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Sechs Tage im Olympic Velodrome - Die Bahnwettbewerbe von London

02.08.2012

Sechs Tage im Olympic Velodrome - Die Bahnwettbewerbe von London

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Info: OLYMPIA 2012 | Zeitpläne Bahnradsport | Entries List Männer | Entries List Frauen
Autor: Felix Griep (Werfel)

02.08.2012 – Von Donnerstag bis Dienstag steht „track cycling“ auf dem Programm der Olympischen Spiele. Eine Sportart, deren Programm sich im Vergleich zu Peking 2008 stark geändert hat. Ein paar klassische Disziplinen mussten weichen, dafür erfahren die Frauen nun Gleichberechtigung. Vor vier Jahren in Peking dominierten die Briten, holten in zehn Entscheidungen siebenmal Gold. Doch auch das deutsche Aufgebot ist auf Medaillen aus. LiVE-Radsport.com liefert einen Überblick und interessante Statistiken zum Bahnradsport in London.

Die Bahn-Wettbewerbe täglich im LiVE-Ticker
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Zeitplan am Dienstag, 07.08.
11:00 MESZ Keirin Männer - 1. Runde               
11:19 MESZ Omnium Frauen - 3 km Einzelverfolgung  
12:19 MESZ Keirin Männer - Hoffnungsläufe 1. Runde
17:00 MESZ Sprint Frauen - Halbfinale             
17:07 MESZ Omnium Frauen - 10 km Scratch          
17:34 MESZ Keirin Männer - 2. Runde               
17:53 MESZ Omnium Frauen - 500 m Zeitfahren         
18:26 MESZ Sprint Frauen - Finale                  
18:50 MESZ Keirin Männer - Finale

London Olympic Velodrome
Der neue Radsporttempel der britischen Hauptstadt war die erste fertiggestellte Sportstätte für diese Olympischen Spiele, wurde bereits im Februar 2011 eröffnet. Ein Jahr darauf wurde mit einem Weltcup der erste Wettkampf in der 6000 Zuschauer fassenden Halle ausgetragen. Dort konnte man bereits sehen, wie schnell die 250 Meter lange aus Sibirischer Fichte gezimmerte Piste ist. Im Teamsprint der Frauen fuhren Meares/McCulloch (AUS) in der Qualifikation Weltrekord, den Varnish/Pendleton (GBR) im Finale unterboten. Auch in der Mannschaftsverfolgung stellten Trott/King/Rowsell (GBR) einen neuen Weltrekord auf. Beide Bestmarken wurden allerdings bei der WM in Melbourne wieder unterboten (siehe Auflistung unten). Doch die Londoner Bahn ist nicht nur eine der schnellsten der Welt. Das Velodrom, welches Ron Webb entwarf, der ebenfalls für die Olympischen Bahnen von Sydney und Athen verantwortlich war, ist auch ein architektonisches Schmuckstück. Vor allem das geschwungene Dach, welches „die Geometrie sowie die Leichtigkeit und Effizienz eines Fahrrades“ widerspiegeln soll, macht das Bauwerk im London Velopark, der auch die BMX-Anlage beinhaltet, so eindrucksvoll.

Neues Olympisches Programm
Sprint, Keirin, Omnium, Teamsprint und Mannschaftsverfolgung – diese 5 Wettbewerbe gibt es in London, sowohl für Männer als auch für Frauen. Die 2009 beschlossene Gleichberechtigung ist ein absolutes Novum, seitdem wurden die Olympischen Disziplinen bei allen Weltcups und Weltmeisterschaften zum Standardprogramm. Die Frauen starteten 1988 erstmals überhaupt bei Olympia auf der Bahn, der Sprint machte den Anfang und ist seitdem immer dabei gewesen. 2008 fuhren die Frauen zudem Einzelverfolgung und Punkterennen, die für London gestrichen wurden. Bei den Männern ist nur das Omnium komplett neu, es entfallen die Einzelverfolgung (ausgetragen seit 1964), Punkterennen (seit 1984) und das Madison (seit 2000). Bereits 2004 zum letzten Mal ausgetragen wurde das Kilometer-Zeitfahren der Männer, das eine noch längere Olympische Tradition hatte.

Starke Briten und ambitionierte Deutsche
Von Verletzungen und Krankheiten sind die Topsportler auf der Bahn verschont geblieben. Ausnahmslos alle Fahrerinnen und Fahrer, die bei den Weltmeisterschaften im April triumphierten, werden in ihren Disziplinen auch um Olympisches Gold kämpfen. Die größten Hoffnungen setzen die Briten in Chris Hoy, den Weltmeister von Melbourne und letzten Olympiasieger im Keirin und Teil des Vierers, der WM- und Olympia-Titel in der Mannschaftsverfolgung hält. Victoria Pendleton ist im Sprint der Frauen ebenfalls Olympiasiegerin und amtierende Weltmeisterin, zudem gewann Laura Trott in Melbourne das Omnium. Die Deutschen wollen ihre Bilanz von Peking 2008 – nur Silber durch Roger Kluge im Punkterennen und Bronze für die Teamsprinter – deutlich übertreffen. In der Mannschaftsverfolgung haben die Männer zwar die Qualifikation verpasst, dafür lechzen die Teamsprinter René Enders, Maximilian Levy und Stefan Nimke nach einer Medaille und dürften die größten Herausforderer der Briten sein. Auch die Teamsprint-Weltmeisterinnen und Weltrekordlerinnen Miriam Welte und Kristina Vogel sind Siegkandidaten. Wie wichtig der Bahnradsport für viele Nationen ist, zeigen kleine Tricks bei der Nominierung: Damit sie zu den normal verfügbaren Bahn-Kontingenten hinzukommen können, haben der BDR Robert Förstemann für das Mountainbike-Rennen und die Franzosen Keirin-Starter Mickaël Bourgain für das Straßenrennen nominiert.

