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Radcross-Weltcup: Nys siegt im Velodrom von Roubaix - Schweizer Top-Resultate durch Taramarcaz und Achermann
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02.12.2012

Radcross-Weltcup: Nys siegt im Velodrom von Roubaix - Schweizer Top-Resultate durch Taramarcaz und Achermann

Info: Rennkalender Radcross-Saison 2012/13
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Roubaix, 02.12.2012 - Eine Woche nach Koksijde hat der Belgier Sven Nys (Landbouwkrediet-Euphony) auch in Roubaix die Konkurrenz beherrscht und seinen zweiten Weltcup-Sieg in Folge eingefahren. Noch bevor die Favoritengruppe zum letzten Mal in das berühmte Velodrom einbog, verschärfte der 36-Jährige das Tempo und verwies seine Landsmänner Kevin Pauwels (Sunweb-Revor) sowie Niels Albert (BKCP-Powerplus) souverän auf die Plätze. Dem Schweizermeister Julien Taramarcaz (BMC Racing), der von Beginn an zu den Spitzenfahrern gehört hatte, gelang mit Rang vier mehr als nur ein Achtungserfolg. In der Gesamtwertung bleibt Albert knapp Führender vor Nys. Im Weltcup-Rennen der Frauen war US-Meisterin Katie Compton (Trek Cyclocross Collective) erneut nicht zu schlagen. Die Niederländerin Sanne van Paassen (Rabobank) musste sich mit Platz zwei begnügen, bevor Jasmin Achermann (Rapha-Focus) die Schweiz zum ersten Mal an diesem Tag jubeln ließ.


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Julien Taramarcaz zeigt keine Angst vor großen Namen
Nach einem Jahr Pause durfte Roubaix und somit auch das legendäre Velodrom, wo sich Start und Ziel befanden, wieder seine Aufwartung im Radcross-Weltcup machen. Und das obwohl der Parcours streng genommen nicht UCI-konform ist, umfasst er doch nicht einmal 2400 Meter, was zur Folge hatte, dass die männliche Elite nicht weniger als zwölf (!) Runden zu absolvieren hatte. Auch die mickrige Sandgrube dürfte die Mindestanforderungen kaum erfüllen. Außerdem sorgte es für Aufregung, dass in der ersten Runde des Männer-Rennens eine Lücke zwischen den Hinternissen der Absperrung gelassen worden war, sodass einige Fahrer bequem linkerhand an den Balken vorbeifahren konnten. Dennoch wurde es ein spannender und fairer Wettkampf, in dem sich der Schweizer Julien Taramarcaz von Anfang an als einer der Stärksten erwies. Der mittlerweile 25-jährige Junioren-Europameister von 2004 setzte sich in der Entwicklungsphase des Rennens an die Spitze und ließ sich durch die prominente Gesellschaft, welche sich nach und nach vorne einfand, keineswegs irritieren. So fuhren an seiner Seite bald der Weltcupführende und Weltmeister Niels Albert, der einen ungewohnt guten Start erwischt hatte, aber auch Kevin Pauwels und Tom Meeusen (Telenet-Fidea), der sich nach überstanden Magenbeschwerden, Rippenquetschung und Armprellung heute deutlich erholt zeigte.

Ein einziger Antritt von Sven Nys genügt
Der Weltcup-Gesamtzweite und Koksijde-Champion Sven Nys hing nach verpatztem Start zunächst in der dritten Gruppe fest, sodass Albert, in der Hoffnung seinen Dauerkonkurrenten diesmal frühzeitig abzuschütteln, ordentlich Tempo bolzte. Doch vergebens: Eine starke Aufholjagd brachte nach fünf Runden schließlich auch den belgischen Meister an die Spitze. Dort sorgte Nys dann gleich dafür, dass Meeusen ebenso zurückfiel wie Alberts Teamgefährten Radomir Simunek und Dieter Vanthourenhout, welche zwischenzeitlich auf Tuchfühlung zur ersten Gruppe gegangen waren. Auch der Weltmeister begann kurze Zeit später sichtlich zu schwächeln, während Pauwels und Taramarcaz den "Kannibalen von Baal" nicht aus den Augen ließen. Auf der zwölften Runde waren zwar alle vier wieder zusammen, doch die Zeichen standen eindeutig zugunsten von Nys, der noch etwas in petto zu haben schien. Tatsächlich attackierte der 36-Jährige bereits vor der Einfahrt ins Velodrom und strebte, da ihm weder Albert noch Pauwels noch Taramarcaz etwas entgegenzusetzen hatte, unaufhaltsam seinem ersten Sieg in Roubaix entgegen.

