<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Tour de France
Kein Sprint vorm Ruhetag: Fédrigo gewinnt 15. Etappe der Tour de France aus einer Gruppe
Suchen </font size=2>Tour de France</font> Forum  </font size=2>Tour de France</font> Forum  </font size=2>Tour de France</font>
16.07.2012

Kein Sprint vorm Ruhetag: Fédrigo gewinnt 15. Etappe der Tour de France aus einer Gruppe

Info: TOUR DE FRANCE 2012
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Pau, 16.07.2012 – An seinem 30. Geburtstag gewann André Greipel (Lotto Belisol) den Sprint des Hauptfeldes, doch es reichte dem dreifachen Etappensieger nur zu Platz sieben auf der 15. Etappe der Frankreich-Rundfahrt. Nach einem furiosen Start dauerte es mehr als eine Stunde, bis sich sechs Ausreißer absetzten, die dem Feld entkamen. Pierrick Fédrigo (FDJ-BigMat) zersprengte die Gruppe im Finale und hatte leichtes Spiel mit seinem einzigen verbliebenen Gegner Christian Vande Velde (Garmin-Sharp). Thomas Voeckler (Europcar) musste sich mit Platz drei abfinden, statt seinem zweiten Sieg bei dieser Tour zu feiern.

Extrem lange Dauer bis zur Entstehung der entscheidenden Gruppe


Die Ausreißergruppe (Foto: letour.fr)
Trotz eines sehr welligen Verlaufs durch das Pyrenäen-Vorland wurde auf der 158,5 Kilometer langen 15. Etappe von Samatan nach Pau eigentlich ein Massensprint erwartet, doch die Fahrer ahnten wohl, dass die Chancen einer Ausreißergruppe besser stehen würden als gedacht. Nach 35 Kilometern entstand aus dem Gewusel vor dem Feld, das durch immer neue Attacken durcheinander gewirbelt wurde, erstmals eine Gruppe, die länger Bestand hatte und eine knappe halbe Minute Vorsprung erreichte. Yukiya Arashiro (Europcar), David Millar (Garmin-Sharp), Rui Costa (Movistar), Andriy Grivko (Astana) und Bert Grabsch (Omega Pharma-Quick Step) hatten aber das Pech, dass immer noch viele Mannschaften eine Flucht ohne eigene Beteiligung nicht tolerieren wollten. Nach 46,1 gefahrenen Kilometern in der ersten Rennstunde versuchten Fahrer von Sky ProCycling Ruhe ins Feld zu bringen, doch niemand wollte auf sie hören. Schließlich fuhr Alexandre Vinokourov (Astana) mit einem kleinen Grüppchen vor und das Peloton sammelte sie wieder ein. Erst nach 62 Kilometern gab es den Angriff, der die Vorentscheidung darstellte. Ein Vorstoß von Thomas Voeckler (Europcar) führte zu einem Quintett mit dem Gewinner von Etappe 10, Christian Vande Velde (Garmin-Sharp), Samuel Dumoulin (Cofidis), Dries Devenyns (Omega Pharma-Quick Step) und Pierrick Fédrigo (FDJ-BigMat). Als der Vorsprung eine dreiviertel Minute betrug, konterte Nicki Sörensen (Saxo Bank), der nach einer Weile Anschluss fand, nachdem seine Mannschaft sich zwischenzeitlich sogar vor das Feld spannte – wohl um der Gruppe zu signalisieren, dass man sie jagen werde, sollten sie den Dänen nicht herankommen lassen. Für seinen Effort wurde Sörensen als kämpferischster Fahrer ausgezeichnet.

Lotto allein reicht nicht gegen die Ausreißer – Fédrigo holt überlegen den Sieg


Fédrigo schlägt Vande Velde (Foto: letour.fr)
Der Abstand stieg erst einmal auf 6:35 Minuten und sank dann wieder um eine Minute, als Lars Bak und Francis De Greef (Lotto Belisol) etwas Nachführarbeit verrichteten. Die Teamkollegen von Geburtstagskind André Greipel beendeten ihren Dienst aber schon gut 50 Kilometer vor dem Ziel, weil sie keinerlei Unterstützung anderer Mannschaften bekamen. So stieg der Vorsprung der Ausreißer sprunghaft an und betrug am Ende der Etappe fast zwölf Minuten. Greipel holte sich im Ziel aus Prestige den siebten Platz vor Tyler Farrar (Garmin-Sharp) und Peter Sagan (Liquigas), der am Zwischensprint punkten konnte, ohne dass einer seiner in der Punktewertung weit zurückliegenden Verfolger Interesse zeigte. Drei kleine Bergwertungen in der zweiten Hälfte der Etappe gewann allesamt Voeckler, der seinen vierten Platz im Bergklassement ein wenig festigte. Im Finale hatte er dann jedoch das Nachsehen. Kurz vor der Zehn-Kilometer-Marke eröffnete Sörensen den Kampf um den Etappensieg. Den Angriff mit der schnellsten Beschleunigung zeigte Fédrigo, der sich sechs Kilometer vor Schluss mit Vande Velde auf und davon machte. Der US-Amerikaner war dem Franzosen im Sprint klar unterlegen und Fédrigo feierte bereits seinen vierten Tour-Etappensieg nach 2006, 2009 und 2010 – den letzten holte er auch schon in Pau. Voeckler und Sörensen folgten mit zwölf, Devenyns mit 21 Sekunden Rückstand, Dumoulin verlor noch mehr als eine Minute. Die größte Veränderung in der Gesamtwertung war das Verschwinden von sechs Fahrern: Sylvain Chavanel (Omega Pharma-Quick Step), Vincent Jérôme und Giovanni Bernaudeau (beide Europcar), Brett Lancaster (Orica-GreenEdge), Kenny Van Hummel (Vacansoleil-DCM) und Yauheni Hutarovich (FDJ-BigMat) waren alle aus dem Feld zurückgefallen, bevor sich endgültig eine Gruppe absetzte und gaben erschöpft auf. Alessandro Vanotti (Liquigas) hat Glück gehabt, wurde trotz Überschreiten des Zeitlimits um sechs Sekunden im Rennen gelassen.

-> Zum Resultat

Morgen können sich die verbliebenen 156 Fahrer am zweiten Ruhetag regenerieren, bevor am Mittwoch die erste richtige Pyrenäen-Fahrt ansteht. Die 16. Etappe führt über Col d’Aubisque, Col du Tourmalet, Col d’Aspin und Col de Peyresourde.

Video-Zusammenfassung vom Veranstalter







Pierrick Fédrigo setzt sich am Ende der 15. Etappe der Tour de France 2012 gegen Christian Vande Velde durch (Foto: letour.fr)
Pierrick Fédrigo setzt sich am Ende der 15. Etappe der Tour de France 2012 gegen Christian Vande Velde durch (Foto: letour.fr)

Die Ausreißer (v.l.n.r.): Christian Vande Velde, Pierrick Fédrigo, Samuel Dumoulin, Nicki Sörensen, Thomas Voeckler, Dries Devenyns (Foto: letour.fr)
Die Ausreißer (v.l.n.r.): Christian Vande Velde, Pierrick Fédrigo, Samuel Dumoulin, Nicki Sörensen, Thomas Voeckler, Dries Devenyns (Foto: letour.fr)

Zum Seitenanfang von für Kein Sprint vorm Ruhetag: Fédrigo gewinnt 15. Etappe der Tour de France aus einer Gruppe



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live