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Dumoulin sprintet auf Etappe 4 des Circuit Sarthe zu Saisonsieg Nr. 6. Sanchez weiter in Gelb
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08.04.2010

Dumoulin sprintet auf Etappe 4 des Circuit Sarthe zu Saisonsieg Nr. 6. Sanchez weiter in Gelb

Info: Circuit Cycliste Sarthe - Pays de la Loire (2.1)
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Pré-en-Pail, 08.04.10 - Die sehr anspruchsvolle vierte Etappe des Circuit Sarthe ist im Sprint aus einer ca. 30 Mann starken Gruppe entschieden worden. Dabei machte der Franzose Samuel Dumoulin (Cofidis) seinen bereits sechsten Saisonsieg perfekt, wodurch er mit dem bislang erfolgreichsten Fahrer, dem Deutschen André Greipel, gleichzieht. Dumoulins Landsmann Julien Simon (Saur-Sojasun) belegte Rang zwei, der Spanier Xavier Florencio (Cervélo Test Team) komplettierte das Podium. Luis Leon Sanchez (Caisse d'Epargne), der als 16-ter das Ziel erreichte, wird als Gesamtführender in die Schlussetappe gehen.

Die vierte und vorletzte Etappe des Circuit Cycliste Sarthe war zugleich die erste richtig anspruchsvolle mit einer Bergwertung der zweiten und zwei der dritten Kategorie sowie einem extrem kräftezehrenden, fünffach zu bewältigenden Rundkurs auf den letzten 50 Kilometern. Gestartet wurde in Angers, dem Ort des gestrigen Zeitfahrens, und nach 181,1 km erreichte man Pré-en-Pail, ein nur 2100 Einwohner großes Dorf im Département Mayenne.

Vier weniger bergfeste Fahrer stellen sich den Anstiegen an vorderster Front
Die Fluchtgruppe, die sich bei strahlendem Sonnenschein praktisch unmittelbar nach der neutralen Phase absetzte, bestand aus Fahrern, die ganz und gar nicht als bergfest gelten - was vermutlich auch der Grund war, warum sie sich heute ungern als Mitläufer im Feld aufhalten wollten. Es handelte sich um den Niederländer Piet Rooijakkers (Skil-Shimano), der gestern im Kampf gegen die Uhr einen sehr guten zehnten Platz erzielt hatte, um den Ukrainer Yuriy Krivtsov (AG2R-La Mondiale), den US-Amerikaner Jeffry Louder von BMC Racing und um den Franzosen Yannick Talabardon (Saur-Sojasun). Ihr rapide wachsender Vorsprung brachte die vier nach nur 33 gefahrenen Kilometern gute 5 Minuten vom Feld weg; in der Folge stabilisierte sich die Differenz auf viereinhalb Minuten. Das Team des Gesamtführenden Luis Leon Sanchez, also Caisse d'Epargne, und später auch Radioshack, wo man Yaroslav Popovichs Bergtrikot bewachen wollte, kontrollierten das Rennen. Ein Rennen, das eher im Bummel- denn im Renntempo absolviert wurde: In der zweiten Stunde wurden 34,8 km, in der dritten gar nur 33,1 km zurückgelegt, und das noch bevor die eigentlich harten Passagen begannen.

Diese Passagen wurden mit der als Kat.2 geltenden Steigung bei Saint-Georges-sur-Erve (Rennkilometer 87) eingeleitet, wo der Vorsprung der Ausreißer prompt erstmals wieder unter vier Minuten sank. Zwischen dieser Erhebung und dem finalen Rundkurs stellte sich außerdem noch der Sommet des Avaloirs (Kat.1) in den Weg mit einer Steigung von immerhin 8 Prozent. Hier zeigten sich erste Probleme bei Louder und Rooijakkers, während Talarbardon und Krivtsov Stärke demonstrierten. Auf die Schlussrunden gingen sie zwar noch gemeinsam und auch die erste Zielpassage in Pré-en-Pail meisterten sie als Quartett, doch wenig später zogen der Franzose und der Ukrainer davon, während der Amerikaner und sein niederländischer Leidenskamerad langsam, aber sicher ins Feld zurücktaumelten.

