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Perfekter Tag für Euskaltel im Baskenland: Sanchez gewinnt Königsetappe, Txurruka holt Bergtrikot
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08.04.2010

Perfekter Tag für Euskaltel im Baskenland: Sanchez gewinnt Königsetappe, Txurruka holt Bergtrikot

Info: VUELTA CICLISTA AL PAIS VASCO
Autor: Felix Griep (Werfel)



Eibar, 08.04.2010 - Einen besseren Tag hätte es für das baskische Team Euskaltel-Euskadi bei der Heimat-Rundfahrt kaum geben können. Erst eroberte sich Amets Txurruka als Ausreißer die Führung in der Bergwertung, dann setzte sich Samuel Sanchez unter den vier besten Fahrern des Tages durch und feierte Euskaltels ersten Sieg in diesem Jahr. Zurück im Gelben Trikot ist nun Alejandro Valverde (Caisse d’Epargne).

Die 4. Etappe wurde vor dem Rennen als Königsetappe der Baskenland-Rundfahrt angesehen. Nach sechs Anstiegen führte die Strecke auf den Alto de Uzartza, einen Berg der 1. Kategorie (knapp sechs Kilometer, die letzten drei bei zweistelligen Prozenten), und von da aus nur noch 2200 Meter bis ins Ziel nach Eibar. Die Stadt der Etappenankunft ist für die Waffenherstellung bekannt. Im letzten Jahr hatte hier noch Alberto Contador gewonnen und damit den Grundstein zu seinem Gesamtsieg gelegt. In diesem Jahr gab es aber nicht den berüchtigten Jubel, bei dem der Astana-Fahrer mit zu Pistolen geformten Händen um sich schießt, denn er stand nicht am Start. Es war aber wieder klar: Wer beste Chancen auf den Rundfahrtsieg haben möchte, der musste hier ganz vorne dabei sein.

Milram in Ausreißergruppe des Tages vertreten
Es dauerte bis zum ersten Berg, dem Alto de Kanpazar, bis nach 60 von 160 Kilometern das Rennen richtig begann. Dort konnte sich zum ersten Mal eine Ausreißergruppe formieren, zu der Milrams Johannes Fröhlinger gehörte, der vergangenen Sommer bei der Tour de France auf sich aufmerksam machte, wo er als Ausreißer Dritter der Bergankunft in Andorra wurde. An seiner Seite fuhren Amets Txurruka, der das heimische Team Euskaltel vertrat, Aitor Perez Arrieta (Footon-Servetto), Jacob Fuglsang (Saxo Bank) und Ivan Santaromita (Liquigas), der Gesamtwertungsbeste dieser Fünf. 2:43 Minuten betrug sein Rückstand auf Leader Oscar Freire (Rabobank), zwei Sekunden weniger zu Alejandro Valverde (Caisse d’Epargne), der heute mit der Favoritenrolle antrat. Bis zur zweiten Bergwertung, welche wie die erste von Txurruka gewonnen wurde, stieg das Guthaben der Spitze gegenüber dem Feld auf vier Minuten, nahm danach jedoch allmählich wieder ab. Zunächst zeichnete dafür Katusha verantwortlich, das für Joaquin Rodriguez arbeitete, der kürzlich die Katalonien-Rundfahrt gewann. Hat er seine Form gehalten, könnte er erreichen, was bisher nur Victor Fontan (1927), Mariano Cañardo (1930, 1939), Federico Ezquerra (1942), Luis Ocaña (1971) und Sean Kelly (1984, 1986) schafften: In einem Jahr sowohl die katalanische als auch die baskische Rundfahrt gewinnen.

Txurruka setzt Euskaltel in Szene, erste Bewegung im Feld
Txurrukas Mission war klar, der kämpferischste Fahrer der Tour de France 2007 wollte die Spitze des Bergklassements erklimmen, in dem er schon auf Rang drei hinter Gonzalo Rabuñal (Xacobeo Galicia) gelegen hatte. Der Baske punktete auch weiter am fleißigsten und wandelt nun auf den Spuren von Egoi Martinez und Aitor Hernandez, die vor zwei respektive drei Jahren das Bergtrikot für Euskaltel gewannen. Lampre für Damiano Cunego und Caisse d’Epargne für Valverde beteiligten sich an der Nachführarbeit, womit niemals die Gefahr aufkam, die Ausreißer könnten den Tagessieg erringen. Am Alto de Ixua, bei noch 35 Kilometern, holte das Feld deutlich schneller auf, vorne musste zuerst Fröhlinger abreißen lassen, hinten setzte Vize-Weltmeister Alexander Kolobnev (Katusha) eine Attacke und Oscar Freire musste schon früh einsehen, dass seine Zeit im baskischen Rampenlicht wohl erstmal vorbei war. Das Peloton kam in vielen nicht weit auseinander liegenden Grüppchen mit 1:20 Minute Rückstand auf den zum Solisten gewordenen Txurruka über den Berg, Freire kämpfte da noch wacker um den Anschluss. Diesen fanden Txurrukas vier Fluchtkollegen wieder, während im Feld weitere Angriffe folgten.

