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SwissAlpenRide, 6. Etappe: Obergesteln - Interlaken, Freitag, 10. August 2012
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11.08.2012

SwissAlpenRide, 6. Etappe: Obergesteln - Interlaken, Freitag, 10. August 2012

Info: Bildergalerie
Info: GustiZollinger.ch Radreisen Homepage
Autor: Gusti Zollinger



Nach einem ausgezeichneten und reichhaltigen Frühstücksbuffet, starteten wir bei frischen Temperaturen aber blauem Himmel/schönstem Wetter gestaffelt Richtung Gletsch und Grimselpass.


Gusti Zollinger, ehemaliger erfolgreicher Radrennfahrer, und sein Team, berichten regelmässig von den von ihnen organisierten Radsportreisen.

Wetter: frisch, sonnig

Kilometer: 91 km
Höhenmeter: 2150 Hm
Durchschnitt: 19 - 22.5

Strecke:
Gleich nach dem Start in Obergesteln ging es mit dem gut 14 km langen Anstieg zum 2165 m hohen Grimselpass ganz schön zur Sache. Oben angekommen, sagten wir dem Wallis "adieu“ und dem "Bärnbiet – grüessech wohl“! Vorbei an etlichen Stauseen genossen wir die herrliche Abfahrt durch das idyllische Haslital. Wir folgten der Aare bis nach Guttannen, bzw. bis nach Innertkirchen um dann kurz nach der Aareschlucht ins Rosenlauital einzubiegen. Eine schmale, im oberen Teil sogar autofreie Strasse brachte uns immer höher und höher. Das Ziel des ca. 15 km langen und gelegentlich recht steilen Anstiegs war die auf 1962 m ü.M. gelegene Grosse Scheidegg. Nun befanden wir uns inmitten der Eiger, Mönch und Jungfraukulisse… phantastisch. Nochmals genossen wir für eine Weile die Ruhe auf der kurvigen Abfahrt, bevor wir mit unseren Rädern ins touristische Grindelwald eintauchten, ein Sommer- und Winterferienort mit unzähligen Sport- und Freizeitmöglichkeiten und Souvenirläden zu hauf. Dem Fluss Lütschine folgend erreichten wir nach 20 weiteren, abwechslungsreichen km das Tagesziel Interlaken.

Grimselpass: liegt auf 2165 m ü.M. dieser Pass wurde bereits im Altertum von Römischen, sowie Keltischen Berggängern überquert, worauf zahlreiche Fundstücke hinweisen. Auf der Nordseite bei Handegg befindet sich die steilste Standseilbahn der Welt, die zum Gelmersee hinauf führt.

Grosse Scheidegg: dieser Pass verbindet Grindelwald im Tal der schwarzen Lütschine mit Meiringen im Haslital (Aare). Die Passhöhe liegt auf 1962 m ü.M. unterhalb des Wetterhorns. Seit 1979 besteht eine durchgehende Strassenverbindung über die Grosse Scheidegg, inkl. regulärem Postautoverkehr. Privater Autoverkehr ist nur für Anwohner und für Hotelgäste mit Bewilligung zugelassen. Dies macht die Grosse Scheidegg zu einem beliebten Ziel für Radfahrer.

Etappenort:
Interlaken, mit seinen 5700 Einwohnen, liegt zwischen dem Thuner- und Brienzersee und zu Füssen des Berg-Dreigestirns Eiger, Mönch und Jungfrau. Die Aussicht in die Bergwelt ist wirklich atemberaubend und lockt Jahr für Jahr zigtausende von Touristen aus aller Welt an.
"Inter-lacus" wird erstmals 1133 erwähnt, dies im Zusammenhang mit dem Augustinerkloster. Die Klöster waren im Mittelalter auch Gaststätten für Pilger und Reisende. Im 18./19. Jahrhundert begannen sich immer mehr Naturwissenschafter, Alpinisten, Musiker, Dichter (u.a. Mendelson, Goethe) mit der imposanten Bergwelt auseinanderzusetzen. Doch erst mit dem Bau der Berner-Oberland-Bahn (BOB), der Jungfraubahn (1912) und verschiedenen Bergbahnen, kam die Region zu einem enormen Aufschwung.
Interlaken ist heute auch Gastgeber von vielen Events/Veranstaltungen: Tell-Freilichtspiele, Jungfrau-Marathon, Unspunnenfest um nur einige zu nennen. Zudem ist diese Metropole des Berner Oberlands Ausgangspunkt für unzählige Ausflüge: Beatushöhlen, Alpengarten, Schynige Platte, Dampfschifffahrten, Freilichtmuseum Ballenberg. Interlaken: ein ideales Ferienziel für Gross und Klein.

