusammenfassung vom Veranstalter







Peter Sagan gelingt auf der 6. Etappe schon sein dritter Sieg bei der Tour de France 2012 (Foto: letour.fr)
Peter Sagan gelingt auf der 6. Etappe schon sein dritter Sieg bei der Tour de France 2012 (Foto: letour.fr)

André Greipel verletzt sich bei einem Sturz an der Schulter, wird aber noch Etappenzweiter (Foto: letour.fr)
André Greipel verletzt sich bei einem Sturz an der Schulter, wird aber noch Etappenzweiter (Foto: letour.fr)

Zahlreiche Stürze prägten die 6. Etappe der Frankreich-Rundfahrt (Foto: letour.fr)
Zahlreiche Stürze prägten die 6. Etappe der Frankreich-Rundfahrt (Foto: letour.fr)



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Führender Tour
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