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Adventskalender am 19. Dezember: Sky-Dominanz und Wiggins-Sieg - Rückblick auf die Tour de France 2012
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19.12.2012

Adventskalender am 19. Dezember: Sky-Dominanz und Wiggins-Sieg - Rückblick auf die Tour de France 2012

Info: TOUR DE FRANCE 2012
Autor: Felix Griep (Werfel)



  19.12.  
Lange hatte keine Mannschaft mehr die Tour de France so dominiert wie das britische Team Sky. Bradley Wiggins überragte in den Zeitfahren der 99. Frankreich-Rundfahrt und konnte sonst auf perfekte Helferdienste seiner Teamkollegen zählen. Chris Froome schien seinem Kapitän in den Bergen sogar mehrmals überlegen, musste aber zurückstecken und sich mit dem zweiten Gesamtrang zufriedengeben. Zu den großen Stars zählte auch Peter Sagan, der drei Etappen und das Grüne Trikot gewann. Die Franzosen konnten bei ihrer Heimatrundfahrt fünf Etappensiege und das Bergtrikot von Thomas Voeckler feiern. Heute blicken wir auf die „Grande Boucle“ 2012 zurück.



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30.06. Prolog: Liège (6,4 km)
Cancellara siegt wie vor acht Jahren im Prolog von Lüttich

Wie im Jahr 2004 begann die Tour de France mit einem Prolog in der belgischen Stadt Lüttich und Fabian Cancellara sorgte dafür, dass sich Geschichte wiederholte. Der Schweizer gewann sieben Sekunden vor Bradley Wiggins (Sky ProCycling) und Sylvain Chavanel (Omega Pharma-Quick Step), was auf den nur 6,4 Kilometern schon ein deutlicher Vorsprung war. Wiggins konnte immerhin ein Zeichen setzen und gleich zum Auftakt einige Sekunden gegen seine Konkurrenten um den Tour-Sieg gewinnen. Pechvogel des Tages war Zeitfahrweltmeister Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step), der gut im Rennen lag, bis er über eine Glasscherbe fuhr und wegen einem Platten das Rad wechseln musste.

-> Cancellara siegt erneut in Lüttich - Martin mit Defektpech beim Prolog



01.07. Etappe 1: Liège - Seraing (198,0 km)
Sagan gewinnt Hügelsprint gegen Leader Cancellara

Von Lüttich aus ging es am zweiten Tag in einem großen Bogen ins nahe gelegene Seraing, wo eine gut zwei Kilometer lange Steigung zum Ziel führte. Es war der Mann im Gelben Trikot, Prologsieger Cancellara, der dort für die Vorentscheidung sorgte. Seinem wuchtigen Antritt konnte einzig Tour-Neuling Peter Sagan (Liquigas) folgen, der dem Schweizer dann im Sprint um den Sieg klar überlegen war. Der junge Slowake bekam, wenn auch an diesem Tag noch stellvertretend für Cancellara, das Grüne Trikot, welches er bis Paris nicht mehr auszog. Chris Froome (Sky ProCycling), der drei Wochen später auf Gesamtrang zwei stehen sollte, erreichte das Ziel nach einem Platten mit einem Rückstand von 1:25 Minute, was zu diesem Zeitpunkt noch kaum wahrgenommen wurde, weil bei Sky alle Augen ausschließlich auf Wiggins gerichtet waren.

-> Peter Sagan schlägt attackierenden Cancellara im Finale von Seraing



02.07. Etappe 2: Visé - Tournai (207,5 km)
Cavendish schlägt Greipel ohne Teamunterstützung

Die letzte Etappe in Belgien war anders als die vorherige ganz auf die Sprinter ausgelegt, die sich schlussendlich auch erstmals miteinander messen konnten. Nicht mitmischen konnte Marcel Kittel (Argos-Shimano), der einige Tage später von einem Magen-Darm-Infekt geplagt ganz aus dem Rennen ausstieg. Eine gute Ausgangslage hatte dagegen ein andere Deutscher Topsprinter, denn André Greipels (Lotto Belisol) Team bestimmte in Tournai die letzten Kilometer. Greipel unterlag auf der Zielgeraden aber doch Mark Cavendish (Sky ProCycling), der gänzlich ohne Unterstützung auskommen musste, es jedoch schaffte, aus relativ schlechter Position an die Spitze zu schießen. Grün-Träger Sagan zeigte als Sechster, dass er auch bei Massenankünften vorne mithalten konnte.