Amtierende Weltmeister

Alle Weltmeister und Weltmeisterinnen von Melbourne sind bei den Olympischen Spielen am Start.

Sprint Männer: Grégory Baugé (FRA)
Keirin Männer: Chris Hoy (GBR)
Omnium Männer: Glenn O'Shea (AUS)
Teamsprint Männer: Shane Perkins, Scott Sunderland, Matthew Glaetzer (AUS)
Mannschaftsverfolgung Männer: Edward Clancy, Steven Burke, Peter Kennaugh, Geraint Thomas (GBR)

Sprint Frauen: Victoria Pendleton (GBR)
Keirin Frauen: Anna Meares (AUS)
Omnium Frauen: Laura Trott (GBR)
Teamsprint Frauen: Miriam Welte, Kristina Vogel (GER)
Mannschaftsverfolgung Frauen: Danielle King, Laura Trott, Joanna Rowsell (GBR)

Olympiasieger von Peking 2008

Teamsprint Männer: Chris Hoy, Jason Kenny, Jamie Staff (GBR)
Einzelverfolgung Männer: Bradley Wiggins (GBR)
Punkterennen Männer: Joan Llaneras (ESP)
Keirin Männer: Chris Hoy (GBR)
Sprint Männer: Chris Hoy (GBR)
Mannschaftsverfolgung Männer: Edward Clancey, Paul Manning, Geraint Thomas, Bradley Wiggins (GBR)
Madison Männer: Juan Esteban Curuchet, Fernando Walter Perez (ARG)

Einzelverfolgung Frauen: Rebecca Romero (GBR)
Sprint Frauen: Victoria Pendleton (GBR)
Punkterennen Frauen: Marianne Vos (NED)

Weltrekorde und Olympische Rekorde

200 m Sprint Männer
WR: 9,572 - Kévin Sireau (FRA) - 30.05.2009 in Moskau (RUS)
OR: 9,815 - Chris Hoy (GBR) - 17.08.2008 in Peking (CHN)

Teamsprint Männer
WR: 42,914 - René Enders, Maximilian Levy, Stefan Nimke (GER) - 01.12.2011 in Cali (COL)
OR: noch nie bei Olympia gefahren

Mannschaftsverfolgung Männer
WR: 3:53,295 - Edward Clancey, Steven Burke, Peter Kennaugh, Geraint Thomas (GBR) - 04.04.2012 in Melbourne (AUS)
OR: 3:53,314 - Edward Clancey, Paul Manning, Geraint Thomas, Bradley Wiggins (GBR) - 18.08.2008 in Peking (CHN)

1000 m Zeitfahren Männer (wird im Omnium gefahren)
WR: 0:58,875 - Arnaud Tournant (FRA) - 10.10.2001 in La Paz (BOL)
OR: 1:00,711 - Chris Hoy (GBR) - 20.08.2004 in Athen (GRE)

4 km Einzelverfolgung Männer (wird im Omnium gefahren)
WR: 4:10,534 - Jack Bobridge (AUS) - 02.02.2011 in Sydney (AUS)
OR: 4:15,031 - Bradley Wiggins (GBR) - 15.08.2008 in Peking (CHN)

200 m Sprint Frauen
WR: 10,643 - Miriam Welte (GER) - 22.06.2012 in Colorado Springs (USA)
OR: 10,963 - Victoria Pendleton (GBR) - 17.08.2008 in Peking (CHN)

Teamsprint Frauen
WR: 32,549 - Miriam Welte, Kristina Vogel (GER) - 04.04.2012 in Melbourne (AUS)
OR: noch nie bei Olympia gefahren

Mannschaftsverfolgung Frauen
WR: 3:15,720 - Danielle King, Laura Trott, Joanna Rowsell (GBR) - 05.04.2012 in Melbourne (AUS)
OR: noch nie bei Olympia gefahren

500 m Zeitfahren Frauen (wird im Omnium gefahren)
WR: 33,010 - Anna Meares (AUS) - 08.04.2012 in Melbourne (AUS)
OR: 33,952 - Anna Meares (AUS) - 20.08.2004 in Athen (GRE)

3 km Einzelverfolgung Frauen (wird im Omnium gefahren)
WR: 3:22,269 - Sarah Hammer (USA) - 11.05.2010 in Aguascalientes (MEX)
OR: 3:24,537 - Sarah Ulmer (NZL) - 22.08.2004 in Athen (GRE)