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Rowe und Howard gewinnen erste Etappen der Tour of Britain - Cavendish glücklos, aber in aller Munde
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10.09.2012

Rowe und Howard gewinnen erste Etappen der Tour of Britain - Cavendish glücklos, aber in aller Munde

Info: Tour of Britain (2.1)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Knowsley, 10.09.2012 – Bereits gestern fiel der Startschuss zur diesjährigen Tour of Britain, die von einem Sonntag bis zum nächsten läuft und aus acht Etappen mit in der Summe 1349,6 Kilometern besteht. Am ersten Tag war Luke Rowe (Sky ProCycling) ein Überraschungssieger, am zweiten setzte sich Leigh Howard (Orica-GreenEdge) im Sprint durch. Führender ist aber keiner von beiden, sondern der Niederländer Boy van Poppel (UnitedHealthcare). Mark Cavendish (Sky ProCycling) bestätigte am Vorabend der Rundfahrt, dass die hartnäckigen Gerüchte zutreffen, er wolle sich von Sky trennen. Danach versuchte er sich zweimal vergeblich an seinem 13. Saisonsieg, stürzte auf der ersten und wurde Zweiter der zweiten Etappe.

Samstag: Cavendish und Sky – time to say goodbye
Genau einhundert Fahrer starteten zur 9. Tour of Britain, 31 davon kommen aus dem Vereinigten Königreich. Sky ProCycling, eine von 17 Mannschaften, deren Aufgebote auf sechs Fahrer beschränkt sind, trat mit seinen beiden großen Stars an: Tour-Sieger und Olympia-Goldmedaillengewinner Bradley Wiggins sowie Weltmeister Mark Cavendish. Es wird das erste und letzte Mal sein, dass beide ihre Heimatrundfahrt gemeinsam bestreiten, denn die Wege von Sky und Cavendish trennen sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlihckeit. Diesen Wunsch äußerte der in seinem neuen Rennstall nicht glücklich gewordene Cavendish erstmals selbst am Vorabend der ersten Etappe auf einer Pressekonferenz, nachdem schon länger gemutmaßt wurde, wohin es ihn verschlagen könnte. Omega Pharma-Quick Step ist wohl die wahrscheinlichste Destination des 27-Jährigen Topsprinters. Grund für die angestrebte Trennung ist die Tatsache, dass sich Cavendish bei der Tour de France zu wenig unterstützt fühlte, weil Sky fast alle Kräfte bündelte, um mit Wiggins den Gesamtsieg zu erreichen. Dass Cavendish trotzdem seine Etappensiege 21 bis 23 feierte, änderte nichts daran, dass er sich wieder nach einer Mannschaft sehnt, die ihm beim Saisonhöhepunkt einen richtigen Sprintzug bieten kann, um nach Eddy Merckx‘ Rekord (34 Tour-Etappen) und weiteren Grünen Trikots zu greifen. Da Cavendish einen bis 2014 laufenden Drei-Jahres-Vertrag unterschrieben hat, wird möglicherweise eine Ablösesumme fällig, was er nun mit Sky-Manager Dave Brailsford klären will.

Sonntag: Rowe springt für Cavendish ein und gewinnt Auftaktetappe
Die Trennung ist also mehr oder weniger beschlossene Sache und sie wird wohl im Guten erfolgen. Schlechte Worte verliert Cavendish über das höchst erfolgreiche britische Radsport-Projekt Sky nicht, sieht nur einfach seine Ziele nicht mit den anderen Ambitionen wie dem Tour-Gesamtsieg nicht unter einen Hut zu bringen. Auf der 1. Etappe der Tour of Britain legte sich dessen ungeachtet die gesamte Mannschaft für Cavendish ins Zeug, denn das flache Profil ließ eine Sprintankunft erwarten. Ein Ausreißerquartett bestimmte die mit 203 Kilometern längste Etappe zwischen Ipswich und Norfolk Showground mit bis zu sechs Minuten Vorsprung, doch Jonny Clarke (UnitedHealthcare), Kristian House (Rapha Condor), Sean Downy (An Post-Sean Kelly) und Rony Martias (Saur-Sojasun) waren letztlich machtlos gegen die Verfolger. Sky schlug im Finale ein solches Tempo an, dass gar das Feld zerbrach und nur 36 Fahrer in der Hauptgruppe übrig blieben. Ein Drittel wurde durch einen Sturz nur einen Kilometer vor dem Ziel aus der Verlosung für den Tagessieg genommen, kam in der Gesamtwertung aber ohne Rückstand davon. Betroffen waren u.a. Paul Voss (Endura Racing), Tyler Farrar (Garmin-Sharp) und mit Cavendish der große Favorit des Tages. Drei Mann hatte Sky noch vorn dabei, neben Wiggins und Christian Knees auch Luke Rowe. Der 22-jährige Waliser, zuletzt bei der Dänemark-Rundfahrt zweimal in den Top5, nutzte seine unverhoffte Chance und feierte als Vertretung für den Weltmeister seinen ersten Profisieg. Boy van Poppel (UnitedHealthcare) und Russell Downing (Endura Racing) waren ihm im Sprint unterlegen.

-> Zum Resultat Etappe 1

Montag: Sprinttaktik von Sky geht nicht auf, Howard profitiert
War es am ersten Renntag sonnig und sommerlich, so erlebte man auf der 2. Etappe schon eher „typisch britisches Wetter“, das die Fahrer zeitweise nicht von Regen verschonte. Die Ausreißer hatten es auf den 180,7 Kilometern von Nottingham nach Knowsley noch schwerer; die letzten beiden Aufrechten, Peter Williams (Node 4-Giordana) und Jack Bobridge (Orica-GreenEdge), wurden schon gut 20 Kilometer vor dem Ziel gestellt. Eine ganze Weile zuvor hatten sie sich vierer Begleiter – Matthias Krizek (Liquigas), Richard Handley (Rapha Condor), Pablo Urtasun (Euskaltel) und Russell Hampton (Raleigh-GAC) – entledigt. Ein Angriff des Polen Marcin Bialoblocki (Node 4-Giordana) und ein weiterer von Jan Barta (Team NetApp) mit einem Euskaltel-Fahrer konnten Sky auch nicht mehr aus dem Konzept bringen. Rowe fügte sich offensichtlich wieder in seine Rolle als Anfahrer, bis der an seinem Hinterrad lauernde Cavendish auf der Zielgeraden ein kleines Loch aufgehen ließ. Doch weder konnte Rowe dadurch alleine zum Sieg fahren, noch fand sich Cavendish unmittelbar danach in optimaler Position wieder. So musst er sich dem Australier Leigh Howard (Orica-GreenEdge) geschlagen geben, dessen letzter großer Erfolg der Gewinn des Berliner Sechstagerennens im Januar war. Van Poppel, Steele von Hoff (Garmin-Sharp) und Downing belegten die folgenden Plätze und Rowe, der selbst auf Platz zehn einrollte, wurde mit einer Sekunde Rückstand gewertet. Selbst ohne diese hätte er die Führung im Gesamtklassement an van Poppel abtreten müssen, der dank besserer Summe an Platzierungen vor dem zeitgleich Howard rangiert. Die Ausreißer Williams und Urtasun eroberten die Führung in Sprint- bzw. Bergwertung.

-> Zum Resultat Etappe 2

Die morgige 3. Etappe ist die einzige, die durch Schottland verläuft. Sie führt über 152,6 Kilometer von Jedburgh nach Dumfries, wo Cavendish 2011 die Auftaktetappe der Tour of Britain für sich entschied.





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