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Marco Marcato gelingt im zweiten Anlauf der Sieg bei Paris-Tours
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07.10.2012

Marco Marcato gelingt im zweiten Anlauf der Sieg bei Paris-Tours

Info: Paris - Tours (1.HC)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Tours, 07.10.2012 – Keine fünf Stunden dauerte die mehr als 230 Kilometer lange 106. Austragung von Paris-Tours. Der letzte große Klassiker der Saison wurde von Anfang bis Ende in einem solch hohen Tempo absolviert, dass schlussendlich ein beeindruckender Schnitt von 48,629 km/h verbucht wurde. Der Fahrer, der als Erster das Ziel erreichte, war der letztjährige Zweiter Marco Marcato (Vacansoleil-DCM), der Laurens de Vreese (Topsport Vlaanderen) und Niki Terpstra (Omega Pharma-Quick Step) in einem Dreiersprint klar in die Schranken wies. Schon gut zwanzig Kilometer vor dem Ziel hatten sie sich, zunächst mit einigen weiteren Fahrern, aus dem Feld abgesetzt. John Degenkolb (Argos-Shimano) zeigte im Finale eine kämpferische Leistung und hätte die Führenden beinahe noch eingeholt.


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Vorjahressieger van Avermaet rechtzeitig fit
Das frühere Weltcup- und ProTour-Rennen Paris-Tours gehört seit 2009 nur noch in die Kategorie 1.HC und ist doch weiterhin ein Höhepunkt im Herbst geblieben, ist in diesem Jahr sogar der letzte große Klassiker der Straßensaison. In Châteauneuf-en-Thymerais, ein gutes Stück westlich von Paris, startete das Feld um Vorjahressieger Greg van Avermaet (BMC Racing Team), der sich von seiner bei der Lombardei-Rundfahrt eingefangenen Erkältung erholt hat, auf die 235,5 Kilometer lange Strecke. Sylvain Chavanel (Omega Pharma-Quick Step) konnte seine Beine nicht lange still halten und bildete prompt mit Yannick Talabardon (Saur-Sojasun) und Michael Hepburn (Orica-GreenEdge) eine Ausreißergruppe, die bald auf elf Mann anwachsen sollte. Neben Gatis Smukulis (Katusha), Laszlo Bodrogi (Team Type 1), Arnaud Gérard (FDJ-BigMat), Koen de Kort (Argos-Shimano), Wilco Kelderman (Rabobank), Karsten Kroon und Michael Mørkøv (beide Saxo Bank-Tinkoff Bank) stieß auch Chavanels Teamkollege Jérôme Pineau (Omega Pharma-Quick Step) dazu. Der Abstand zum Feld erreichte vier Minuten und blieb längere Zeit in diesem Bereich, bis verstärkter Einsatz von BMC und Sky für eine Reduzierung sorgten. Dem hohen Tempo fielen zunächst 50 Kilometer vor dem Ziel Pineau, Hepburn, Bodrogi und Kelderman zum Opfer, während der Rest mit viel Mühe eine Minute Vorsprung verteidigte.

Vorentscheidung wieder einmal weit vor dem Ziel
Es waren noch 33 Kilometer bis ins Ziel, als die übrigen Ausreißer der Mut verließ und sie die Beine hochnahmen. Nur Mørkøv, dessen besonderer Kampfgeist längst kein Geheimnis mehr ist, wollte nicht klein beigeben. Der Däne verteidigte wacker rund eine halbe Minute Vorsprung auf das Peloton, an dessen Spitze es fortlaufend Angriffsversuche gab, von denen einer nach dem anderen fehlschlug. Doch dann gelang es Niki Terpstra (Omega Pharma-Quick Step) mit seinem unbändigen Einsatz, sich und sechs weitere Fahrer aus dem Feld heraus zu katapultieren. Im Sog des niederländischen Meisters befanden sich Roy Curvers (Argos-Shimano), Julien Bérard (Ag2r La Mondiale), Laurens de Vreese (Topsport Vlaanderen), Sébastien Turgot (Europcar), Laurent Pichon (Bretagne-Schuller) und Marco Marcato (Vacansoleil-DCM). Jener Marcato, der 2011 Zweiter in Tours wurde, als sich die entscheidenden Fahrer sogar noch weiter vor dem Ziel abgesetzt hatten. Sie sammelten Mørkøv ein, konnten ihre Führung aber nicht weit ausbauen, weil BMC fleißig Nachführarbeit leistete. Zum Glück für die Ausreißer zerschlug sich die geordnete Verfolgung an den Steigungen Côte de Beau Soleil (10,5 km vor dem Ziel) und Côte de l'Épan (7 km vor dem Ziel), die vor allem mit ihren engen, winkligen Abfahrten manch einen Sturz provozierten und für Grüppchenbildung sorgten.

Marcato holt nach Platz zwei im letzten Jahr den Sieg
Die Spitzengruppe hatte sich schon am ersten dieser beiden Hügel auf drei Mann verkleinert und Marcato nützte die Erfahrung vom Vorjahr, einer von ihnen zu sein. Terpstra, der im Frühjahr mit Dwars door Vlaanderen einen Halb-Klassiker gewann, und der vergleichsweise ziemlich unerfahrene Belgier de Vreese blieben seine Begleiter bis zum Schluss. Auf den letzten fünf Kilometern, die flach nach Tours führten, musste das Trio nur noch einen Mann fürchten – den designierten Gesamtsieger der Europe Tour 2012, John Degenkolb (Argos-Shimano). Mit beachtlichem Biss machte sich der Deutsche alleine auf die Verfolgung der Spitzenreiter und konnte auf der Avenue de Grammont, der traditionellen Zielgeraden, wirklich fast aufschließen, weil vor ihm eiskalt gepokert wurde. Als dann aber Terpstra antrat, war Platz vier für Degenkolb besiegelt. Während Marcato Terpstras Windschatten verließ, zog er direkt zur anderen Straßenseite, um den Gegner gar nicht erst die Möglichkeit zu geben, sich wieder anzuhängen. De Vreese konnte den Italiener auch nicht mehr überholen. Sechs Sekunden Rückstand waren es letztlich für Degenkolb, zwölf für Pichon, van Avermaet und Björn Leukemans (Vacansoleil-DCM), 19 für sieben weitere Fahrer und schließlich 28 für das Hauptfeld um Landesmeister Nacer Bouhanni (FDJ-BigMat), in den die Franzosen ihre Sieghoffnungen gesteckt hatten, wofür aber ein Massensprint nötig gewesen wäre.

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Ein wichtiges Eintagesrennen steht in Frankreich noch bevor, die Tour de Vendée in genau einer Woche. Sie ist der Abschluss der Coupe de France. Dieses Rennen gewann 2011, als es kurz vor Paris-Tours stattfand, übrigens kein Geringerer als Marco Marcato.





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