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Subida al Naranco: Ehemaliger Doping-Sünder Santiago Perez meldet sich nach vielen Jahren mit Heimsieg zurück
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27.04.2010

Subida al Naranco: Ehemaliger Doping-Sünder Santiago Perez meldet sich nach vielen Jahren mit Heimsieg zurück

Info: Subida al Naranco (1.1)
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Alto del Naranco/Oviedo, 27.04.10 - Der Spanier Santiago Perez Fernandez (Centro Ciclismo de Loule) hat bei der Subida al Naranco einen Heimsieg gefeiert und damit sein erstes Spitzenresultat seit seiner von 2005 bis 2007 währenden Dopingsperre eingefahren. Sein letzter nicht von Dopingvorwürfen belasteter Erfolg liegt neun Jahre zurück. Der 32-Jährige gehörte zu einer aus über 20 Athleten bestehenden Fluchtgruppe, die sich nach 60 Kilometern gebildet und im Laufe der Zeit einen uneinholbaren Vorsprung herausgefahren hatte. In der Schlussphase setzte Perez sich mit vier weiteren Fluchtgefährten ab und behielt im Ausscheidungsfahren der Bergankunft gegen sie die Oberhand. Die Plätze zwei und drei gingen an Andres Antuña (Burgos) und Luis Laverde (Colombia).

Gleichsam als Einstimmung auf die morgen beginnende Asturien-Rundfahrt fand heute in derselben Provinz im Norden Spaniens zum 44. Mal die Subida al Naranco statt, ein Eintagesrennen, das - wie der Name schon sagt - mit einer Bergankunft auf dem Monte Naranco (634 m), der höchsten Erhebung nahe der asturischen Hauptstadt Oviedo, endet. Zuvor waren von Lugones ausgehend knapp 150 Kilometer mit vier weiteren Bergwertungen zurückzulegen. Nur 13 Teams, die meisten davon einheimische, stellten sich der Herausforderung.

Große Fluchtgruppe spät gebildet, aber gefährlich großer Vorsprung
Die Anfangsphase verlief hektisch mit zahlreichen Attacken und wechselnden Spitzengruppen. Sogar den Titelverteidiger Romain Sicard (Euskaltel Euskadi), der mit diesem überraschenden Sieg vor einem Jahr zum ersten Mal auf sich aufmerksam gemacht und später mit dem Gewinn der Tour de l'Avenir und der U23-WM den endgültigen Durchbruch geschafft hatte, sah man zeitweise auf der Flucht. Doch erst zwischen der ersten und der zweiten Bergwertung, also zwischen La Gargantada und Alto de Orle, bei Kilometer 60 kam es zur erfolgreichen Abspaltung einiger Fahrer - und dann gleich 28 an der Zahl. Xacobeo, Footon, Miche, Colombia, Loulé und Caja Rural waren dreimal, Euskaltel, Andalucia, Cofidis und Palmeira zweimal vertreten, Orbea, für das Sicard im letzten Jahr den Sieg errang, hatte nur einen Mann dabei. Schnell wuchs der Vorsprung auf zehneinhalb Minuten an, nur um dann an der ersten Bergprüfung der zweiten Kategorie, dem Alto de Santo Emiliano (km 115,4) schon wieder auf unter fünf Minuten abgesunken zu sein. Vor allem Euskaltel, das mit seinen beiden Repräsentanten - Gorka Izaguirre und dem auch bei den letzten spanischen Eintagesrennen aktiv in Erscheinung getretenen Jorge Azanza - nicht zufrieden schien, sorgte für eine Reduzierung der Differenz auf 3:55 Minuten am Alto del Padrun. Ab dort waren es allerdings nur noch ca. 20 km bis ins Ziel.

Feld geschlagen. Perez, Muto, Antuña, Cardoso und Laverde setzen sich ab
War die Fluchtgruppe von zwischenzeitlichen Attacken abgesehen bis zu diesem Zeitpunkt komplett geblieben, so mussten einige dort Vertretene am Alto de la Manzanda, dem vorletzten, als Kategorie 2 eingeordneten Anstieg, abreißen lassen. Nur 12 von ihnen schafften es gemeinsam über den Gipfel - und diese Abordnung wurde wiederum verkleinert, als Luis Laverde (Cafe Colombia) und Pasquale Muto (Miche), der schon am Wochenende beim Giro dell Appennino einen starken Eindruck gemacht hatte und Siebter geworden war, sich absetzten. Kurz darauf schlossen sich ihnen Santiago Perez (Centro Ciclismo de Loule), Andres Antuña (Burgos 2016) und André Cardoso (Palmeiras Resort) an, sodass 5 Kilometer vor Ende des Rennens fünf Mann an der Spitze lagen, mit einem selbst für eine Bergankunft ausreichend großen Vorsprung. Das Hauptfeld war geschlagen, viele gaben das Rennen zu diesem Zeitpunkt auf, sodass am Ende nur 37 Teilnehmer in die Wertung eingingen.

Heimischer Naranco beschert "Santi" Perez ersten regulären Sieg seit 2001
Natürlich fuhren die Spitzenreiter bergauf Attacken gegeneinander. Ein besonders aussichtsreicher Vorstoß gelang Antuña, doch wenige Meter vor der Linie wurde er noch abgefangen von Santiago Perez, der auf diese Weise seinen ersten Sieg seit fast sechs Jahren, seit dem 26. September 2004 feiern konnte, als er das 30-km-Einzelzeitfahren der Spanienrundfahrt gewann. In jenem Jahr holte der mittlerweile 32-Jährige noch zwei weitere Etappen der Vuelta und wurde am Ende Zweiter der Gesamtwertung - doch dann kam der tiefe Fall: Ebenso wie sein noch etwas bekannterer Teamkollege Tyler Hamilton wurde Perez des Blutdopings überführt, die Siege wurden nachträglich aberkannt. Sein letzter regulärer Erfolg datiert daher aus dem Jahr 2001. Nach seiner Zweijahressperre kehrte er 2007 zurück, fuhr zunächst für Relax, dann für das portugiesische Continental Team Loulé, schließlich bei Madeinox-Boavista, um in dieser Saison wieder zu Loulé zu wechseln. Sein heutiger Triumph wird ein ganz besonderer für Perez sein, nicht nur wegen der langen Durststrecke, die bis hierhin zurückzulegen war, sondern weil er aus Vega de Peridiello in Asturien stammt.

Der so kurz vor dem Ziel noch eingefangene Antuña erreichte mit 2 Sekunden Rückstand Platz zwei, Laverde weitere fünf Sekunden dahinter den untersten Podestplatz. Cardoso und Muto hatten als Vierter und Fünfter schon etwas mehr Abstand zum Sieger (+ 0:23 bzw. +0:31). Der erste Fahrer, der sich nicht mit den fünf hatte absetzen können, war der Pole Przemyslaw Niemiec (Miche), der 46 Sekunden Rückstand zum Sieger aufwies. Dahinter gewann Marcos García (Xacobeo Galicia), der Dritte der Vuelta a la Rioja am vergangenen Sonntag, den Sprint um Rang sieben (+ 0:51).

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