Bbox Bouygues Telecom zeigt sich besonders offensiv
Nicht nur diese beiden hatten Probleme mit dem 8,6 Kilometer langen Anstieg und seinen 10 Prozent, auch das Feld reduzierte sich zusehends, Runde um Runde ein bisschen mehr. Selbst bei Caisse d'Epargne gingen die Kräfte zur Neige; Sanchez wurde zu diesem Zeitpunkt nur noch von zwei Kollegen eskortiert. In dieser Lage witterte Thomas Voeckler (Bbox), Gesamtsieger von 2008 und mit der Startnummer 1 unterwegs, seine Chance. Im Alleingang fuhr er das Loch zu den beiden verbliebenen Spitzenreitern zu und hängte erst den Mann von Ag2r und dann seinen Landsmann Talarbardon ab. Als Erster passierte er die Bergwertung, die bei der vierten Überquerung des Gipfels abgenommen wurde. Zunächst sah sein Vorsprung mit immerhin 45 Sekunden nicht übel aus, doch der letztjährige Tour-Etappensieger hielt nicht durch. Auch Kollege Cyril Gautier, der seinem Kapitän auf der letzten Runde zu Hilfe eilte, konnte nichts mehr bewirken. 3 Kilometer vor dem Ziel, ging gar noch Criterium International-Gewinner Pierrick Fédrigo in die Offensive, um unbedingt für Bbox den Etappensieg herauszuholen, doch er wurde genauso wieder gestellt.

Doch der Sieg geht an Cofidis: Samuel Dumoulin zum Sechsten. Sanchez vorn mit dabei
So jagte eine ca. dreißig Fahrer große Gruppe die deutlich abfallende Zielgerade hinunter. Samuel Dumoulin, der sich im Gegensatz zu vielen seiner Sprinter-Kollegen erfolgreich über die Berge gekämpft hatte, machte nun von seinen speziellen Fähigkeiten Gebrauch und holte sich überlegen den sechsten Saison-Sieg, der ihn aufschließen lässt zum Deutschen André Greipel (HTC), dem bislang in der Siegerrangliste alleine an der Spitze Liegenden. Zuletzt hatte sich der 29-Jährige, der seine dritte Saison für Cofidis bestreitet, eine Etappe der Katalonien-Rundfahrt unter den Nagel gerissen. 2008 war Dumoulin bereits einmal beim Circuit Sarthe, und zwar im heutigen Startort Angers, erfolgreich gewesen.
Für Saur-Sojasun, das sich in der Ausreißergruppe aktiv gezeigte hatte, holte der junge Franzose Julien Simon - übrigens der Gesamtfünfte des letzten Jahres - mit Rang zwei noch ein schönes Resultat. Er verwies den Spanier Xavier Florencio von Cervélo auf Platz drei.

L.L. Sanchez kam unbeschadet mit der ersten großen Gruppe als 16-ter über den Zielstrich, sodass er das Gelbe Trikot auch auf die Schlussetappe mitnehmen darf. Freilich geht es eng zu an der Spitze der Gesamtwertung: Zeitfahrsieger Tiago Machado, heute Elfter, hat als Zweiter 8 Sekunden Rückstand. Der Tageszweite Julien Simon macht einen Sprung nach vorne auf Gesamtrang drei und liegt 13 Sekunden hinter dem Spanier.
Anthony Ravard (Ag2r) führt weiterhin in der Punkte-, sein Namensvetter Roux (Francaise des Jeux), der Gesamtvierte, weiterhin in der Nachwuchswertung. In einem Sonderklassement gab es gleichwohl einen Wechsel an der Spitze: Radioshack erwies sich als doch nicht wachsam genug, sodass Popovich das Trikot an den tapferen Ausreißer Krivtsov abgeben muss.

-> Zum Resultat

Auch die fünfte und letzte Etappe hat es noch mal in sich, wobei ebenso wie heute die größte Herausforderung von einem viele Male zurückzulegenden Rundkurs im zweiten Teil der Strecke ausgeht. Gestartet wird in Abbaye de l`Epau, das Ziel befindet sich in Sillé-le-Guillaume und die Distanz beträgt genau 10 Kilometer weniger als die heutige.





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