-> Revier markiert: Cavendish gewinnt ersten Massensprint der Tour de France vor Greipel



03.07. Etappe 3: Orchies - Boulogne-sur-Mer (197,0 km)
Konkurrenz an einer Steigung wieder machtlos gegen Sagan

Ähnlich wie zwei Tage zuvor in Seraing lag das Ziel der ersten Etappe auf französischem Boden auf einem Hügel. 7,4 Prozent wiesen die letzten 700 Meter in Boulogne-sur-Mer auf, wo Sagan seinen nächsten beeindruckenden Sieg feierte. Eine Sekunde Vorsprung im Tagesklassement verdeutlicht den Abstand, den er bei seiner Attacke zwischen sich und das Hauptfeld brachte, welches von Boasson Hagen angeführt wurde. Der Gesamtführende Cancellara wurde Vierter. Ein Sturz sorgte auf dem letzten Kilometer für einiges Durcheinander, die dadurch entstanden Zeitdifferenzen, bspw. knapp eine Minute Verlust für Wiggins, wurden aber nicht gewertet. Trotzdem verloren auch einige Fahrer reichlich Zeit, unter ihnen der Vorjahresvierte Thomas Voeckler (Europcar), der über sieben Minute kassierte.

-> Viele Stürze und ein unbezwingbarer Sagan auf 3. Etappe der Tour de France



04.07. Etappe 4: Abbeville - Rouen (214,5 km)
Greipel gewinnt Sprint nach Cavendish-Sturz

Die 4. Etappe begann mit einer kleinen Überraschung, als sich erstmals eine Ausreißergruppe ohne den Dänen Michael Mørkøv (Saxo Bank-Tinkoff Bank) bildete, der zuvor bei drei Fluchten genug Punkte gesammelt hatte, um insgesamt sechs Tage im Bergtrikot unterwegs zu sein. Kurz nach der Drei-Kilometer-Marke, mitten in der Sprintvorbereitung, kam es zu einem großen Sturz, der auch Favorit Cavendish zu Boden riss. So war der Weg frei für Lotto Belisol und Greipel siegte im Endspurt souverän vor Alessandro Petacchi (Lampre-ISD) und Tom Veelers (Argos-Shimano),

-> Leichtes Spiel für Greipel nach Sturz von Cavendish - zweiter Tour-Etappensieg



05.07. Etappe 5: Rouen - Saint-Quentin (196,5 km)
Greipel gewinnt auch einen Sprint mit Cavendish

Zum zweiten Mal in Folge wirbelte ein Sturz knapp drei Kilometer vor dem Etappenziel das Feld kurz vor einer Sprintentscheidung durcheinander. Diesmal war auch Sagan betroffen, dessen Vorsprung in der Punktewertung aber bereits so groß war, dass sein Grünes Trikot nicht in Gefahr geriet. Drei Ausreißern hätte dieser Vorfall beinahe zum Durchkommen verholfen, Pablo Urtasun (Euskaltel) wurde gar erst 150 Meter vor der Ziellinie eingeholt. Erneut sprintete Greipel am schnellsten, ließ bei dem leicht ansteigenden Finish Matthew Goss (Orica-GreenEdge) hinter sich und lag sogar noch deutlicher vor Cavendish, der nur Fünfter wurde.

-> André Greipel feiert zweiten Sieg in Folge bei der Tour de France



06.07. Etappe 6: Épernay - Metz (207,5 km)
Schlimmer Massensturz überschattet Sagans dritten Etappensieg

Die wieder für einen Sprint prädestinierte 6. Etappe wurde durch eine Vielzahl Stürze geprägt. Der schwerste ereignete sich 25 Kilometer vor dem Ziel. Das Feld verkleinerte sich durch diesen Massencrash, der so viele Fahrer mitriss, dass er die gesamte Straßenbreite ausfüllte, auf weniger als die Hälfte seines eigentlichen Umfangs. Besonders stark betroffen waren die Mannschaften Garmin-Sharp und Rabobank, bei denen nicht nur die Kapitäne Ryder Hesjedal und Robert Gesink stürzten. Die Wiggins-Mannschaft Sky und Cadel Evans‘ BMC Racing Team waren dem Unglück dagegen entkommen. Orica-GreenEdge setzte die Jagd auf drei Ausreißer fort, so dass es letztlich zum Sprint kam, in dem u.a. Cavendish fehlte. Sagan feierte in der ersten Woche seinen dritten Sieg, verwies Greipel, der sich bei einem Sturz noch früher auf der Etappe die Schulter ausgekugelt hatte, und Goss auf die nächsten Plätze.

