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DreiLänderRide, 2. Etappe: Imst - Meran, Montag, 23. Juli 2012
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24.07.2012

DreiLänderRide, 2. Etappe: Imst - Meran, Montag, 23. Juli 2012

Info: Bildergalerie
Info: GustiZollinger.ch Radreisen Homepage
Autor: Gusti Zollinger



Wettermässig fiel uns heute das Aufstehen leicht, denn die Sonne lachte bereits vom Himmel. Nachdem wir gefrühstückt hatten, hiess es Abschied nehmen von Imst und Koffer packen. Bei frischen Temperaturen fuhren wir ein kleines Stück der imposanten Inn Schlucht entlang bevor wir ins Ötztal einbogen.


Gusti Zollinger, ehemaliger erfolgreicher Radrennfahrer, und sein Team, berichten regelmässig von den von ihnen organisierten Radsportreisen.

Wetter: sonnig, kalt – Meran heiss – 30°

Kilometer: 120 Km
Höhenmeter: 2140 Hm
Durchschnitt: 21 - 25

Strecke:
Wir verliessen Imst und folgten sinkend ein paar Kilometer dem Fluss Inn. Schon bald bogen wir rechts in das (nicht nur bei uns Radlern) bekannte und 59 km lange Ötztal ein. Bergwärts, himmelwärts zum 2509 m hohen T(H)immelsjoch!
Anfänglich war die Steigung noch sehr moderat. Via Oetz und Umhausen gelangten wir nach 37 km Ötztal zum berühmten Wintersportort Sölden (1362 m): Linker Hand die Stubaier Alpen (Zuckerhütl 3507 m), vor uns die Ötztaler Alpen (Wildspitze 3768 m)… Wahnsinn! Sölden mit seinen unzähligen Hotels, Discos und Bars wird oft auch das „Ibiza des Winters“ genannt. Entsprechend viel junges Publikum ist hier anzutreffen.
Nach Sölden war für uns „fertig lustig“. Knapp 1300 Höhenmeter mit ein paar steilen Rampen warteten auf uns. Besonders die letzten fünf km hatten es in sich. Doch dann hatten wir Österreichs höchsten Strassengrenzübergang gemeistert und schon lachte uns „Bella Italia“ entgegen. Die Abfahrt durch das Passeiertal hinunter nach St. Leonhard erforderte unsere volle Konzentration, denn die teilweise sehr schmale Strasse war kurvenreich und es gab auch schlecht beleuchtete Tunnels. Der relativ kurze und steile Verlauf der Passer (fast 2000 Höhenmeter) machen den Fluss für Rafting und Kanufahrten interessant. St. Leonhard ist das eigentliche Ferienzentrum des Passeiertals.
Unser Tagesziel hiess jedoch Meran. So radelten wir weiter 20 km talwärts. Dabei passierten wir einige geschichtsträchtige Orte und auf der rechten Seite erhaschte man immer wieder Ausblicke auf den Naturpark der Texelgruppe. Als sich das Tal zu weiten begann und der Fluss Passer in die Etsch mündete, hatten wir unseren Etappenort Meran erreicht.

Etappenort:
Meran, am unteren Ausgang des Vinschgau, liegt auf einer Höhe von 325 m. Mit seinen 35000 Einwohnern ist Meran nach Bozen die zweitgrösste Stadt Südtirols und verzeichnet jährlich 2,5 Mio. Übernachtungen. Die geschützte Lage, das mediterrane Klima, die prächtige Kulisse, die Therme, die Laubengassen im Herzen der Stadt verhelfen u.a. zur obgenannten eindrücklichen Zahl. Meran bietet einen ganzjährigen Saisonbetrieb für Erholung und Wellness, für sportlich und kulinarisch orientierte Gäste.

