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Emma Pooley triumphiert auf der Mauer von Huy - doppelter Erfolg made in UK
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21.04.2010

Emma Pooley triumphiert auf der Mauer von Huy - doppelter Erfolg made in UK

Info: Frauen: LA FLÈCHE WALLONNE
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Huy, 21.04.10 - Die britische Zeitfahrmeisterin Emma Pooley (Cervélo Test Team) hat bei Frauen-Ausgabe der Flèche Wallonne - zugleich vierte Station des Weltcups - ihren ersten Saisonerfolg gefeiert. Die 27-Jährige platzierte im richtigen Moment am Schlussanstieg eine Attacke, die sie bis auf acht Sekunden von den anderen Fahrerinnen aus der übrig gebliebenen Favoritengruppe wegführte. Zweite wurde Pooleys Landsfrau Nicole Cooke, im Trikot der Nationalmannschaft fahrend, knapp vor der Schwedin Emma Johansson (Red Sun). Die Niederländerin Marianne Vos (Nederland Bloeit) kam als Sechste ins Ziel und behält daher die Führung in der Weltcup-Gesamtwertung. Beste Deutsche war Judith Arndt (HTC) auf Rang neun.

Der etwas früher am Tag angesetzte Wallonische Pfeil der Frauen war gut 90 Kilometer kürzer als der der Männer, aber nicht minder schwer mit immerhin neun Anstiegen, darunter zweimal die Mur von Huy, auf der das Rennen enden sollte. Auch der Startschuss für die 25 Teams à 6 Fahrerinnen fiel in Huy und er markierte gleichzeitig den Beginn der vierten Runde des UCI-Weltcups, wo nach wie vor Marianne Vos (Nederland Bloeit) die Gesamtwertung anführte - also die Frau, die die Flèche Wallonne drei Jahre in Folge hatte gewinnen können.

Noch keine Entscheidung bis zur ersten Überquerung der "Mauer"
Auf der ersten rund 80 Kilometer umfassenden Schleife tat sich wie erwartet noch nichts Rennentscheidendes, vielmehr prägten Solo-Ausreißerinnen das Bild. Nach der Britin Emma Trott - die zu diesem Zeitpunkt sicherlich noch nicht ahnen konnte, wie erfolgreich der Tag für ihr Land verlaufen würde - versuchte Sigrid Corneo (Top Girls-Fassa Bortolo) ihr Glück. Am meisten Erfolg hatte aber die Russin Alona Andruk (Safi-Pasta Zara), die sich von der Côte de Groynne (212 m) bei Kilometer 50 bis zur ersten Überquerung der Mauer von Huy (204 m), als nur noch 30 Kilometer zu fahren waren und man schon auf den abschließenden Rundkurs eingebogen war, an der Spitze halten konnte.
Hier testeten die Favoritinnen natürlich zum ersten Mal die Kräfte der Konkurrenz aus und Tempoverschärfungen führten einerseits zu einem Auseinanderreißen des Feldes und dienten andererseits der niederländischen Zeitfahrmeisterin Regina Bruins, einer Cervélo-Teamkollegin der späteren Siegerin, als Sprungbrett für eine recht erfolgreiche Attacke. Zwar betrug der Abstand zur nächsten Verfolgergruppe zwischenzeitlich 45 Sekunden, doch wurde auch Bruins an der Côte d’Ereffe (262 m), dem letzten, eher gemäßigten Anstieg vor der Ankunft auf der "Mauer", 11 Kilometer vor dem Ziel wieder eingefangen.

