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Nachwuchs-Tag bei der Tour de Romandie: Pinot holt Bergtrikot, Sagan jubelt am Ende doppelt
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28.04.2010

Nachwuchs-Tag bei der Tour de Romandie: Pinot holt Bergtrikot, Sagan jubelt am Ende doppelt

Info: TOUR DE ROMANDIE
Autor: Felix Griep (Werfel)
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text



Fleurier, 28.04.2010 - Der Nachwuchs hat der 1. Etappe der Tour de Romandie ihren Stempel aufgedrückt. Der 19-jährige Thibaut Pinot (Française des Jeux), jüngster Fahrer im Rennen, holte sich als Ausreißer das Bergtrikot, der nur ein Jahr ältere Peter Sagan (Liquigas) gewann den Zielsprint des Hauptfeldes. Der Slowake, der gestern bereits Zweiter des Prologs war, übernimmt damit auch das Gelbe Trikot als neuer Führender der Gesamtwertung.

Kein leichtes Rennen bei schönem Wetter
Tolles Wetter mit bis zu 23 Grad und viel Sonnenschein begleitete die Fahrer auch am zweiten Tag der Tour de Romandie. Drei konnten das aber nicht mehr wirklich genießen, konnten nicht zur 1. Etappe antreten. Arkaitz Duran (Footon-Servetto) und der gestern gestürzte Christopher Froome (Team Sky) waren ebenso nicht mehr dabei wie Joaquin Novoa (Cervélo TestTeam), der sich bei seiner Prologfahrt das Schlüsselbein brach. 2198 Höhenmeter und drei Bergwertungen machten das erste Teilstück "en ligne" zu einer ansprechenden Etappe, die einige Fahrer schon viel Zeit kosten sollte.

Pinot traut sich bei erster großer Rundfahrt ans Bergtrikot heran
Es war in der Tat ein Tag für den Nachwuchs, was sich schon nach elf Kilometern zeigte, als ein Trio die Flucht antrat. Es waren die beiden 23-Jährigen Chad Beyer (BMC Racing Team) und Andrey Zeits (Astana) sowie Thibaut Pinot (Française des Jeux), der mit Geburtsdatum 29.05.1990 der jüngste Fahrer überhaupt bei der diesjährigen Tour de Romandie ist. Neun Minuten Vorsprung ließ das Feld sie erreichen, bevor HTC-Columbia seiner Pflicht nachkam und für Prolog-Sieger Marco Pinotti die Arbeit aufnahm. An der ersten Bergwertung nach 47,4 der gesamt 175,6 Kilometer zeigte sich, wer der Stärkste der Ausreißer war. Der 19-jährige Neo-Profi Pinot gewann die Prämie und nahm Kurs aufs Bergtrikot. Dass der US-Amerikaner Beyer den ersten Zwischensprint für sich entschied, war Pinot egal, er gewann auch Bergwertung Nummer zwei und hatte da schon so viele Punkte, dass er nicht mehr einzuholen war. Das Feld hatte dort knapp hundert Kilometer vor Schluss den Rückstand auf sieben Minuten reduziert. Pinots Teamkollegen Jérémy Roy und Sandy Casar strichen jeweils die verbleibenden Punkte ein und zeigten damit, dass es Française des Jeux mit dem Bergtrikot sehr ernst ist.