Horner mit entscheidender Attacke, Olympia-Sieger jubelt über besonderen Sieg
Es löste sich eine Gruppe mit unter anderem Andreas Klöden (RadioShack) und Jens Voigt (Saxo Bank), aus welcher, als es wieder bergauf ging, Steven Cummings (Team Sky) die Verfolgung der Spitze aufnahm, bis ihn 15 Kilometer vor Schluss ein Defekt stoppte. Das Hauptfeld wuchs in der Ruhe vor dem Sturm wieder etwas an und auch das Gelbe Trikot Freires war wieder dabei. Caisse d’Epargne übernahm das Kommando und drückte den Rückstand zur Fünfergruppe an der Zehn-Kilometer-Marke unter eine Minute. Als der möglicherweise rundfahrtentscheidende Alto de Uzartza begann, griff Txurruka an, kurz bevor die anderen Vier um Fröhlinger vom Feld eingeholt wurden. Der neue Führende der Bergwertung verweilte aber ebenfalls nicht mehr lange an der Spitze. Andy Schleck (Saxo Bank), dessen Bruder Frank zu dieser Etappe nicht mehr angetreten war, eröffnete drei Kilometer vor dem Gipfel das Feuerwerk, sorgte für eine erste Selektion. Tausend Meter später sprang Christopher Horner (Katusha) aus der bröckelnden Favoritengruppe heraus und wurde nur noch von Samuel Sanchez (Euskaltel) eingeholt. Valverde und Robert Gesink (Rabobank) folgten mit geringem Rückstand über den Gipfel. Die beiden Paare vereinigten sich auf dem Weg bergab zum Ziel schließlich, bis Samuel Sanchez antrat und Euskaltel nicht nur den ersten Saisonsieg, sondern auch einen ganz wichtigen Heimerfolg einbrachte.

Valverde wieder vorne, nur noch drei Anwärter auf Gesamtsieg?
Der Olympiasieger Samuel Sanchez sorgte für den ersten Heimsieg Euskaltels seit dem Jahr 2007, als er selbst im Zeitfahren der Schnellste war. Noch vor der letzten Kurve trat er an und hatte seine drei Gegenspieler auf der Zielgeraden abgeschüttelt. Mit zwei Sekunden Rückstand folgten ihm Valverde, Gesink und Horner, erst nach über einer halben Minute die nächsten Fahrer. Beñat Intxausti als Sechster und der vorbildlich kämpfende Txurruka auf Platz 15 sorgten auch in der Mannschaftswertung für einen baskischen Sieg. Zurück an der Spitze der Gesamtwertung und im Gelben Trikot ist jetzt Valverde, da Freire bei diesem Profil erwartungsgemäß nicht mithalten konnte. Horner und Gesink haben eine Sekunde Rückstand, der Franzose Jean Christophe Peraud (Omega Pharma-Lotto) auf Position vier deren 32. Es sieht damit nach einem Dreikampf um den Gewinn der 50. Baskenland-Rundfahrt aus. Tagessieger Sanchez lag zu Beginn des Tages gut eineinhalb Minuten hinter Valverde und ist dadurch in der Gesamtwertung bereits aus dem Rennen. Im Lager von Euskaltel-Euskadi wird man das verschmerzen könne - heute ist ein baskischer Feiertag.

-> Zum Resultat

Auf der 5. Etappe, der letzten vor dem finalen Zeitfahren, stehen morgen noch einmal sechs Anstiege auf dem Programm und durchaus könnte sich in der Gesamtwertung noch etwas tun. Auf den letzten zwei Kilometern geht es kurz hintereinander über zwei Anstiege, beide kaum zwei Kilometer lang, aber im Schnitt über 10% und in der Spitze bis zu 22% steil.


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