Favoritinnengruppe bildet sich ca. 10 Kilometer vor Schluss
Sie wurde nun Bestandteil einer neu gebildeten Favoritengruppe, in der sich außerdem Titelverteidigerin Marianne Vos und ihre bei den Rennen in Drenthe so erfolgreiche Kollegin Annemiek Van Vleuten befanden, die drei HTC-Columbia-Fahrerinnen Noemi Cantele, Judith Arndt und Evelyn Stevens, Tatiana Guderzo (Valdarno), Emma Johansson (RedSun Cycling), die Flandern-Siegerin Grace Verbeke (Lotto Ladies) Edita Pucinskaite (Gauss RDZ-Ormu) sowie die Französin Christelle Ferrier-Bruneau (Vienne-Futuroscope), die Olympiasiegerin Nicole Cooke (Nationalteam) und die Australierin Ruth Corset (Tibco). Neben Bruins waren von Cervélo außerdem noch Emma Pooley und die Deutsche Claudia Häusler mit von der Partie, die bei der Ronde van Gelderland am Samstag erst ihr Saisondebüt gegeben hatte, nachdem sie sich zuletzt vermehrt um ihr Studium hatte kümmern müssen. Der französischen Meisterin und ihrer australischen Amtskollegin wurden allerdings die Eisenbahnschienen eingangs Huy zum Verhängnis. Ihr Sturz verkleinerte die Gruppe auf 15 Athletinnen.

Emma Pooley zieht durch
An der steilsten Stelle der Mur, wo die Steigung weit über 20 Prozent beträgt, lancierte Emma Pooley eine Attacke - die erste überhaupt, und zu ihrer eigenen Überraschung (wie sie später zugab) war diese gleich von Erfolg gekrönt. Keine der Konkurrentinnen konnte die amtierende britische Zeitfahrmeisterin auf den verbleibenden Metern mehr stellen. Die 27-Jährige, die 2009 vom Team Specialized Designs for Women zu Cervélo wechselte, feierte so ihren ersten Saisonsieg. Im letzten Jahr hatte sie sogar zwei Weltcup-Rennen für sich entschieden, die Coupe du Monde Cycliste de Montreal und den GP de Plouay. Zu ihren zahlreichen Erfolgen 2009 zählten außerdem zwei Etappensiege und am Ende das Leadertrikot bei der Grande Boucle Feminine. Bei der Fleche Wallonne hatte sie hingegen im Vorjahr das Ziel nicht erreicht.

Dreifache Siegerin Cooke wird Zweite, dreifache Siegerin Vos Sechste
Es war allerdings keineswegs der erste Sieg einer Britin in der zwölfjährigen Geschichte der Frauen-Ausgabe des Wallonischen Pfeils, denn 2004, 2006 und 2007 hatte die Frau hier triumphiert, die heute das Ziel acht Sekunden hinter Pooley auf Rang zwei erreichte: die Straßen-Landesmeisterin Nicole Cooke. Sie gewann den Bergaufsprint gegen die letztjährige Zweitplatzierte Emma Johansson, hinter der die Belgierin Grace Verbeke Platz vier belegte (+ 0:12). Die US-Amerikanerin Stevens wurde Fünfte (+ 0:17), fünf Sekunden vor Marianne Vos, deren Siegesserie zwar gerissen war, die aber noch genug Punkte sammelte, um ihre Führung in der Weltcupgesamtwertung zu verteidigen.

Gesamtweltcupstände: Bewegung nur auf den Plätzen hinter Vos
Vos hat immer noch 41 Zähler Vorsprung vor Verbeke (155 zu 141) und 54 vor Emma Johansson, deren Namensvetterin Pooley durch ihren heutigen Sieg einen Sprung auf Gesamtrang vier macht (82 Punkte). Nur vier Punkte weniger hat Landsfrau Cooke jetzt auf dem Konto. Judith Arndt (HTC), die auf der "Mur" mit 40 Sekunden Rückstand als Neunte eintraf, ist weiterhin beste Deutsche, liegt allerdings nur auf Rang elf mit fast genau 100 Punkten weniger als Vos. Im Übrigen blieben die deutschen Damen heute erstmals seit 2003 ohne Podestplatz. Claudia Häusler, im letzten Jahr Dritte, beendete das Rennen als 14-te (+ 1:04) und sammelte dafür noch 7 Weltcup-Zähler. Vos' Team Nederland Bloeit liegt dank des zwölften Platzes von Van Vleuten in der Teamwertung noch vorne, wenn auch nur knapp.

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Die nächste Weltcup-Station stellt eine Rennpremiere dar und wird im fernen China ausgetragen: die Tour of Chongming Island am 9.Mai, der erst einen Monat später der sechste von neun Wettbewerben, der GP Ciudad de Valladolid folgt.







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