-> Stürze über Stürze auf 6. Etappe der Tour de France - Greipel unterliegt Sagan



07.07. Etappe 7: Tomblaine - La Planche des Belles Filles (199,0 km)
Sky dominiert erste Bergankunft: Froome siegt und Wiggins bekommt Gelb

Am zweiten Wochenende ging es erstmals in die Berge und das Team Sky demonstrierte die Ausmaße seiner Überlegenheit. Am 5,9 Kilometer langen und 8,5 Prozent steilen Schlussanstieg nach La Planche des Belles Filles war erst Michael Rogers, dann Richie Porte und schließlich Froome Tempomacher. Wiggins konnte seine Helfer arbeiten lassen und zusehen, wie die restlichen Bergfahrer einer nach dem anderen zurückfielen. Nur Evans, Vincenzo Nibali (Liquigas) und Rein Taaramäe (Cofidis) hatten bis zur Flamme Rouge mithalten können. Evans probierte einen Angriff auf den Etappensieg, doch diesen holte sich Froome vor dem Australier und seinem Kapitän Wiggins, an den Cancellara das Gelbe Trikot abtreten musste. Evans und Nibali lagen nur 10 bzw. 16 Sekunden hinter Wiggins, während die restlichen Mitfavoriten schon deutlich höhere Rückstände kassiert hatten.

-> Sieg Froome, Gelb Wiggins, Gegner chancenlos - Sky dominiert nach Belieben



08.07. Etappe 8: Belfort - Porrentruy (157,5 km)
Jüngling Pinot triumphiert auf ereignisreicher Jura-Etappe

Mit sieben immer schwerer werdenden Bergwertungen auf nur knapp 160 Kilometer wurde die Etappe, deren Großteil über Schweizer Boden führte, zu einer wahren Achterbahnfahrt. Es dauerte fast die Hälfte der Distanz, bis sich aus immer neuen, nicht enden wollenden Ausreißversuchen eine stabile Rennsituation ergab. Aus der großen Spitzengruppe setzte sich alsbald Fredrik Kessiakoff (Astana) ab und fuhr mit einem längeren Solo ins Bergtrikot. Seine zwei Minuten Vorsprung verlor der Schwede an den letzten beiden Bergen, Côte de la Caquerelle und Col de la Croix, wo Thibaut Pinot (FDJ-BigMat) an ihm vorbeizog. Der jüngste Teilnehmer dieser Tour verteidigte auf den letzten 15 Kilometern ins Ziel nach Porrentruy knapp eine halbe Minute Vorsprung auf eine recht kleine Favoritengruppe um Wiggins, Froome, Evans, Nibali und Jurgen Van Den Broeck (Lotto Belisol), der kurz vor der letzten Bergwertung angegriffen hatte, sich aber nicht absetzen konnte.

-> Thibaut Pinot gewinnt in Porrentruy - jüngster Fahrer siegt auf Schweizer Boden



09.07. Etappe 9 (EZF): Arc-et-Senans - Besançon (41,5 km)
Sky dominiert auch im Zeitfahren: Wiggins siegt vor Froome

Spätestens auf dieser 9. Etappe hatte Sky die letzten Zweifel ausgeträumt, dass der Tour-Sieg nur über sie geht und Wiggins der Topkandidat dafür ist. Am Ende der 41,5 Kilometer siegte er 35 Sekunden vor Froome und 57 Sekunden vor Cancellara. In der Gesamtwertung lag Wiggins nun schon 1:53 Minute vor Evans und Froome hatte sich, trotz des Zeitverlustes aus Etappe 1, auf Rang drei vorgearbeitet. Endgültig zum Pechvogel mutierte Tony Martin, der nach seinem Defekt im Prolog auf der 1. Etappe ohne eigene Schuld gestürzt war und sich einen Kahnbeinbruch zugezogen hatte. In seiner Spezialdisziplin wollte er dennoch ein gutes Ergebnis einfahren, was aber ein neuerlicher Platten schon früh verhinderte. Angesichts der Verletzung nahm Martin den folgenden Ruhetag als Anlass, sich von der Tour zu verabschieden.

