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Weltcup-Auftakt in Tabor geht an Pauwels - sensationelles Debüt von Van der Haar
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21.10.2012

Weltcup-Auftakt in Tabor geht an Pauwels - sensationelles Debüt von Van der Haar

Info: Rennkalender Radcross-Saison 2012/13
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Tabor, 21.10.2012 - Mit dem Weltcup-Rennen in Tabor strebte die Radcross-Saison 2012/13 heute ihrem ersten besonderen Highlight entgegen. Zum Auftakt war der Mann erfolgreich, der schon im vergangenen Jahr der Serie seinen Stempel aufgedrückt hatte: Kevin Pauwels (Sunweb-Revor) setzte sich zweieinhalb Runden vor Schluss aus einer Spitzengruppe ab und feierte als Solist seinen ersten Sieg in diesem Herbst. Vierzehn Sekunden später ließ der niederländische Neo-Elite-Fahrer Lars van der Haar (Rabobank-Giant Offroad) den amtierenden Weltmeister Niels Albert (BKCP-Powerplus) im Sprint alt aussehen und krönte sein Weltcup-Debüt mit einem sensationellen zweiten Platz. Sven Nys (Landbouwkrediet) widerfuhr ein ungewöhnlicher Ketten-Defekt; der belgische Meister kämpfte sich aber wieder bis auf Platz fünf nach vorne.


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Sven Nys gibt sich trotz Kettenriss nicht auf
Ebenso wie im letzten Jahr startet der Weltcup 2012/13 mit zwei Events in der Tschechischen Republik - nur dass diesmal das Rennen in Tabor dem Pilsener Rennen vorausgeht. Den Kurs, auf dem 2010 auch die WM ausgetragen wurde, hatte man diesmal etwas anspruchsvoller gestaltet mit zusätzlichen Spitzkehren und Höhenmetern. Im Prinzip aber ist Tabor ein stark mäandernder Wiesen-Parcours, auf dem die Treppe und die "balkjes" die einzigen wirklich technischen Elemente darstellen. Die Tschechen sind nach wie vor im internationalen Radcros-Zirkus zahlenmäßig stark vertreten und immer noch dominieren sie die osteuropäischen C2-Rennen, auch wenn sie ihr "Aushängeschild", den zweifachen Weltmeister Zdenek Stybar an den Straßenradsport verloren haben. So war auch heute ein Tscheche dabei, als sich auf der zweiten von neun Runden die vorentscheidende Spitzengruppe bildete. Radomir Simunek (BKCP-Powerplus), der im Oktober 2010 in Tabor triumphierte, fuhr an der Seite von Weltcup-Titelverteidiger Kevin Pauwels (Sunweb-Revor), dessen Teamkollegen Klaas Vantornout und des niederländischen Newcomers Lars van der Haar (Rabobank-Giant Offroad). Diese drei hatten einen sehr guten Start erwischt, anders als Simuneks Kamerad Niels Albert, der gleichwohl später ebenfalls den Anschluss nach vorne herstellte. Sven Nys kam zwar optimal in den Wettkampf, ihn ereilte aber in dieser Phase ein absolut unverhersehbarer Defekt - seine Kette riss auseinander - und er musste mehrere hundert Meter zur Wechselzone laufen, um sich ein neues Rad geben zu lassen. Für Nys schien das Rennen also schon früh verloren, doch der belgische Meister gab sich nicht auf. Er entfesselte "kannibalistische" Kräfte, um Position für Position wieder gutzumachen. Als Simunek zur Halbzeit des Rennens trotz der Anfeuerungsrufe seiner Landsleute die Spitzenreiter ziehen lassen musste, hatte Nys sich schon auf Rang sechs verbessert. Und auch den tschechischen Vizemeister ließ er noch hinter sich, sodass er am Ende mit Rang fünf (+0:35) und 55 Weltcup-Punkten das Maximum herausholte.

