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Veni, vidi, vici für Pauwels beim Weltcup Rom - Albert und Fontana mit Glück auf den Plätzen
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06.01.2013

Veni, vidi, vici für Pauwels beim Weltcup Rom - Albert und Fontana mit Glück auf den Plätzen

Info: Rennkalender Radcross-Saison 2012/13
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Rom, 06.01.2013 - Der Gewinner des allerersten Cyclocross-Weltcups in Rom heißt Kevin Pauwels (Sunweb-Napoleon Games). Der 28-jährige Belgier feierte seinen dritten CDM-Sieg in dieser Saison als Solist mit 16 Sekunden Vorsprung vor Niels Albert (BKCP-Powerplus). Für weit mehr als einen Achtungserfolg sorgte Mountainbiker Marco Aurelio Fontana (Cannondale Factory), der vor heimischem Publikum Platz drei belegte (+0:22). Dabei kam ihm das Pech von Klaas Vantornout (Sunweb) zuhilfe, welcher kurz vor dem Ziel wegen eines Defekts von zwei auf fünf zurückfiel. Auch Albert spielte dieser Vorfall in die Karten - der Weltmeister übernimmt nicht nur das Weiße Trikot vom chancenlosen Sven Nys (Crelan), er behält auch einen 16 Punkte großen Vorsprung vor dem neuen Weltcup-Gesamtzweiten Kevin Pauwels.


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Aufregung um Tom Meeusen - Nys noch nicht wieder bei Kräften
Im Hippodrom (Stadion für Pferderennen) nahe des Flughafens Rom-Ciampino fanden und finden zwar immer wieder Radcross-Veranstaltungen statt - von 1984 bis 1992 zählte dieses Event sogar zum Superprestige Veltrijden -, aber der Weltcup war hier noch nicht zu Gast. Die Umstände präsentierten sich auch völlig anders, als man es von Querfeldein-Wettkämpfen, zumal in diesem Winter, gewohnt ist: Sonnenschein, milde Temperaturen, Fahrer in Kurzarm-Trikots und Shorts, ein brettebener, durchwegs gut zu befahrener, trockener Wiesenparcours und ein mäßiges Zuschaueraufkommen. Für Aufregung hatte im Vorfeld Tom Meeusen (Telenet-Fidea) gesorgt, den der belgische Verband aus dem Kader streichen musste, weil sein Name in einem Doping-Ermittlungsdossier genannt wird. Außerdem stand die Frage im Raum, ob Sven Nys trotz seiner erst halb auskurierten Bronchitis in der Lage sein würde, das Weiße Trikot des Weltcup-Gesamtführenden zu verteidigen. Dass die Antwort "Nein" lautete, stand relativ schnell fest; Nys beste Position im Wettkampf war Rang zehn, dann fiel er, sichtlich noch nicht wieder bei Kräften, Position um Position bis auf Platz 20 zurück. Mit der Vergabe des Weltpokals hat der noch amtierende belgische Meister in dieser Saison nichts mehr zu tun. Er wird sich nun erst einmal darauf konzentrieren müssen, am kommenden Wochenende den nationalen Titel zu verteidigen.

Sturz wirft Lars van der Haar aus der Spitzengruppe
Nachdem das Feld in Anfangsphase aufgrund der guten äußeren Bedigungen noch kompakt zusammengeblieben war, bildete sich in der zweiten Runde die tonangebende Spitzengruppe mit Niels Albert, Kevin Pauwels, seinem Teamkollegen Klaas Vantornout und dem Franzosen Francis Mourey (FDJ), der wie immer auf flachem Terrain eine besondere gute Figur machte. Auch der Niederländer Lars van der Haar (Giant Off-Road Team) hätte zur Vorhut gehören können, wenn dem U23-Weltmeister nicht sein jugendliches Ungestüm einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Gerade eben in Führung liegend, ging er in einer Kurve krachend zu Boden und kam daraufhin für Tagessieg nicht mehr infrage. Anders erging es Marco Aurelio Fontana, der nach einer starken Aufholjagd den Anschluss zu den Belgiern herstellte. Für den Weltcup hatten die Italiener natürlich ihr bestes Pferd aus dem Stall geholt; zwar ist der 28-Jährige im Hauptberuf Mountainbiker - und als solcher gewann er im letzten August Olympia-Bronze -, hin und wieder beteiligt er sich aber auch an Querfeldein-Rennen und ist amtierender Meister beider Disziplinen.

Pauwels und Vantornout legen übliches Teamwork an den Tag
Eine Zeit lang fuhr Klaas Vantornout mit einigen Metern Vorsprung vor der Gruppe her, bis Niels Albert die Situation als zu brenzlig empfand und die Lücke beseitigte. Denn dass Vantornout und Pauwels gerne das Teamwork von Straßenrennsportlern und weniger das Einzelkämpfertum von Querfeleinfahrern an den Tag legen, ist mittlerweile hinlänglich bekannt. Trotzdem gelang es den Sunwebs wenig später, sogar als Duo in Führung zu gehen. Der Weltmeister erlebte eine Schwächephase und pedalierte mit Mourey und Fontana hinterher. Pauwels hingegen musste seine Kräfte geradezu zügeln, um Vantornout nicht zu früh den Zahn zu ziehen. Die beiden rechneten mit einem Doppelsieg, bei dem sie Albert wichtige Weltcuppunkte entreißen würden. Fast ging diese Taktik auf - doch wieder einmal zeigte sich, dass ein Rennen erst auf der Ziellinie zu Ende geht. Während Kevin Pauwels den dritten Weltcup-Sieg - nach Tabor und Namur - schon praktisch im Sack hatte, ereilte Vantornout auf der letzten Runde ein Defekt. Bis er die Kette - nervös und unter Zeitdruck stehend - wieder aufgelegt hatte, waren sowohl Albert wie der Italiener wie der Franzose an ihm vorbeigezogen.