Pinot wird zum Solisten, Cavendish fällt zurück, Liquigas übernimmt
Mit 4:40 Minuten Vorsprung überquerten Pinot, Zeits und Beyer ein erstes Mal die Ziellinie in Fleurier, woran sich aber noch eine Runde von 50 Kilometern anschloss. Es kam direkt der Anstieg zur letzten Bergwertung am Mont de Buttes, der für eine Veränderung der Rennsituation sorgen sollte. Pinot wurde seinen Begleitern zu stark und schüttelte erst BMC-Fahrer Beyer, dann Zeits ab, so dass er alleine über die Kuppe kam. Bergan übernahm das Team Liquigas um den Prolog-Zweiten Peter Sagan und Vorjahressieger Roman Kreuziger das Kommando, was dazu führte, dass viele Fahrer, unter anderem Sprint-Favorit Mark Cavendish (Columbia), den Anschluss und bis ins Ziel mehr als neun Minuten verloren. Mit einem Angriff versuchte es der 20-jährige Fabio Felline (Footon-Servetto), der es aber nicht so gut machte wie Charles Wegelius (Omega Pharma-Lotto), der sich als einziger von vielen Angreifern vom Feld absetzen konnte. Der Brite wurde vor zwei Tagen 32 Jahre alt und war damit ein richtiger "Opa" auf dieser sonst durch jugendhaften Elan animierten Etappe. 30 Kilometer vor dem Ziel hatte er den Rückstand zu Pinot auf 50 Sekunden reduziert, gab seine Alleinfahrt dann aber auf und ließ sich in das schnell aufschließende Feld zurückfallen.

Sagan setzt seine Erfolgsstory fort
Neben Liquigas zeigte sich nun auch Lampre an der Führungsarbeit interessiert, wollte wohl vor allem die abgehängten Fahrer um Cavendish nicht wieder rankommen lassen. Bei noch 15 Kilometern wurde Thibaut Pinot eingeholt, der sich mit einer starken Leistung in den Fokus brachte und nun die schwere Aufgabe vor sich hat, das Bergtrikot zu verteidigen. Als der Franzose wieder ins Feld kam, hatte Omega Pharma-Lotto schon einen weiteren Fahrer in die Attacke geschickt. Jan Bakelants, 24 Jahre alt, blieb bis zur Fünf-Kilometer-Marke mit wenigen Sekunden in Führung, dann ging es aber doch in den Massensprint. Es waren Fahrer der beiden in der Endphase aktivsten Teams, welche die Duellanten um den Tagessieg stellten. Lampre fuhr den Sprint für Francesco Gavazzi an, der aber gegen die Endschnelligkeit von Peter Sagan keine Chance hatte. Der 20-jährige Slowake hatte in seinem ersten Jahr als Elite-Fahrer schon zwei Etappen und die Punktewertung von Paris-Nizza gewonnen und schreibt sich nun mit einem Teilstück der Tour de Romandie einen weiteren großartigen Erfolg in seine Palmarès.

Sagan fährt in Gelb und bringt Kreuziger damit in Weiß
Hinter Sagan und Gavazzi kamen Nicolas Roche (Ag2r La Mondiale), Maxime Iglinkskiy (Astana) und nach seinem Angriff an Anstieg zur letzten Bergwertung Fabio Felline (Footon-Servetto) als guter Fünfter ins Ziel. Der Österreicher Stefan Denifl (Cervélo) schnappte dem besten Schweizer Alexandre Moos (BMC Racing Team) den letzten Platz unter den Top10 weg. Prolog-Sieger Marco Pinotti (THR-Columbia) war auch im Hauptfeld dabei, verlor aber dennoch sein Gelbes Trikot. Peter Sagan hatte gestern nur eine Sekunde Rückstand zum Italiener gehabt und zog mit zehn Sekunden Zeitgutschrift nun an ihm vorbei. In der neuen Gesamtwertung liegt Pinotti neun Sekunden zurück, Jérémy Roy (Française des Jeux) und sein Teamkollege Michael Rogers jeweils zwölf. Das Nachwuchstrikot wird stellvertretend für Sagan sein Liquigas-Partner Roman Kreuziger tragen. Das Bergtrikot landete natürlich auf den Schultern von Thibaut Pinot, das Grüne Leibchen für die Sprintwertung holte sein Fluchtkollege Chad Beyer in die Reihen von BMC.

-> Zum Resultat

Flachetappen - so etwas kennen die Streckenplaner der Tour de Romandie nicht. Die 2. Etappe am morgigen Donnerstag ist zwar die leichteste der Rundfahrt, kommt aber immerhin auf stattliche 1528 Höhenmeter. Zwei Mal geht es dabei über die berühmte Lorette in Fribourg, nach der letzten Überfahrt sind aber noch mehr als 30 Kilometer bis ins Ziel zurückzulegen.





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