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Schweizer dominieren 4. Etappe von Paris-Nizza: Tschopp im Bergtrikot, Albasini auf dem Siegertreppchen
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07.03.2013

Schweizer dominieren 4. Etappe von Paris-Nizza: Tschopp im Bergtrikot, Albasini auf dem Siegertreppchen

Info: PARIS - NICE 2013
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Saint-Vallier, 07.03.2013 – Seit Markus Zberg 2006 hatte kein Schweizer mehr eine Etappe bei Paris-Nizza gewinnen können, diese lange Durststrecke ist nun beendet. Michael Albasini (Orica-GreenEdge) fand sich am Ende der 4. Etappe in einer für ihn idealen Position wieder, gewann den Sprint eines Favoritenfeldes, das am letzten Berg auf 37 Fahrer geschmolzen war. Bei der Siegerehrung war Albasini aber nicht der einzige Eidgenosse, auch Johann Tschopp (IAM Cycling) wurde geehrt, als Ausreißer erarbeitete er sich eine klare Führung im Bergklassement.

Tschopp gewinnt als Ausreißer fünf Bergwertungen
Kein Regen auf der 4. Etappe von Brioude nach Saint-Vallier – das Wetter bei Paris-Nizza hatte sich wieder gebessert. Gute Voraussetzungen für die 199,5 Kilometer, die mit sieben Bergwertungen einiges Auf und Ab bereithielten. Vom Start weg ging es gleich aufwärts bis zur ersten Bergwertung bei Kilometer 11,5. Javier Moreno (Movistar), Gianni Meersman (Omega Pharma-Quick Step) und Johann Tschopp (IAM Cycling) entzogen sich dem Peloton, Thomas Voeckler (Europcar) gesellte sich zu ihnen. Ihr Vorsprung auf der Côte de Lachaud betrug nur 15 Sekunden, die Flucht wollte noch nicht recht in Schwung kommen. Moreno fiel ins Feld zurück, wohingegen die anderen drei an der fast unmittelbar folgenden Côte de Condat langsam den Abstand vergrößerten. Tschopp gewann die beiden Wertungen der 2. Kategorie und eroberte sich die Führung im Kampf um das Bergtrikot, den er im weiteren Verlauf der Etappe nicht mehr wirklich spannend werden ließ. Mit Hubert Dupont (AG2R La Mondiale) und Romain Sicard (Euskaltel Euskadi) hatte sich zum Ende des zweiten Anstieges ein Verfolgerduo gebildet, das nicht viel später von zwei weiteren Fahrern, Michael Mørkøv (Saxo-Tinkoff) und Warren Barguil (Argos-Shimano), eingeholt wurde. Zu viert gelang es ihnen nach knapp 50 Kilometern zu Tschopp, Voeckler und Meersman aufzuschließen. Zu dem Zeitpunkt hatte das Feld fünf Minuten Rückstand, pendelte sich aber bald auf einem Level von circa drei bis dreieinhalb Minuten ein. Tschopp gewann die nächsten drei Bergwertungen, die allesamt der 3. Kategorie zugehörig waren, und hatte das Maillot à Pois somit schon vor dem schweren Etappenfinale sicher.

Feld schrumpft im Finale auf knapp 40 Fahrer
Über eine sehr langgezogene Abfahrt kam man wieder in tiefere Gefilde, wo aber noch zwei jeweils 2900 Meter lange Anstiege warteten, die sich eine Klassifizierung als 2. Kategorie verdient hatten. Der erste war mit gut acht Prozent Durchschnittssteigung der etwas schwerere, Voeckler forcierte das Tempo und sprengte die Spitzengruppe. Einzig Dupont blieb bei seinem französischen Landsmann, doch auch Tschopp und Meersman wehrten sich erfolgreich gegen das Feld, das auf der Côte de Talencieux bis auf eine halbe Minute an die Führenden herangekommen war. Nairo Quintana (Movistar) hatte mit einer explosiven, aber letztlich wirkungslosen Attacke weiter hinten für Furore gesorgt. Die beiden Ausreißerpärchen wuchsen kurz darauf erneut zusammen, während es dem Peloton genau anders erging. Es vollzog sich eine Teilung, der das BMC Racing Team mit starker Tempoarbeit Nachdruck verlieh. Etwa 50 Fahrer inklusive der großen Favoriten, jedoch überraschenderweise ohne Quintana, waren noch beisammen. Im Zuge dieser Ereignisse erlebten Tschopp und seine letzten drei Begleiter 15 Kilometer vor dem Ziel das Ende ihrer Flucht. Am finalen Anstieg zur Côte de la Sizeranne, die man 8,5 Kilometer vor Schluss erreichte, und auf der folgenden Abfahrt gab es viele Antritte, ohne dass sich irgendein Fahrer deutlich absetzen konnte. Ein Angriff von Maxime Monfort (RadioShack-Leopard) nicht weit vor der Bergwertung und ein sehr aktiver Sylvain Chavanel (Omega Pharma-Quick Step) blieben in Erinnerung, eine Vorentscheidung wollte indessen nicht fallen. 37 Fahrer waren übriggeblieben, um auf dem flachen letzten Kilometer den Sieger auszusprinten.

Typischer Albasini-Sieg im Sprint einer großen Gruppe
Robert Gesink (Blanco) kam nach einer Attacke mit ein paar Metern Vorsprung unter der Flamme Rouge hindurch, durchziehen konnte er den Angriff aber nicht. Maxim Iglinskiy (Astana) versuchte es mit einem frühen Sprint schon 500 Meter vor der Ziellinie, doch Michael Albasini (Orica-GreenEdge) überflügelte den Kasachen und sorgte für den ersten Sieg des Jahres eines Schweizers in einem UCI-Rennen. Hinter dem Dritten Peter Velits (Omega Pharma-Quick Step) folgte mit Enrico Gasparotto der nächste Astana-Fahrer. Sprintsiege aus einer größeren, hauptsächlich mit Bergfahrern besetzten Gruppe – das ist wahrlich eine Spezialität Albasinis. Auf dieselbe Art gewann der Schweizer Etappen bei Tour de Suisse 2009, Vuelta a España 2011 und Katalonien-Rundfahrt 2012. Andrew Talansky (Garmin-Sharp) konnte als Sechster seine Führung in der Gesamtwertung verteidigen, liegt nach wie vor drei Sekunden vor Andriy Grivko (Astana), der nicht in die Nähe der mit Zeitgutschriften belegten Plätze kam. Velits rückte auf Rang drei vor, hat wie Chavanel vier Sekunden Rückstand. Von den 28 Fahrern, die im gestrigen Gesamtklassement ein Defizit von maximal 26 Sekunden aufwiesen, sind nur sechs zurückgefallen. Der vorherige Dritte Davide Malacarne (Europcar) verlor als Solist 55 Sekunden, die anderen, darunter auch Quintana, mindestens zwei Minuten.

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Die morgige 5. Etappe ist neben dem Bergzeitfahren am letzten Tag wohl die wichtigste für den Ausgang von Paris-Nizza. Die Bergankunft in La Montagne de Lure (13,8 km à 6,6%) hatte 2009 für große Abstände gesorgt.





Michael Albasini gewinnt überlegen den Sprint der Favoritengruppe auf der 4. Etappe von Paris-Nizza (Foto: letour.fr/Veranstalter)
Michael Albasini gewinnt überlegen den Sprint der Favoritengruppe auf der 4. Etappe von Paris-Nizza (Foto: letour.fr/Veranstalter)

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