Fontana widmet Platz drei dem verstorbenen Berufskollegen Stander
Letztlich kassierte Niels Albert also noch 70 Punkte und übernahm damit die Weltcup-Führung vom zuvor punktgleich Nys. Pauwels verbesserte sich auf Rang zwei, bleibt aber 16 Punkte hinter der Spitze zurück (469 zu 485). Marco Aurelio Fontana wies, als er die Ziellinie als Dritter und umjubelt wie ein Sieger überquerte, mit der Hand gen Himmel - ein Zeichen für den vor drei Tagen tödlich verunfallten Mountainbiker Burry Stander. Mourey wurde Vierter (+0:27), Pechvogel Vantornout nur Fünfter (+0:32). Van der Haar holte sich Platz sechs vor dem Tschechen Radomir Simunek (Kwadro) und Bart Aernouts (AA Drink). Der Schweizer Marcel Wildhaber (Scott Swisspower) erzielte mit Platz neun ein Top10-Resultat (+1:02), ebenso wie der bemerkenswert starke Niederländer Twan van den Brand (Orange Babies, +1:10). Philipp Walsleben (BKCP) war heute der beste Deutsche auf Rang 15 (+1:14).

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Katie Compton vorzeitig Gesamtsiegerin des Frauen-Weltcups
Bei den Frauen konnte sich ebenso wie in Heusden-Zolder die Niederländerin Marianne Vos (Rabobank Liv/Giant) durchsetzen. Zur Halbzeit des Rennens schüttelte sie ihre Begleiterin Katherine Compton (Trek Cyclocross Collective) ab, welche 24 Sekunden zurück finishte, dadurch aber in der Gesamtwertung vorzeitig alles klar machte. Im Alter von 34 Jahren hat die US-Amerikanerin eines ihrer großen Ziele realisiert: Gesamtsiegerin im europäisch dominierten Weltcup zu werden. Mit insgesamt 390 Punkten bei nur einem ausstehenden Rennen kann "Katie" nicht mehr von der Spitze vertrieben werden - auch nicht durch die Gesamtzweite Nikki Harris (254 Punkte), die in Rom nicht einmal die Top10 erreichte. Den dritten Platz hinter Vos und Compton belegte die Tschechin Katerina Nash (Luna Pro, +1:08), welche sich gegen ihre Verfolgerinnen Sanne van Paassen (Rabobank Liv) und Sanne Cant (Enertherm) zur Wehr zu setzten wusste.

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Junior Van der Poel holt 5. Sieg im 5. Weltcup. Lokalmatador trumpft auf
Ebenso wie Compton brachte der Junior Mathieu van der Poel den Weltcup-Gesamtsieg - seinen zweiten in Folge - vorzeitig unter Dach und Fach. Auch in Rom fuhr er wie schon so oft als Solist ins Ziel, selbst wenn ihm der Italiener Gioele Bertolini zeitweise das Leben erstaunlich schwer gemacht hatte. Der international noch kaum in Erscheinung getretene 17-jährige Landesmeister erreichte das Ziel mit 25 Sekunden Rückstand und verbuchte einen mindestens ebenso umjubelten Erfolg wie Fontana wenig später bei den Männern. Der Niederländer Martijn Budding, der US-Amerikaner Logan Owen, der Franzose Clement Russo und die Belgier Ben Boets, Quinten Hermans sowie Nicolas Cleppe teilten die Plätze drei bis acht eng beieinanderliegend unter sich auf. Mathieu van der Poel hat nach fünf Weltcups die volle Punktezahl, nämlich 300, auf dem Konto. Owen kommt auf 205 Zähler, ebenso wie Budding.

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U23: Alaphilippe gewinnt in Rom, Bosmans hält Kurs auf Gesamtsieg
In der Kategorie der unter 23-jährigen Männer ist die Entscheidung um den Gesamtweltcup noch nicht gefallen, doch ist eine klare Tendenz erkennbar. Vizeweltmeister Wietse Bosmans wurde zwar nur Sechster, er konnte die Führung aber verteidigen, da auch seine unmittelbaren Verfolger schwächelten. Gesamtzweiter ist jetzt Wout van Aert, der Viertplatzierte des Tages, mit immerhin 51 Punkten Rückstand (204 zu 255). Das Podium in Rom machten Julian Alaphilippe, Europameister Mike Teunissen und der Belgier Gianni Vermeersch unter sich aus, wobei der französische Meister sich frühzeitig aus einer Spitzengruppe absetzen und 16 Sekunden Vorsprung verbuchen konnte. Alaphilippe wird in der kommenden Saison für das Etixx, das Farmteam von Omega Pharma Quick Step, Straßenrennen bestreiten.

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Das große Finale des Radcross-Weltcups 2012/13 findet am 20. Januar in Hoogerheide statt. Auch wenn zwei Kategorien völlig und eine Kategorie teilweise entschieden sind - aufgrund des überschaubaren Punkteabstands zwischen Niels Albert und Kevin Pauwels dürfte für Spannung gesorgt sein.





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