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Verfolger Clancy, Thomas, Burke und Kennaugh konkurrenzlos - Briten holen Gold in Weltrekordzeit
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03.08.2012

Verfolger Clancy, Thomas, Burke und Kennaugh konkurrenzlos - Briten holen Gold in Weltrekordzeit

Info: OLYMPIA 2012 | Medaillenspiegel | Mannschaftsverfolgung Männer
Autor: Felix Griep (Werfel)



London, 03.08.2012 – Der Erfolg der britischen Bahnradsportler kommt nicht von ungefähr. Ein seit Jahren etabliertes Trainings- und Fördersystem bringt reihenweise Spitzenathleten hervor. Paradebeispiel dafür ist der schnellste Bahnvierer der Welt, der gestern in der Quali und heute noch einmal im Finale Weltrekord fuhr und mit erschreckender Überlegenheit den Olympiasieg von Peking in der Mannschaftsverfolgung wiederholte. Australien und Neuseeland erhielten die weiteren Medaillen, kamen aber nicht einmal ansatzweise an das Niveau von Großbritannien heran.


Weiterer Bericht vom 03.08.:
Pendleton vertreibt mit Keirin-Gold die Enttäuschung vom Teamsprint


Die lange Vorbereitung der britischen Verfolger
Auf dem Weg zum Olympiasieg vor heimischem Publikum musste Geraint Thomas viele Entbehrungen hinnehmen. Das Rihanna-Konzert, welches er im November letzten Jahres auslassen musste, weil am nächsten Tag eine Trainings-Session auf dem Plan stand, mag relativ einfach zu verschmerzen gewesen und nicht mehr als eine amüsante Anekdote sein. Dass der auch im Straßenradsport ambitionierte Fahrer des Team Sky in diesem Sommer die Tour de France ausließ, war da schon ein größeres Opfer. Doch die lange, intensive, zielgerichtete Vorbereitung auf London 2012 lohnte sich für Thomas und seine Mitstreiter Edward Clancy, Steven Burke und Peter Kennaugh. Der Weltcup in London im Februar kam noch zu früh für Außergewöhnliches und es gab nur einen zweiten Platz hinter Australien. Aber gut eineinhalb Monate später demonstrierten sie bei der WM in Melbourne überragende Harmonie und Stärke, fuhren in Weltrekordzeit von 3:53,295 Minuten zum Titel. Die vorherige Bestmarke (3:53,314) stammte aus dem Sommer 2008, gefahren in Peking von den Briten selbst. Beim damaligen Olympiasieg waren Thomas und Clancy bereits beteiligt. In China gehörte auch Bradley Wiggins zum Team, der die Leistungen seiner ehemaligen Kollegen live vor Ort bewunderte.

Zum Auftakt gleich ein Weltrekord in der Qualifikation
Bereits gestern in der Qualifikation ließ der britische Vierer die Zuschauer toben, als nach 4000 Metern die Stoppuhr 3:52,499 Minuten anzeigte. Der erneute Weltrekord war eine klare Ansage an die Konkurrenz, welche praktisch nur aus Australien bestand, den Weltmeistern von 2010 und 2011. Jack Bobridge, Glenn O’Shea, Rohan Dennis und Michael Hepburn blieben jedoch über drei Sekunden hinter den Briten, was zwar zu einem sicheren zweiten Platz reichte, aber für einen gerechtfertigten Traum auf Gold nicht genügte. Heute traten dann in der „1. Runde“ die beste gegen die viertbeste sowie die zweit- gegen die drittbeste Quali-Mannschaft an und die jeweiligen Sieger zogen ins Finale ein. Thomas und Co. waren minimal langsamer als am Vortag, fuhren dennoch eine weitere 3:52er Zeit und wiesen die Dänen Lasse Norman Hansen, Michael Mørkøv, Rasmus Christian Quaade und Casper Von Folsach mit großem Abstand in die Schranken. Die Australier verbesserten sich um mehr als eine Sekunde auf 3:54,317 Minuten und setzten sich damit ihrerseits gegen Sam Bewley, Marc Ryan, Jesse Sergent und Aaron Gate aus Neuseeland durch.

Im Finale wieder fast eine Sekunde schneller
Die Spannung im Finale bestand nicht darin, wer Gold und wer Silber holen, sondern ob der Weltrekord ein weiteres Mal fallen würde. Bis zur Rennmitte lag Großbritannien noch knapp über den eigenen Werten aus der Qualifikation, drehte in der zweiten Hälfte aber erst richtig auf und legte eine Fabelzeit von 3:51,659 Minuten auf die Bahn – eine weitere Verbesserung um unfassbare 0,84 Sekunden und ein Durchschnittstempo von 62,160 km/h! Mit 3:54,581 blieb Australien die Silbermedaille, im Rennen um Bronze schlug Neuseeland (3:55,952) die Russen Evgeny Kovalev, Ivan Kovalev, Alexey Markov und Alexander Serov (3:58,282). Unter den restlichen sechs Teams waren sie in der 1. Runde die Schnellsten und durften daher um Platz drei fahren. Dänemark, vor vier Jahren noch auf dem Silberrang, holte sich gegen Spanien Platz fünf, die Niederlande gewann den Kampf um Position sieben gegen Kolumbien. Bereits in der Qualifikation waren Belgien und Südkorea ausgeschieden.

-> Zu allen Resultaten von der Mannschaftsverfolgung der Männer

Die Einzelverfolgung gibt es, zum besonderen Leidwesen der Australier, nicht mehr im Olympischen Programm. Hepburn gewann in dieser Disziplin bei der WM vor Bobridge, Dennis wurde Vierter. Nur ein paar der Ausdauerspezialisten werden in London noch einmal antreten können, Clancy und der amtierende Weltmeister O’Shea vertreten ihre Länder im Omnium.


Allgemeine Informationen:
Sechs Tage im Olympic Velodrome - Die Bahnwettbewerbe von London




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