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Erster Kampf der Favoriten: Zabriskie gewinnt 3. Etappe in Kalifornien vor Rogers und Leipheimer

19.05.2010

Erster Kampf der Favoriten: Zabriskie gewinnt 3. Etappe in Kalifornien vor Rogers und Leipheimer

Info: Amgen Tour of California (2.HC)
Autor: Felix Griep
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text

Santa Cruz, 19.05.2010 - David Zabriskie (Garmin-Transitions) hat die 3. Etappe der Kalifornien-Rundfahrt gewonnen, bei der er sich am letzten Anstieg mit zwei weiteren Topfavoriten abgesetzt hatte. Der US-Amerikaner siegte im Sprint des Trios vor Michael Rogers (HTC-Columbia) und Titelverteidiger Levi Leipheimer (RadioShack). Die nächste Gruppe mit den weiteren Spitzenfahrern hatte im Ziel 17 Sekunden Rückstand. In der Gesamtwertung führt Zabriskie nun vier Sekunden vor Rogers, sechs vor Leipheimer und 21 Sekunden vor dem Vierten, Peter Sagan (Liquigas).

Rückkehr an Leipheimers Sprungschanze zum Gesamtsieg 2009
Auf der 3. Etappe von San Francisco nach Santa Cruz, welche die meiste Zeit an der Pazifikküste entlang führte und nur für vier Anstiege etwas landeinwärts ging, kam es zum ersten Schlagabtausch der Favoriten auf den Gesamtsieg der fünften Tour of California. Dieser passierte am Bonny Doone, genau dem Anstieg, an dem Levi Leipheimer im letzten Jahr attackierte und den Grundstein für seinen dritten Rundfahrtsieg legte. Das Wetter war etwas gnädiger als noch auf der Regenetappe zuvor. Niederschlag hielt sich in Grenzen und es kam sogar die Sonne hervor und strahlte über dem Kampf ums Gelbe Trikot, das Brett Lancaster (Cervélo TestTeam) nicht unerwartet abgeben musste.

Cavendish sprintet zum Beginn, Ausreißer zum Showdown eingeholt
Die zwei frühen Sprints in den ersten 30 Kilometern hielten das Feld zunächst noch zusammen. Mark Cavendish (HTC-Columbia) gewann einen davon und holte sich die Führung in der Punktewertung vom gestrigen Etappensieger Lancaster. Eine Gruppe setzte sich erst nach gut 50 Kilometern ab, als ein ebenso langer Abschnitt mit gleich drei Bergwertungen begann. Das Team Type 1 hatte den Italiener Davide Frattini mitgeschickt, der alle Wertungen gewann und damit auch seinem Teamkollegen Thomas Rabou, der das Bergtrikot trägt, einen Dienst erwies. Für die drei Kanadier Ryan Anderson (Kelly Benefit), Eric Boily (SpiderTech), Will Routley (Jelly Belly) und Andy Jacques-Maynes (Bissell), den einzigen US-Fahrer im Ausreißer-Quintett, blieben dadurch nicht mehr ganz so viele Punkte übrig. Trotz eines Vorsprungs von zeitweise fast fünf Minuten war gegen das von RadioShack und Cervélo angeführte Feld kein Kraut gewachsen, alle Fünf, zuletzt Jacques-Maynes und Routley, waren wieder eingeholt, als es die Bonny Doone Road hinauf ging.

Top3 des letzten Jahres erklimmen entscheidenden Berg als Erste
Der letzte Berg der Etappe war ihr schwerster, rund 650 Höhenmeter mussten erklommen werden. RadioShack schlug so ein hohes Tempo an, dass das Feld schnell komplett zerlegt war. Die erste Attacke fuhr aber Rory Sutherland (Unitedhealthcare), um den sich eine Fünfergruppe fand. RadioShack war mit Levi Leipheimer und Lance Armstrong dabei, hinzu kamen nur noch David Zabriskie (Garmin-Transitions) und Michael Rogers (HTC-Columbia). Als Sutherland und Armstrong den Rhythmus nicht mehr mitgehen konnten, blieben nur noch Leipheimer, Zabriskie und Rogers an der Spitze - genau jene drei Fahrer, die in dieser Reihenfolge das Podium der Tour of California 2009 bildeten. Leipheimer führte das illustre Trio über die Bergwertung, machte auf den letzten 25 Kilometern bis ins Ziel aber keine Arbeit mehr, nachdem es ihm bergauf nicht gelungen war, seine letzten beiden Kontrahenten abzuschütteln.

Zabriskie setzt sich gegen Rogers und Leipheimer durch
So mussten Zabriskie und Rogers dafür sorgen, dass die gut zwanzig Fahrer große Verfolgergruppe ihre eineinhalb Minuten Rückstand an der Bergwertung nicht aufholen konnte. Vor allem Liquigas versuchte, Peter Sagan wieder heranzubringen. Die exzellenten Zeitfahrer schafften es, sich knapp vorne zu halten, und sprinteten in Santa Cruz um den Sieg. Zabriskie setzte sich in einem engen Duell gegen Rogers durch, Leipheimer konnte darin nicht mehr eingreifen. Für Zabriskie war es ein ungewohntes Gefühl, der erste Sieg seit einer Etappe der Vuelta a España 2004, den er nicht auf dem Zeitfahrrad errang. Mit nur noch 17 Sekunden Rückstand führte Sagan die Verfolger ins Ziel, unter denen auch drei Deutsche waren. Jens Voigt (Saxo Bank), den Gesamtvierten des Vorjahres, und Tony Martin (HTC-Columbia) konnte man dort erwarten, Heinrich Haussler (Cervélo TestTeam) überraschte aber mit seiner guten Form nach langer Verletzungspause. Vier Sekunden vor Rogers und sechs vor Leipheimer führt Zabriskie, der nicht nur im letzten Jahr, sondern auch bei der Erstauflage 2006 Zweiter wurde, die Gesamtwertung an. Nur 16 weitere Fahrer weisen noch einen Rückstand von weniger als einer Minute auf und können den Top3 noch gefährlich werden.

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Auf der 4. Etappe können sich die Anwärter auf den Rundfahrtsieg etwas erholen. Zwar steht zur Mitte des knapp 200 Kilometer langen Abschnitts eine Steigung bis auf 900 Meter Höhe an, danach geht es aber nur noch bergab und flach bis ins Ziel, wo mit einer Sprintankunft gerechnet werden kann.