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Doping-News: Manzano macht Fuentes bittere Vorwürfe - Leben der Fahrer aufs Spiel gesetzt
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13.02.2013

Doping-News: Manzano macht Fuentes bittere Vorwürfe - Leben der Fahrer aufs Spiel gesetzt

Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Beim Prozess gegen Eufemiano Fuentes und seine Komplizen kam heute der ehemalige Radprofi Jesus Manzano Ruano zu Wort, der maßgeblich dazu beigetragen hatte, dass die Operacion Puerto einst überhaupt gestartet wurde. Der 34-Jährige schilderte die skrupellosen Doping-Praktiken, die in seiner Zeit bei Kelme (2000-2003) gang und gäbe waren. Dabei sei das Leben der Fahrer aufs Spiel gesetzt worden, die, so Manzano, mit Ausnahme von Juan Miguel Cuenca alle dopten. Der Spanier erinnerte an eine Episode aus dem Jahr 2003, als er vor der siebten Etappe der Tour de France tierisches Hämoglobin verabreicht bekommen habe und anschließend zusammengebrochen sei. Danach habe er nie wieder zu seiner alten Stärke zurückgefunden. Teammanager Vicente Belda, Teamarzt Walter Viru und Doping-Doktor Fuentes hätten das System überwacht und auf strengste Geheimhaltung gedrungen. Wenn er sich dagegen aufgelehnt hätte, wäre er sofort entlassen worden. Grund für seinen Rausschmiss sei der oben beschriebenen Vorfall und das anschließende Zerwürfnis mit Belda gewesen - und nicht etwa disziplinarische Verstöße oder gar Kokain-Sucht, wie die Angeklagten suggerierten. Sowohl Belda wie Fuentes hatten in ihren Aussagen zuvor versucht, ihren ehemaligen Schützling als drogenabhängigen Soziopathen darzustellen. Manzano gab vor Gericht außerdem an, er wisse nichts über Fuentes-Kunden aus anderen Bereichen des Sports.

Weniger aufschlussreich gestalteten sich gestern die Aussagen der ehemaligen Liberty Seguros-Fahrer Joseba Beloki, David Etxebarria und Unai Osa. Die drei leugneten, Dr. Fuentes persönlich gekannt, geschweige denn einer seiner Kunden gewesen zu sein. Warum ihre Namen und Trainingspläne in dessen Unterlagen auftauchten, wüssten sie nicht. Sie hätten nie mit anderen Ärzten als den offiziellen des Teams zusammengearbeitet. Ihr ehemaliger Teamkollege Isidro Nozal gab zwar zu, Fuentes aufgesucht zu haben - aber nicht um sich Blut reinfundieren zu lassen. Ganz im Gegenteil sei ihm dort nur Blut abgenommen worden, und zwar keineswegs zu Doping-Zwecken, sondern um es zu analysieren.

Die Aussage des noch aktiven Radprofis Angel Vicioso wurde auf den 22. Februar vertagt, weil der Katusha-Fahrer unter einem Hexenschuss leidet. Zudem wurde gestern gemeldet, dass ein Zeuge der Anklage, der Mediziner Francisco Aguanell, überraschend einen Herzinfarkt erlitten und daran gestorben sei. Aguanell hätte zur Frage der Schädlichkeit von Bluttransfusionen Stellung nehmen sollen. Die Aussage eines Freiburger Experten, der stattdessen in dieser Frage Auskunft gab, musste wegen Übersetzungsproblemen unterbrochen und verschoben werden. Offenbar kannte der Dolmetscher sich mit den Fachbegriffen nicht aus, woraufhin die WADA als Nebenklägerin protestierte.


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