Kevin Pauwels scheinbar mühelos zur Weltcup-Führung
Was die Favoritengruppe anging, so verschärfte Weltmeister Albert zwar mehr als einmal das Tempo; letztlich war es aber Kevin Pauwels, der ausgangs der drittletzten Runde eine Lücke aufreißen konnte. Erstaunlich schnell waren seine ehemaligen Begleiter geschlagen. Denkbar souverän fuhr der 28-jährige Belgier seinen zweiten Sieg in Tabor nach 2011 sowie 80 Weltcup-Zähler nach Hause. Albert, nicht gerade für seine Endschnelligkeit bekannt, kam zusammen mit Lars van der Haar auf die Zielgerade. Tatsächlich hatte der Mann im Regenbogentrikot keine Chance gegen das Wunderkind, das zwischen all den gestandenen Radcrossern fast zerbrechlich wirkt und dennoch wie selbstverständlich vorne mitfährt. Der 21-jährige Niederländer ballte und schüttelte die Fäuste ob des gelungenen Debüts, das ihm 70 Punkte einbringt, während Albert sich mit 65 begnügen muss. Klaas Vantornout belegte 26 Sekunden zurück Rang vier und erhält dafür 60 Zähler. Hinter dem Sechsplatzierten Bart Aernouts (AA Drink, +0:43) erzielte US-Meister Jeremy Powers (Rapha-Focus) einen hervorragenden siebten Rang (+0:44), kam also dem selbst gesteckten Ziel "erstmals Top5 beim Weltcup" auf Anhieb sehr nahe. Eine weitere Überraschung war der Niederländer Twan van den Brand (Orange Babies), der hinter Tom Meeusen (Telenet-Fidea) auf Platz neun einkam (+0:46). Auch den Schweizer Simon Zahner (EKZ Racing Team) kann man zu seinem zehnten Platz (+0:53) nur beglückwünschen. Der ausgepowerte Radomir Simunek wurde noch auf Rang elf durchgereicht; unmittelbar dahinter platzierte sich Marcel Wildhaber (Scott Swisspower). Der Deutsche Philipp Walsleben (BKCP) kam über Position 22 und 2:14 Minuten Rückstand nicht hinaus.

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Van Paassen gewinnt Sprint vor Compton. Achermann Siebte
In Tabor war das volle Programm vorgesehen - also zusätzlich zum ersten von acht Männer-Rennen das erste von sechs U23-Rennen und von sechs Junioren-Rennen. Die Frauen bestreiten diesmal erstmals auch acht CDM-Wettkämpfe. Deren erster ging an die Niederländerin Sanne van Paassen (Rabobank Women) - Gesamtsiegerin von vor zwei Jahren -, die sich in einem spannenden Schlussspurt gegen US-Meisterin Katherine Compton (Trek Cyclocross Collective) durchsetzen konnte. Die Frau aus Übersee, die in ihrer Heimat schlicht konkurrenzlos ist, musste somit ihre erste Saisonniederlage in Kauf nehmen. Die britische Meisterin Helen Wyman (Kona), gerade von einer erfolgreichen Tournee aus USA zurückgekehrt, wurde Dritte (+0:36). Hinter Sanne Cant (Enertherm), Nikki Harris (Young Telenet) und Christel Ferrier-Bruneau (Hitec Products) belegte die Schweizermeisterin Jasmin Achermann (Rapha-Focus) einen beachtlichen siebten Rang (+0:52). Van Paassen erhält für ihren Sieg 60 Weltcup-Punkte. Compton und Wyman bekommen 50 bzw. 45 Zähler. Die Vorjahresgesamtsiegerin Daphny van den Brand sucht man heuer übrigens vergeblich; sie hat ihre Karriere beendet.

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Mike Teunissen eifert Van der Haar nach
Bei den Männer U23 konnte der Niederländer Mike Teunissen in die Bresche springen, welche der Wechsel seines Landsmanns Lars van der Haar in die Elite-Klasse hinterlassen hatte. Der 20-Jährige, der schon beim Superprestige Ruddervoorde erfolgreich war, hatte im Ziel 16 Sekunden Vorsprung auf eine siebenköpfige Gruppe, aus der heraus Corné van Kessel, ein weiterer Niederländer, vor dem belgischen Meister Wietse Bosmans zu Platz zwei sprintete. Der US-Meister Zach McDonald wurde Vierter. Die deutschsprachigen Fahrer glänzten mit Abwesenheit, was die vorderen Ränge anging. Der Schweizer Severin Sagesser holte als Neunzehnter mit zwei Minuten Rückstand das beste Resultat. Die Punkteverteilung beim Nachwuchs ist dieselbe wie bei den Frauen.

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Juniorenrennen findet in Mathieu van der Poel voraussehbaren Sieger
Im Juniorenrennen konnte es eigentlich nur einen Sieger geben: Mathieu van der Poel, der im letzten Jahr und in den ersten Wochen dieser Saison seine Altersklasse dominierte. Tatsächlich wurde der 17-Jährige nach einer längeren Solo-Flucht seinem Ruf gerecht. Der Belgier Quinten Hermans und der Tscheche Karel Pokorny nahmen mit 40 und 74 Sekunden Rückstand die Podestplätze neben Van der Poel ein. Dominic Grab war bester Schweizer auf Rang sieben (+1:06). Die Plätze werden nach demselben Schlüssel wie bei Frauen und U23 in Weltcup-Punkte umgemünzt. Die Niederländer entschieden also insgesamt drei von vier Weltcup-Rennen für sich und verbuchten im Bereich Männer Elite einen zweiten Platz. Trotz des Rückzugs von Top-Sponsor Rabobank scheint die Radcross-Zukunft Oranje zu schimmern.

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Bereits in einer Woche findet in Plzen (Pilsen) die zweite Runde des Weltcups statt.





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