-> Vorsprung von Wiggins wächst nach überragendem Zeitfahren massiv



11.07. Etappe 10: Mâcon - Bellegarde-sur-Valserine (194,5 km)
Voeckler nach Sieg auf erster Alpenetappe im Bergtrikot

Nach dem Ruhetag ging es gleich weiter in die Alpen, wo unter anderem der Col du Grand Colombier zu überqueren war. An dem HC-Berg vermochte jedoch niemand, die Sky-Mannschaft in Bedrängnis zu bringen. Das gelang erst in der Abfahrt, wo Nibali zu seinem Teamkollegen Sagan aufschloss, der mit einer großen Gruppe auf der Flucht gewesen war. Sie hatten zwar zwischenzeitlich eine Minute Vorsprung, aber am Col de Richemond sorgte Porte dafür, dass sie wieder gestellt wurden, so dass es letztlich unter den Topfahrern keine Zeitabstände gab. Sie erreichten das Ziel gut drei Minuten nach einigen verbliebenen Ausreißern, von denen Voeckler auf dem ansteigenden Schlusskilometer der Stärkste war. Zusätzlich zu seinem Sieg vor Michele Scarponi (Lampre-ISD) und Jens Voigt (RadioShack-Nissan) bekam der Franzose auch noch das Bergtrikot. Ein weiterer Etappenerfolg sollte für Europcar schon am nächsten Tag folgen.

-> Voeckler gewinnt - Sky kontert Nibali-Attacke in der Abfahrt vom Grand Colombier



12.07. Etappe 11: Albertville - La Toussuire-Les Sybelles (148,0 km)
Sky zeigt sich unangreifbar, aber Froome bringt Wiggins in Bedrängnis

Zwischen Albertville und der Bergankunft in La Toussuire stand den Fahrern die schwerste Hochgebirgsetappe der Rundfahrt bevor. Es ging nämlich auch noch über Col de la Madeleine, Col de la Croix de Fer und Col du Mollard. Sky war nur darauf bedacht, seine hervorragende Position zu halten und Angriffe der Gegner abzuwehren. Einen solchen startete BMC am zweiten Berg. Tejay van Garderen fuhr am Croix de Fer aus dem Feld der Bergfahrer heraus und kurz darauf setzte Evans nach. Dem Duo gelang es aber nicht, sich dauerhaft abzusetzen und so kam es, dass die Favoriten im Dutzend den Gipfel erreichten und Sky noch zu viert dabei war. Am 18 Kilometer langen Schlussanstieg probierten es bald weitere Fahrer und schließlich Nibali, den Froome quasi im Alleingang stellte. Froome selbst war so stark, dass er fünf Kilometer vor dem Ziel sogar beinahe Wiggins abgehängt hätte, woraufhin er das Tempo verlangsamen musste. Am Ende verlor aber nur Evans Zeit und damit Rang zwei der Gesamtwertung, Froome und Nibali zogen an ihm vorbei. Sieger der Etappe wurde Pierre Rolland, der als einziger Ausreißer einen Vorsprung von knapp einer Minute verteidigen konnte. Kessiakoff war eine Zeitlang ebenfalls vorne dabei und eroberte das Bergtrikot zurück.

-> Rolland siegt in La Toussuire - Sky wehrt alle Angriffe ab, verdrängt Evans von Rang 2



13.07. Etappe 12: Saint-Jean-de-Maurienne - Annonay Davézieux (226,0 km)
Millar siegt auf längster Etappe, Jury greift in Kampf um Grün ein

Die längste Etappe der Tour 2012 begann mit zwei Anstiegen der 1. Kategorie, nach denen sich eine fünf Fahrer umfassende Spitzengruppe gebildet hatte, die vom Peloton keine Gegenwehr bekam und fast acht Minuten eher im Ziel war. 2500 Meter vor dem Ende konnte sich Jean-Christophe Péraud (Ag2r la Mondiale) aus dem Quintett absetzen, wurde aber von David Millar (Garmin-Sharp) verfolgt und unterlag dem Briten im Endspurt um den Sieg. Eine Vorentscheidung fiel an diesem Tag in der Punktewertung, wo Goss am Zwischensprint und im Ziel vor Sagan lag und seinen Rückstand vermeintlich auf 22 Punkte verringert hatte. Doch wegen einem Schlenker im Sprint wurde der Australier im Ergebnis hinter Sagan zurückversetzt und darüber hinaus mit einem Abzug von 30 Punkten belegt, womit Sagans Vorsprung kaum mehr einholbare 56 Punkte betrug.