Bester Franzose kommt über Rang 11 nicht hinaus
Nichtsdestotrotz fuhr Pauwels mit Platz zwei (+0:02) seine beste Platzierung seit Mitte Oktober ein, während Niels Albert der dritte Platz (+0:04) genügte, um die Weltcup-Gesamtführung zu verteidigen. 15 Punkte trennen ihn zur Halbzeit der Serie noch von Sven Nys (280 zu 265). Pauwels übernahm den dritten Gesamtrang von seinem Teamkollegen Klaas Vantornout, welcher nach einem kompletten Kettenabriss heute weit außerhalb der Punkteränge ins Ziel kam. Für Julien Taramarcaz wiederum war der vierte Platz nicht nur ein persönlicher Höhepunkt in einer ohnehin exzellenten Saison, sondern das beste Weltcup-Resultat eines Schweizers seit Simon Zahners gleichlautendem Ergebnis am 4.11.2006 in Treviso. Und noch jemand hatte Grund zur Freude: der Niederländer Twan van den Brand (Orange Babies) erfüllte mit Rang acht die WM-Norm seines Verbandes. Er positionierte sich hinter Landsmann Lars van der Haar (Rabobank-Giant Offroad), dem Tschechen Simunek und Vizeweltmeister Rob Peeters (Telenet-Fidea). Die Franzosen legten bei ihrem Heim-Weltcup hingegen eine Bauchlandung hin. Landesmeister Aurelien Duval verpasste hinter Meeusen und Vanthourenhout gerade so die Top10 (+1:06). Marcel Meisen (BKCP-Powerplus) war bester Deutscher auf Rang 14 (+1:25).

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Jasmin Achermann auf dem Podest. Schwerer Sturz von Sanne Cant
Nicht nur im Männer-Rennen hatte die Schweiz ein hervorragendes Resultat zu verzeichnen. Kurz zuvor schnitt Landesmeisterin Jasmin Achermann bei den Frauen sogar noch einen Tick besser ab als Taramarcaz und holte mit Rang drei einen Podiumsplatz heraus. In einem von vielen Stürzen überschatteten Wettkampf hielt sie sich weitgehend schadlos und finisthe 28 Sekunden hinter der Siegerin Katherine Compton. Die US-Meisterin und Weltcupgesamtführende hatte sich, obwohl sie selber mehrfach zu Boden ging, nach und nach an die Spitze vorgearbeitet, welche viele Runden lang von Sanne van Paassen eingenommen wurde. Die Niederländerin ging nach dem Start schnell in Führung, ließ dabei jedoch so viele Kräfte, dass sie Comptons Antritt auf der Schlussrunde nichts mehr entgegenzusetzen hatte und noch acht Sekunden verlor. Compton baute mit ihrem dritten Weltcup-Sieg in Folge die Führung gegenüber Van Paassen auf massive 50 Punkte aus (230 zu 180). Die Britin Nikki Harris (Young Telenet Fidea), die in Roubaix Platz vier belegte (+0:52), ist insgesamt Dritte mit 170 Zählern. Einen rabenschwaren Tag erlebte die belgische Meisterin Sanne Cant (Enertherm-BKCP). In einer von zwei gefährlichen Abfahrten, die in eine Kurve mündeten, kollidierte sie mit Compton und kam schwer zu Fall. Noch mehrere Runden vergingen, ehe sie von den Sanitätern endlich abtransportiert wurde. Der Anblick der wie gelähmt daliegenden Athletin ließ Schlimmes vermuten, doch zunächst war "nur" von einem Schlüsselbeinbruch die Rede.

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Ein Rennen für Junioren und für die U23-Klasse gab heute nicht. Der Nachwuchs wird erst in Heusden-Zolder wieder mit von der Partie sein.

Viele Elite-Fahrer haben für den Weltcup in Roubaix ihre Trainingslager in Spanien unterbrochen und werden unter der Woche dorthin zurückkehren, um am kommenden Wochenende beim Soudal Scheldecross in Antwerpen oder beim Vlaamse Druivencross in alter Frische zu starten. Ein Klassements-Rennen steht dann nicht an. Der Weltcup wird einen Tag vor Heiligabend in Namur (Namen) fortgesetzt.





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