Ereignisse:
Im ersten Tages-Aufstieg wurde nicht viel gesprochen, drehten doch die Beine noch nicht so richtig rund. Jeder/Jede suchte seinen Tritt, genoss die Bergwelt, die sich hier wunderprächtig offenbarte, es war sozusagen eine „Naturandacht“ oder war es der Anblick des Grimselpasses der sich vor uns „aufbäumte“? Kehre um Kehre erklomm man den Grimselpass und imposant war die Moräne des Rhone Gletschers welche von der Seite her gut sichtbar war. Oben angekommen waren natürlich Hanspeter und Andrea mit dem Begleitfahrzeug sehr gefragt, damit man wieder trockene oder evtl. noch warme Kleider anziehen konnte. Die vielen Grimsel Stauseen präsentierten sich uns heute im schönsten Gewande. Bei angenehmen Temperaturen konnten wir die lange Abfahrt in vollen Zügen geniessen.

In Innertkirchen stärkten wir uns mit Kaffee und Mandelgipfeln für den zweiten Teil dieser Etappe, denn da waren nochmals richtige „Kraxslerqualitäten“ gefragt. Vorbei an den donnernden Reichenbachfällen gelangten wir hinauf ins Rosenlauital. Stellenweise gab es Abschnitte mit über 20%. Der innere Schweinehund musste mehrmals überwunden werden. Doch letztendlich gelangten alle (ab und zu auch mal zu Fuss) müde und zufrieden auf die 1962 m.ü.M. gelegene Grosse Scheidegg und dürfen stolz sein auf ihre Leistung. Ein donnerndes und lautes Krachen liess uns Richtung Bergmassiv schauen, man sah Eismassen in die Tiefe stürzten welche von einem Gletscherabbruch stammten.

Die Sicht zu Eiger, Mönch und Jungfrau war genial, aber auch der Blick zum senkrechten vor uns aufbäumenden Wetterhorn war gewaltig. Die lange, enge und kurvige Abfahrt nach Grindelwald verlief problemlos, nur einmal musste Alberts Gruppe schleunigst die Strasse räumen, da ein bergwärts fahrendes Postauto den Weg für sich beanspruchte. Manch einer hat jetzt eine Vorstellung was es heisst, wenn hier die Profis an einer Tour de Suisse den Berg mit hohem Tempi hinunter rasen… eine akrobatische Leistung sondergleichen.
Durch das Lütschinental hinunter radelten wir noch die letzten 20 km zu unserem Etappenort Interlaken.

Dank der frühzeitigen Ankunft hatten alle Zeit Interlaken zu erkunden und einen Spaziergang/Shopping zu machen. Heute ist bereits wieder der letzte Abend im Kreise der SwissAlpenRider 2012. Und da es inzwischen viel über das Erlebte zu erzählen gibt, dauert der Abend wohl etwas länger als sonst.





Kehre um Kehre geht es den Grimselpass hoch
Kehre um Kehre geht es den Grimselpass hoch

im Hintergrund die Moräne des Rhone Gletschers
im Hintergrund die Moräne des Rhone Gletschers

die 19-prozentige Rampe an der Grossen Scheidegg
die 19-prozentige Rampe an der Grossen Scheidegg

fantastische Bergwelt
fantastische Bergwelt


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