-> Millar sorgt für vierten britischen Sieg - ungestümer Goss verliert Chance auf Grün



14.07. Etappe 13: Saint-Paul-Trois-Châteaux - Le Cap d’Agde (217,0 km)
Greipel gewinnt am 14. Juli Sprint eines kleinen Feldes gegen Sagan

Am Nationalfeiertag stand eine verhältnismäßig einfache Etappe auf dem Programm, doch das Finale nach Le Cap d’Agde hatte es in sich. Eine Soloflucht von Mørkøv aus einer Spitzengruppe heraus endete am Mont Saint-Clair, einer zehn Prozent steilen Rampe nur 23 Kilometer vor dem Ziel. Dort griff Evans an, aber die Favoriten fanden danach schnell wieder zusammen, während einige Sprinter wie Cavendish oder Goss abgehängt wurden. Alexandre Vinokourov (Astana) und Michael Albasini (Orica-GreenEdge) rissen aus, wurden jedoch unweit des Ziels von Lotto Belisol eingefangen. Es attackierten noch Luis Leon Sanchez (Rabobank) und der Franzose Matthieu Sprick (Argos-Shimano), bevor es zum Sprint des kleinen Feldes kam, den Greipel knapp vor Sagan gewann, womit auch er seinen dritten Etappensieg erringen konnte.

-> André Greipel feiert am "14 Juillet" seinen dritten Etappensieg bei dieser Tour de France



15.07. Etappe 14: Limoux - Foix (191,0 km)
LL Sanchez gewinnt in den Pyrenäen, Favoriten fahren über Reißnägel

Die erste Fahrt in die Pyrenäen bot mit Port de Lers und Mur de Péguère zwar zwei Kategorie-1-Berge, der letzte dieser beiden lag aber noch fast 40 Kilometer vom Ziel entfernt. So tat Sky nur das Nötigste zur Kontrolle des Geschehens und ließ Ausreißern freie Fahrt. Nach dem zweiten Gipfel hatte sich die führende Gruppe auf fünf Fahrer verkleinert. Die Entscheidung gelang Luis Leon Sanchez, der zu Beginn der Tour noch unter Sturzfolgen gelitten hatte, mit einem Angriff 11,5 Kilometer vor dem Ziel, welches er 47 Sekunden vor dem Quartett mit Sagan und Gilbert gewann. Die Favoriten durchlebten in der Abfahrt von der Mur de Péguère eine kuriose und gefährliche Situation. Jemand hatte Reißnägel auf der Strecke verteilt, die zu zahlreichen Reifenpannen führten. Evans war gleich zweimal betroffen und hatte seine liebe Mühe, wieder Anschluss zu finden. Sky bremste die Hauptgruppe zwar etwas, eine Flucht des Gesamtneunten Rolland hatte aber doch noch für weitere Unruhe gesorgt. Nach einiger Aufregung erreichten sie alle gemeinsam 18 Minuten hach dem Sieger das Ende der Etappe.

-> Sanchez gewinnt am ersten Pyrenäen-Tag - Defekt-Chaos wegen Reißzwecken!



16.07. Etappe 15: Samatan - Pau (158,5 km)
Auch Fédrigo gewinnt eine Etappe als Ausreißer

Die letzte Etappe vor dem zweiten Ruhetag hätte die Möglichkeit für einen Massensprint bereitgehalten, doch es kam zu einem neuerlichen Ausreißererfolg. Erst nach über 60 welligen Kilometern mit stetigen Attacken setzte sich die entscheidende Gruppe ab, die durch eine Attacke von Voeckler entstand. Das Feld ließ gönnte fast zwölf Minuten Rückstand. Pierrick Fédrigo (FDJ-BigMat) und Christian Vande Velde (Garmin-Sharp) lösten sich sechs Kilometer vor Schluss aus der Gruppe und erreichten das Ziel mit zwölf Sekunden. Der Franzose Fédrigo war am Ende klar schneller als Vande Velde, Voeckler erreichte den dritten Platz.

