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Antonio Piedra gewinnt an den Lagos de Covadonga - Contador wieder angriffslustig, aber glücklos
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02.09.2012

Antonio Piedra gewinnt an den Lagos de Covadonga - Contador wieder angriffslustig, aber glücklos

Info: VUELTA A ESPAÑA 2012
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Lagos de Covadonga, 02.09.2012 – Die 15. Etappe der Vuelta a España war eine derjenigen, auf welcher sich „zwei Rennen“ abspielten. Einer zehnköpfigen Gruppe wurde seitens des Feldes überhaupt keine Aufmerksamkeit zuteil und die Ausreißer durften den Tagessieg unter sich ausmachen. Mit einem frühen Angriff am Schlussanstieg schenkte Antonio Piedra dem Wildcard-Team Caja Rural den wichtigsten Erfolg des Jahres. Mit großem Rückstand folgten die Favoriten, unter denen sich vor allem Alberto Contador (Saxo Bank-Tinkoff Bank) hervortat, aber bei keinem seiner fünf (!) Angriffe Joaquin Rodriguez (Katusha) abschütteln konnte. Sie erreichten gemeinsam mit Alejandro Valverde (Movistar) das Ziel, der Chris Froome (Sky ProCycling) von Rang drei der Gesamtwertung verdrängte.

Freifahrtschein für Ausreißer nach ereignisreichem Etappenbeginn
Mit 186,5 Kilometern war die 15. Etappe um einiges länger als das gestrige Teilstück der Spanien-Rundfahrt, was sich aber letztlich zumindest für zehn Fahrer als ein Vorteil herausstellte, weil keine Mannschaft so wie gestern Saxo Bank-Tinkoff Bank durchgehend Jagd auf die Ausreißer machen wollte. Trotzdem war der Anfang der Etappe ziemlich ereignisreich. Auf den ersten 25 leicht ansteigenden Kilometern entstand eine 19-köpfige Spitzengruppe, die vom Peloton aber nicht gleich von der Leine gelassen wurde. Das Rennen führte dann in eine lange, windanfällige Abfahrt, wo das Feld aufsplitterte und eine Gruppe um Alejandro Valverde (Movistar) sogar mit fast einer Minute Rückstand auf die Hauptgruppe mit allen anderen Favoriten gemeldet wurde. Der Gesamtvierte konnte den Schaden beheben, als sich das Geschehen beruhigte und das Feld wieder zusammenrollte. Die Spitzengruppe hatte sich ebenso geteilt und die noch zehn verbliebenen Ausreißer begannen ab etwa Kilometer 60, ihren Vorsprung über mehrere kleine Anstiege hinweg immer weiter in die Höhe zu schrauben. David de la Fuente (Caja Rural) gewann eine erste Bergwertung der 3. Kategorie und später auch die Kategorie 1 auf dem Alto del Mirador del Fito 40 Kilometer vor dem Etappenziel. Im Verlauf dieses Berges hatte die Gruppe zwar zwei Minuten ihres maximalen Vorsprungs eingebüßt, der hatte allerdings eine Viertelstunde betragen, womit ein Ausreißersieg garantiert war.

Antonio Piedra gewinnt Bergankunft mit deutlichem Vorsprung
Unter den zehn Fahrern, die zuerst den Schlussanstieg zu den Lagos de Covadonga erreichten, waren mit Andrey Kashechkin und Kevin Seeldraeyers zwei des Teams Astana, die sofort versuchten, mit wechselnden Attacken eine Selektion herbeizuführen. Auch Caja Rural hatte neben de la Fuente mit Antonio Piedra einen zweiten Mann dabei und es war eben dieser 27-Jährige aus Sevilla, der sich nach drei Kilometern absetzte, als die Steigung mehr als zehn Prozent betrug. Der Gewinner einer Etappe der Vuelta a Portugal 2009 und des Rogaland Grand Prix dieses Jahres – seine bis heute noch einzigen zwei Siege – erreichte das Ziel mit gut zwei Minuten Vorsprung auf Ruben Perez (Euskaltel), Lloyd Mondory (Ag2r La Mondiale), seinen Teamkollegen de la Fuente, Pablo Lastras, der Movistar die Führung in der Mannschaftswertung brachte, den Deutschen Simon Geschke (Argos-Shimano) und Seeldraeyers. Kashechkin, Vicente Reynes (Lotto Belisol) und Sergey Lagutin (Vacansoleil-DCM) waren noch weiter zurückgefallen, aber kamen vor den Favoriten an. Die hielten in der ersten Hälfte der Bergankunft die Beine still, stattdessen schickte Alberto Contador (Saxo Bank-Tinkoff Bank) seine Helfer vor. Daniel Navarro und Jesus Hernandez waren die ersten Angreifer, kurze Zeit später stieß desweiteren Rafal Majka dazu. Auch Valverde-Helfer Nairo Quintana (Movistar) und die Euskaltel-Fahrer Amets Txurruka, Igor Anton und Gorka Verdugo mischten mit, es blieb jedoch nicht mehr als ein Vorgeplänkel. Ernst wurde es, als Chris Froome (Sky ProCycling) Probleme offenbarte und Valverde dies eiskalt mit einem Angriff ausnutzen wollte.

Contador wird Rodriguez nicht los – Valverde hängt Froome ab
Im Gegensatz zu Froome zeigten sich Contador und Joaquin Rodriguez (Katusha) souverän, folgten dem Antritt Valverdes, der auf den noch knapp vorausfahrenden Quintana traf, welcher sich als wichtiger Domestike für seinen Kapitän erwies. Denn bei einer Vielzahl von Attacken, die Contador nun abfeuerte, geriet Valverde immer leicht in Rückstand. Nach dem missglückten Angriff am Puerto de Ancares 24 Stunden zuvor biss sich Contador erneut die Zähne an Rodriguez aus, der bei den insgesamt fünf explosiven Vorstößen seines Konkurrenten nie eine Schwäche zeigte. Weil Contador, als er merkte, dass Rodriguez nicht abzuschütteln war, das Tempo jeweils wieder herausnahm, konnten Quintana und Valverde ein ums andere Mal zurückkommen. So kam es, dass Valverde, Rodriguez und Contador die Etappe zeitgleich beendeten, 9:25 Minuten nach Sieger Piedra. Quintana hatte an der letzten Rampe nicht mehr ganz mithalten können, wurde aber von Anton nicht mehr eingeholt, der mit 23 Sekunden Rückstand erster Verfolger des Trios war, das die Vuelta schon von Anbeginn bestimmt. Eigentlich handelt es sich dabei ja um ein Quartett, doch Froome kassierte in einer Gruppe mit zehn weiteren Fahrern 35 Sekunden Verlust und ist weiter auf dem absteigenden Ast. Der Brite (+2:16) fiel in der Gesamtwertung auf Platz vier zurück, das Podium belegen mit Rodriguez, Contador (+0:22) und Valverde (+1:41) jetzt ausnahmslos Spanier. Nicolas Roche (Ag2r la Mondiale) fiel von Rang sieben auf neun zurück und ermöglichte damit Andrew Talansky (Garmin-Sharp) sowie Laurens ten Dam (Rabobank) eine Verbesserung.

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Auf der 16. Etappe folgt vor dem zweiten Ruhetag die dritte Bergankunft hintereinander. Der Schlussanstieg nach Valgrande-Pajares ist mit 19,4 Kilometern der längste dieser Vuelta. Außerdem stehen zuvor zwei Kategorie-1-Anstieg auf dem Programm.





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Foto: Sabine Jacob

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