Zur Römerzeit verlief durch das Meraner Tal die bereits bekannte Via Claudia Augusta. 857 wurde Meran erstmals urkundlich erwähnt. 1317 wurde sie Hauptstadt von Tirol. Damit begann die Blütezeit, was sich bis heute in ihrer Bausubstanz niederschlägt. Um 1830 begann für Meran ein neuer Abschnitt. Der reizvolle Ort wurde als Kurstadt neu entdeckt. Ausschlaggebend war sicher auch, dass Kaiserin Sissi auf Schloss Trauttmansdorff am Rande der Stadt überwinterte. Der Bahnanschluss 1881 brachte immer mehr Besucher. Heute ist der Fremdenverkehr im ganzen Südtirol zum wichtigsten Wirtschaftsfaktor geworden.

Meran hat viel Sehenswertes zu bieten: die spätgotische Stadtpfarrkirche St. Nikolaus mit ihrem 80 m hohen Turm, das Klarissenkloster, die drei Stadttore, die bereits erwähnte Laubengasse, das Kurhaus im Jugendstilbau aber auch die 2005 aus Stahl und Glas errichtete Therme, welche in einem grossen Park mit altem Baumbestand zu finden ist.

Veranstaltungen gibt es sehr viele. Besonders bekannt sind die Meraner Pferderennen so u.a. das Haflinger Bauerngalopprennen am Ostermontag oder der „grosse Preis von Meran“, ein Hindernisrennen im September.

Ereignisse:
Die ansteigenden 37 km nach Sölden verliefen trotz einigen kleinen Rampen dank des Rückenwindes recht flott. In Sölden stürmten wir die Bäckereien und leerten die Regale…. es hatte sooo viele feine Sache.

Nach der kleinen aber wohltuenden Stärkung wurden die Rampen immer steiler und die kleineren und kleinsten Gänge waren gefragt. Trotzdem konnten wir die geniale Aussicht rundherum auf die vielen Bergspitzen geniessen. Der Himmel war nun fast wolkenlos blau. Nach der Mautstelle gab es eine kleine Abfahrt, die uns aber nicht so recht erfreuen konnte, da wir dadurch 200 HM verloren. Diese mussten auf den letzten 5 km zusätzlich wettgemacht werden, dabei ist es eigentlich auf diesem Streckenabschnitt schon steil und deftig genug. Der Wind hatte auch noch gekehrt und machte uns das Leben zusätzlich schwer. Oben auf dem T(H)immelsjoch waren alle froh um das Begleitfahrzeug mit den warmen Kleidern, denn die Temperatur war sehr frisch. Auf dem Pass wurden zahlreiche Erinnerungsfotos geschossen und man bestaunte die moderne Architektur des „Fernblicks“ und des „Fernrohrs“.

Danach ging es auf die interessante und abwechslungsreiche 27 km lange Abfahrt hinunter nach St. Leonhard. Tunnels, enge Kurven, schmale Serpentinen gepaart mit toller Aussicht liessen diese Kilometer zu einem Genuss werden. Die Vegetation wurde auch wieder zusehends üppiger und die Anzeige des Thermometers kletterte immer höher und höher. In St. Leonhard gab es den wohlverdienten (späten) Mittagshalt. Da es nur noch 20 km bis Meran waren, konnten sich alle Gruppen genügend Zeit lassen.

Auf dem Schlussabschnitt liessen wir es angenehm ausrollen. Dabei fielen uns u.a. die schönen Schlösser, die markanten „Bauerhöfe/Schildhöfe“, sowie die vielen Apfelplantagen auf. Kurz nach der Einfahrt nach Meran hatten wir auch gleich das im Zentrum gelegene schöne Hotel erreicht. Vor dem Abendessen blieb noch etwas Zeit um die fantastische Altstadt von Meran zu besichtigen oder in der Laubengasse sich ein kühles Bier zu gönnen…. da die Temperatur endlich sommerliche Werte erreicht hat. Oh du schönes Südtirol.





Gruppe Luci im Aufstieg zum Timmelsjoch
Gruppe Luci im Aufstieg zum Timmelsjoch

die Ziegen staunen, oder denken sie: alles Carbon statt Kondition
die Ziegen staunen, oder denken sie: alles Carbon statt Kondition

happiger Aufstieg mit Gegenwind
happiger Aufstieg mit Gegenwind

die Abfahrt war gewaltig
die Abfahrt war gewaltig


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