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UCI stellt dreiköpfige Untersuchungskommission vor - Fragenkatalog bis Juni abzuarbeiten
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30.11.2012

UCI stellt dreiköpfige Untersuchungskommission vor - Fragenkatalog bis Juni abzuarbeiten

Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Aigle, 30.11.2012 - Heute hat die UCI endlich die Namen der Personen bekannt gegeben, welche in einer eigens einberufenen, dreiköpfigen Kommission die Verwicklung des Weltverbands in den Lance Armstrong/US Postal-Skandal untersuchen soll. Es handelt sich um zwei Männer und eine Frau aus Großbritannien bzw. Australien mit juristischem, politischem, aber auch sportlichem Hintergrund. Die Aufgabenliste, zu deren Abarbeitung Pat McQuaid volle Kooperation zugesichert hat, umfasst elf wesentliche Punkte.

Das vom obersten CAS-Richter, John Coates, zusammengestellte Gremium besteht aus Sir Philip Otton, britischer Berufungsrichter im Ruhestand, Baroness Tanni Grey-Thompson, walisisches Oberhausmitglied und ehemalige Paracycling-Athletin, sowie dem australischen Star-Anwalt Malcom Holmes. Otton wird den Vorsitz bei den Zusammenkünften führen. Die erste Sitzung ist für April 2013 geplant; ihren Abschlussbericht muss die Kommission bis zum 1. Juni vorlegen. Pat McQuaid bekräftigte erneut, dass deren Konstituierung völlig unabhängig von der UCI vonstatten ging, dass man mit dem Gremium anstandslos zusammenarbeiten und seinen Empfehlungen Folge leisten werde. Otton, Grey-Thompson und Holmes sollen einerseits das Verhältnis des Radsportwelverbands zu Lance Armstrong und seinen Teams in den Jahren zwischen 1998 und 2012 untersuchen, andererseits aber auch eine Einschätzung der gegenwertigen Situation und der geplanten verschärften Anti-Doping-Maßnahmen abgeben. Dazu würden sie volle Einsicht in E-Mails und andere Korrespondenzen der UCI, sämtliche weitere Unterlagen und auch in Analyseergebnisse von Doping-Tests erhalten, hieß es. Im Einzelnen stehen folgende Punkte auf der Aufgabenliste der neuen Kommission:

Sie soll bestimmen:
1. ob die in der detaillierten Beweisführung der USADA erhobenen Vorwürfe gegen die UCI zutreffen
2. ob die UCI zwischen 1998 und 2012 das Doping-System um Lance Armstrong bemerkt hat und falls nein ob sie es hätte bemerken müssen
3. ob die Anti-Doping-Politik der UCI zwischen 1998 und 2012 adäquat war
4. ob der UCI im genannten Zeitraum Informationen zum Doping-System bei US Postal vorlagen und falls ja, warum sie darauf nicht reagierte
5. ob die UCI das Comeback von Lance Armstrong im Jahr 2009 ausreichend kritisch hinterfragt hat
6. ob die UCI zwischen 1998 und 2012 Spenden von Armstrong und US Postal entgegengenommen hat und falls ja, ob sie sich dabei angemessen verhielt, auch im Hinblick auf die etwaigen Absichten, welche hinter den Geldzahlungen steckten
7. ob die UCI jene Athleten, welche gerne über die Machenschaften bei US Postal ausgepackt hätten, an einer Aussage hinderte
8. ob die UCI in unangemessener Weise auf die USADA-Untersuchung reagierte
9. ob einschlägig vorbelastete Personen lebenslang von Tätigkeiten im Bereich des Radsports ausgeschlossen werden sollten und wie man eine solche Vorschrift durchsetzen könnte
10. ob die UCI einem Interessenkonflikt unterlag zwischen der Vermarktung des Sports und einer kritischen Begutachtung von Armstrong und US Postal
11. ob das gegenwärtige Doping-Kontrollsystem der UCI angemessen und dem WADA Code gemäß ist oder verbessert werden kann.






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