-> Kein Sprint vorm Ruhetag: Fédrigo gewinnt 15. Etappe aus einer Gruppe



18.07. Etappe 16: Pau - Bagnères-de-Luchon (197,0 km)
Voeckler mit Glanztag in den Pyrenäen, Evans bricht ein

Die schwerste Pyrenäen-Etappe führte über die Anstiege Col d'Aubisque, Col du Tourmalet, Col d'Aspin und Col de Peyresourde, endete aber nach einer 15 Kilometer langen Abfahrt im Tal. Und erneut waren es Ausreißer, welche den Rennverlauf maßgeblich prägten. Es waren gleich 38 Flüchtlinge, von denen sich besonders Voeckler hervortat. Der befand sich als Spitzenreiter auf dem Tourmalet nur noch in Begleitung von Brice Feillu (Saur-Sojasun), den er am letzten Berg abschüttelte. Schlussendlich erreichte Voeckler bei seinem zweiten Tagessieg das Ziel 1:40 Minute vor dem ersten Verfolger Chris Anker Sörensen (Saxo Bank-Tinkoff Bank) und erhielt erneut das Bergtrikot, das der einige Zeit ebenfalls zu den Ausreißern gehörende Kessiakoff nicht verteidigen konnte. Nibali wollte wenigstens am Peyresourde alles versuchen, wurde aber die souveränen Wiggins und Froome nicht los, mit denen er gemeinsam in Bagnères-de-Luchon ankam. Während das Trio nur sieben Minuten hinter Voeckler lag, verlor die nächste Favoriten-Gruppe eine und Evans gar fast fünf weitere Minuten. Die Top3 der Gesamtwertung waren damit von niemandem mehr einholbar. Hinter Wiggins, Froome (+2:05) und Nibali (+2:23) nahm van den Broeck (+5:46) Rang vier ein.

-> Voeckler räumt in den Pyrenäen ab - Spitzentrio der GW vergrößert seinen Vorsprung



19.07. Etappe 17: Bagnères-de-Luchon - Peyragudes (143,5 km)
Valverde gewinnt letzte Bergetappe, Voeckler endgültig das Bergtrikot

Ein letzter Tag in den Pyrenäen bedeutete auch die letzte Bergetappe. Bei der Fahrt nach Peyragudes war es für Ausreißer etwas schwieriger als so manche Male zuvor, einer kam aber dennoch durch. Alejandro Valverde (Movistar) setzte sich in der Abfahrt des ersten Berges mit einer Gruppe ab, in der kurzzeitig gar Nibali vertreten war. Ebenfalls dabei waren Voeckler und Kessiakoff, der den Gewinner des Bergtrikots aber nicht mehr stürzen konnte. Später vergrößerte sich die Gruppe und es kam am Port de Balès zum Duell Movistar gegen Euskaltel, die je drei Fahrer an der Spitze hatten. Auf der letzten HC-Bergwertung kam Valverde mit etwas Vorsprung an und rettete sich über die die Steigung auf den Col de Peyresourde, die nach kurzer Abfahrt noch ein Stück weiter hinauf nach Peyragudes führte. Am Peyresourde gab es Attacken von van den Broeck, Rolland und Pinot. Auf den letzten Kilomtern erwies sich aber Froome als stärkster Bergfahrer und wurde 19 Sekunden hinter Valverde Zweiter. Möglicherweise verpasste er seinen zweiten Etappensieg, weil er wieder aus Rücksicht auf Wiggins etwas rausnehmen musste. Ihr Vorsprung zur ohnehin längst chancenlosen Konkurrenz wuchs nochmals etwas an.

-> Valverde dank Sky-Stallorder Sieger – Voeckler gewinnt Kampf um das Bergtrikot



20.07. Etappe 18: Blagnac - Brive-la-Gaillarde (222,5 km)
Sky fängt Ausreißer im letzten Moment ein und Cavendish siegt.

Nach den Bergen bot sich den Sprintern ihre vorletzte Gelegenheit für einen Sieg. 16 Ausreißer bekamen vom Feld daher keinen Freifahrschein auf der langen, hügeligen Etappe. 20 Kilometer vor dem Ziel setzten sich Adam Hansen (Lotto Belisol) und Jérémy Roy (FDJ-BigMat) aus der großen Gruppe ab, wurden später aber von einigen ihrer Mitstreiter wieder eingeholt. Nach der letzten kleinen Bergwertung zehn Kilometer vor dem Ende lagen Vinokourov, Hansen und Luca Paolini (Katusha) an der Spitze. Nicolas Roche (Ag2r La Mondiale), Andreas Klöden (RadioShack-Nissan) und Luis Leon Sanchez (Rabobank) schlossen in dem animierten Finale zu ihnen auf. Durch starken Einsatz des Teams Sky, bei dem auch Leader Wiggins mitarbeitete, wurden sie doch noch eingeholt und Cavendish gewann mit einem explosiven Sprint vor Goss und Sagan. Wie knapp es für die Ausreißer war, zeigt die Tatsache, dass Sanchez und Roche noch Vierter und Fünfter wurden.

