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Slagter entscheidet am Old Willunga Hill die Tour Down Under - Gerrans siegt am Nationalfeiertag
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26.01.2013

Slagter entscheidet am Old Willunga Hill die Tour Down Under - Gerrans siegt am Nationalfeiertag

Info: SANTOS TOUR DOWN UNDER 2013
Autor: Felix Griep (Werfel)



Willunga, 26.01.2013 – Jedes Jahr am 14. Juli streben die Franzosen an ihrem Nationalfeiertag nach einem Etappensieg bei der Tour de France. Erst zum dritten Mal in ihrer 15-jährigen Geschichte bot die Tour Down Under den heimischen Fahrern am Australia Day eine vergleichbare Chance. Für Orica-GreenEdge wurde es tatsächlich ein Feiertag, Simon Gerrans machte mit seinem Sieg am Old Willunga Hill das Pech der letzten Tage vergessen. Tom Jelte Slagter (Blanco) bot ihm bei der Bergankunft bis ins Ziel einen harten Kampf und wurde mit dem wahrscheinlichen Gesamtsieg entlohnt.

Königsetappe am Nationalfeiertag
Am 26. Januar 1788, also heute vor genau 225 Jahren, erreichte die „First Fleet“, eine Flotte von elf englischen Schiffen, die Südwestküste des australischen Kontinents und bildete dort eine erste Siedlung, die sich zur Millionenstadt Sydney entwickelte. Dieses Datum wird nun alljährlich als „Australia Day“ gefeiert. Die Tour Down Under, obwohl seit jeher im Januar ausgetragen, fiel bisher erst zweimal mit dem Nationalfeiertag zusammen. 2003 in Adelaide, als Graeme Brown das Kriterium auf der letzten Etappe gewann, und 2008 in Willunga, wo André Greipel den dritten seiner damals vier Tagessiege einfuhr. Das Städtchen Willunga war auch diesmal wieder Zentrum des Feiertagsrennens, das Ziel lag aber, wie erstmals im vergangenen Jahr, auf dem Old Willunga Hill. Bevor man den rund drei Kilometer langen, 7,6% steilen Anstieg erstmals erreichte, waren drei große Runden um den Startort McLaren Vale zu absolvieren, bei denen die Ortschaft Willunga schon passiert wurde. Die Anfangsphase war von zahlreichen Fluchtversuchen und daher hohem Tempo geprägt. Das Vacansoleil-Duo Thomas de Gendt und Tomasz Marczynski sorgte nach gut zwanzig Kilometern für Beruhigung, als es ihnen gelang, eine Gruppe mit fünf weiteren Fahrern – Koen de Kort (Argos-Shimano), Klaas Lodewyck (BMC Racing Team), Calvin Watson (UNI SA), Manuele Boaro (Saxo-Tinkoff) und Jens Mouris (Orica GreenEdge) – entstehen zu lassen. Diese erreichte zur Hälfte der 151,5 Kilometer ihren größten Abstand zum Feld, was de Kort bei 4:40 Minuten Vorsprung vorübergehend zum virtuellen Leader der Rundfahrt machte.

Zweimal auf den Old Willunga Hill
Vor dem zweiten Zwischensprint bei Kilometer 103,4 verschärfte sich das Tempo im Feld merklich, doch noch wurden die Ausreißer nicht eingeholt. Dies geschah erst einige Zeit später am Old Willunga Hill, der bereits 22,4 Kilometer vor der Zielankunft an selber Stelle einmal passiert wurde. Die Flucht von de Gendt, Marczynski und Co. fand dort ihr Ende und das Team Sky Pro Cycling des Führenden Geraint Thomas war auf Kontrolle bedacht. Ganz anders Movistar, das mit Eros Capecchi und José Herrada gleich zwei Mann nach vorne stürmen ließ. Mit Guillaume Bonnafond (AG2R La Mondiale) und Jürgen Roelandts (Lotto Belisol) erreichten sie die Bergwertung 20 Sekunden vor dem Peloton, das unter der Mitarbeit von Orica-GreenEdge und RadioShack Leopard gerade aufschloss, als man erneut an den Zielberg kam. Als seine beiden Teamkollegen gerade resignierend die Beine hochnahmen, beschleunigte Javier Moreno. Doch der Gesamtdritte wurde von Sky prompt neutralisiert. Sehr schnell folgte ein Angriff von Tiago Machado (RadioShack Leopard), der an eine ähnliche Aktion des Portugiesen vor einem Jahr erinnerte, als er Dritter sowohl auf dieser Etappe als auch im Gesamtklassement wurde. Ivan Santaromita (BMC Racing Team) und Peter Velits (Omega Pharma-Quick-Step) gingen Machados Tempo mit und Moreno schloss wieder auf. Dank dem norwegischen Meister Edvald Boasson Hagen (Sky Pro Cycling) hielt das Hauptfeld aber weiterhin Kontakt. Als Thomas dieser letzte Helfer verloren ging, geriet er in ernsthafte Probleme.

Freude bei Gerrans und besiegtem Slagter
Erneut war es Moreno, der das Rennen nicht zur Ruhe kommen ließ und einen Kilometer vor Schluss die Entscheidung einläutete. Simon Gerrans (Orica-GreenEdge) wagte sich aus der Deckung heraus und arbeitete sich zum Spanier hin. Dann kam der Auftritt von Tom Jelte Slagter (Blanco), der in hohem Tempo vorbeiflog und einen langen Bergsprint anzog. Gerrans ließ sich vom besten Nachwuchsfahrer nicht überrumpeln und besiegte ihn im Sprintduell. Eine große Genugtuung für das gebeutelte Orica-Team, dem in den letzten drei Tagen – Rückschlag für die Gesamtsieg-Ambitionen am Corkscrew-Anstieg, zweiter Platz von Matthew Goss auf der Stirling-Etappe und Sturz des Sprintzuges im gestrigen Finale – das Glück nicht gerade hold war. 2012 hatte Gerrans am Old Willunga Hill gegen Alejandro Valverde den Kürzeren gezogen, sich allerdings den Gesamtsieg geholt. Diese Rolle spielt jetzt Slagter, der seinen direkten Konkurrenten so viel Zeit abnahm, dass ihm der Gewinn der Tour Down Under 2013 so gut wie sicher sein dürfte. Moreno kassierte durch seine am Ende fehlende Spritzigkeit noch zehn Sekunden Rückstand, lag im Ziel knapp vor Jon Izaguirre (Euskaltel Euskadi) und Machado. Thomas verlor als 17. mit 28 Sekunden viel zu viel Boden, um das Ocker-Trikot zu halten. Slagter, der seine Führung in der Nachwuchswertung natürlich behielt und zudem auch in der Punktewertung an die Spitze kletterte, liegt inklusive Bonifikationen 13 Sekunden vor Moreno, der seinerseits das Bergtrikot übernahm. Thomas (+0:29) fiel desweiteren hinter Hermans (+0:25) und Izagirre (+0:28) zurück und befindet sich auf dem fünften Platz .

-> Zum Resultat

Es ist unwahrscheinlich, dass Slagter morgen noch um seinen Gesamtsieg fürchten muss. Auf der letzten Etappe durch Adelaide (20 Runden zu 4,5 Kilometer) darf er sich aber trotzdem keine Nachlässigkeit erlauben. Obwohl die Strecke so gut wie tellerflach ist, sind neben zwei Sprint- auch zwei Bergwertungen ausgeschrieben.





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