-> Mark Cavendish gelingt mit beeindruckendem Finish zweiter Etappensieg



21.07. Etappe 19 (EZF): Bonneval - Chartres (53,5 km)
Noch einmal Doppelsieg für Wiggins und Froome im Zeitfahren

Das mit 53,5 Kilometern längste Zeitfahren geriet zu einer finalen Demonstration der Stärke der beiden Topfahrer von Sky. Wiggins gewann auch diese Prüfung mit einem deutlichen Vorsprung von 1:16 Minute auf Froome, der wiederum mehr als eine halbe Minute vor dem Drittplatzierten Sanchez lag. Ihr Doppelsieg geriet ebenso wenig in Gefahr wie der dritte Gesamtplatz von Nibali. Evans hatte noch einmal einen ganz schwachen Tag und wurde sogar von seinem drei Minuten später gestarteten Teamkollegen van Garderen überholt. Damit rutschte der ehemalige Tour-Sieger im Abschlussklassement noch einmal eine Position auf Platz sieben hinunter, was die einzige Veränderung in den Top10 blieb.

-> Wiggins holt unangefochten zweiten Zeitfahrsieg bei der Tour de France



22.07. Etappe 20: Rambouillet - Paris Champs-Élysées (120,0 km)
Cavendish siegt zum vierten Mal in Folge auf den Champs-Élysées

Am letzten Tag der der Frankreich-Rundfahrt wollte Sky Cavendish noch einen schönen Abschluss bereiten, nachdem dieser vorher lange wenig Unterstützung bekam und im Sinne des Teams auch auf Bergetappen Helferdienste übernehmen musste. Zum vierten Mal war der noch amtierende Weltmeister der Sieger auf den Champs-Élysées und holte überlegen seinen dritten Sieg bei dieser Tour. Grün-Gewinner Sagan und Goss kamen als Zweiter und Dritter ins Ziel. Die letzten Ausreißer Jens Voigt (RadioShack-Nissan), Rui Costa (Movistar) und Sébastien Minard (Ag2r La Mondiale) waren 2,5 Kilometer vor dem Ziel eingeholt worden.

-> Cavendish behält Vorherrschaft auf den Champs-Élysées in Paris



Zusammenfassung der Endstände ...

In der abschließenden Betrachtung fiel der Doppelsieg des Team Sky so deutlich aus wie sich die Dominanz der britischen Mannschaft in den drei Wochen anfühlte. 3:21 Minuten lagen zwischen dem überragenden Zeitfahrer Wiggins und dem womöglich etwas stärkeren Bergfahrer Froome. Nibali versuchte zwar in den Bergen und besonders bei Abfahrten einige Angriffe, war mit 6:19 Minuten am Ende aber klar geschlagen, wobei er van den Broeck (+10:15) und den auf Rang fünf platzierten besten Jungprofi van Garderen (+11:04) locker hinter sich ließ. Mit Rolland (8./+16:26) und Pinot (10./+17:17) schafften es zwei Franzosen unter die ersten Zehn. In der Punktewertung belegte Greipel mit 280 Zählern Platz zwei, unangefochtener Sieger war jedoch Sagan mit stolzen 421 Punkten, der bei Sprints und auch auf hügeligem Terrain konstant stark fuhr. In der Bergwertung fiel das Ergebnis knapper aus, Voeckler sammelte nur zwölf Punkte mehr als Rivale Kessiakoff. Trotz seiner Überlegenheit konnte Sky die Mannschaftswertung nicht gewinnen, diese ging mit gut fünf Minuten Vorsprung an RadioShack-Nissan, das aber mit Haimar Zubeldia (6./+15:41) nur einen Mann in die Top10 brachte.

-> Zur Übersicht mit allen Resultaten und Endständen





Adventskalender am 19. Dezember: Sky-Dominanz und Wiggins-Sieg - Rückblick auf die Tour de France 2012
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