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Purer Giro-Wahnsinn! Favoriten verlieren 12 Minuten, Petrov gewinnt denkwürdige Etappe, Porte übernimmt Rosa
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19.05.2010

Purer Giro-Wahnsinn! Favoriten verlieren 12 Minuten, Petrov gewinnt denkwürdige Etappe, Porte übernimmt Rosa

Info: GIRO D´ITALIA 2010
Autor: Felix Griep (Werfel)
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Vorschau: Mammut-Etappe Nummer 11: Bergig und mit Klassikerdistanz
Nachlese: 11 Fahrer überholen Vinokourov nach denkwürdiger 11. Etappe: Ihre Chancen unter der Lupe



L'Aquila, 19.05.2010 - Dass sie hart werden würde, das war klar, aber so etwas hätte man von der 262 Kilometer langen 11. Etappe des Giro d'Italia nicht erwartet. Früh im Rennen setzte sich eine Gruppe mit 56 Fahrern vom Feld ab, darin fehlten so gut wie alle Topfahrer der Gesamtwertung, auch Alexandre Vinokourov (Astana), der am Ende mit über zwölf Minuten Rückstand Rosa an Richie Porte (Saxo Bank) verlor. Tagessieger einer Etappe, die lange in Erinnerung bleiben sollte, wurde Evgeni Petrov (Katusha).

Riesige Gruppe ohne Topfahrer früh uneinholbar
Nur 20 Kilometer dauerte es am längsten Tag des Giro 2010, bis Chaos ausbrach. Meldungen von einer 56 (!) Fahrer umfassenden Spitzengruppe, in der alle Teams mindestens einmal vertreten waren, machten die Runde, und so schockiert wie die Leser des LiVE-Radsport LiVE-Tickers waren, ging es wohl auch dem Rest des Feldes, in dem so gut wie alle Topfahrer der Gesamtwertung steckten. Der Sechstplatzierte Richie Porte (Saxo Bank), Träger des Weißen Trikots, war der einzige Top10-Fahrer, der vorne dabei war. Anscheinend wusste niemand mit der Situation umzugehen, sodass es nicht lange dauerte, bis der Abstand über eine Viertelstunde betrug. Zu diesem Zeitpunkt war klar, die Gruppe würde nicht mehr eingeholt werden, Alexandre Vinokourov (Astana) das Rosa Trikot verlieren und die Giro-Gesamtwertung ein völlig neues Gesicht bekommen.

Die 56 Fahrer, die sich früh vom Feld absetzten
Bookwalter (BMC), Codol, Donati (Acqua & Sapone), Dupont, Efimkin (Ag2r), Bertogliati, Ochoa, Serpa, Wurf (Androni), Jufre, Stangelj (Astana), Voeckler, Gaudin, Trofimov (Boyugues Telecom), Amador, Arroyo, Jeannesson, Kiryienka, Losada (Caisse d’Epargne), Sastre, Gustov, Wyss, Tondo (Cervélo), Moncoutié, Fouchard (Cofidis), Pozzovivo (Colnago-CSF), Cheula, Mayoz (Footon), Millar, Martin (Garmin), Bono (Lampre), Agnoli, Dall'Antonia, Kiserlovski, Vanotti (Liquigas), Bakelandts, De Greef, Lloyd, Wegelius (Omega Pharma-Lotto), Cataldo, Pineau (Quick Step), Kruijswijk, Ardila (Rabobank), Wiggins, Barry, Cummings, Possoni (Sky), Goss (Columbia), Caruso, Horrach, Petrov (Katusha), Gerdemann, Russ (Milram), C.Sörensen, Didier, Porte (Saxo Bank).


Gerdemann attackiert, aber Petrov gewinnt Bergsprint in L’Aquila
Die Größe der Gruppe und einige Teams, die mit mehreren Fahrern daran interessiert waren, sie durchzubringen, machte es für das Hauptfeld so schwer, indem ohnehin alle auf Astana schauten. Auf der bergigen Fahrt mit mehr als 3000 Höhenmetern blieb die Spitzengruppe natürlich auch nicht komplett, 20 Kilometer vor dem Ende waren aber immer noch 41 Fahrer zusammen. Erst auf den letzten zehn Kilometern begann der Kampf um den Etappensieg und mit ihm die Attacken. Jérôme Pineau (Quick Step) war der Erste, der sich etwas absetzen konnte, wurde aber schnell wieder zurückgeholt. Dann ging sein Teamkollege Dario Cataldo, der von Jan Bakelandts (Omega Pharma-Lotto) und Linus Gerdemann (Milram) gekontert wurde. Der Belgier kam in einer engen Kurve zu Fall, der Deutsche kletterte als Führender den letzten Kilometer hinauf. Doch Gerdemann hielt seinen Antritt den steilen Weg zum Ziel nicht durch, wurde noch von einigen Fahrern überholt. Der Russe Evgeni Petrov (Katusha) war der Stärkste, holte sich seinen ersten Sieg seit acht Jahren. Cataldo und Carlos Sastre (Cervélo) folgten mit fünf Sekunden Rückstand, die nächsten Fahrer mit sieben Sekunden, darunter Gerdemann, der Sechster wurde.


Weiterer Bericht: Linus Gerdemann kämpft sich beim Giro in die Top Ten zurück

Porte übernimmt die Führung, Gerdemann auf Platz sieben
Erst nach über zwölf Minuten erreichte die klein gewordene Favoriten-Gruppe geschlagen und gedemütigt das Ziel. Für Vinokourov war es ein trauriger wie unerwarteter Abschied vom Rosa Trikot. Das trägt ab morgen Richie Porte, der jetzt eine Gesamtwertung anführt, wie sie wohl niemand für möglich gehalten hätte. Auf Platz zwei hinter dem 25-jährigen Australier, der zuvor schon Erster der Nachwuchswertung war, liegt David Arroyo (Caisse d’Epargne), Dritter ist Robert Kiserlovski (Liquigas). Beide haben einen Rückstand von knapp zwei Minuten. Linus Gerdemann verbesserte sich auf Gesamtrang sieben, liegt 5:34 Minuten hinter dem neuen Leader. Plötzlich ist auch Carlos Sastre wieder im Rennen, der bisher beim Giro nur Pech hatte, jetzt aber Achter ist, noch ein paar Minuten vor Vinokourov. Der Kasache wurde auf Position zwölf durchgereicht, müsste 9:58 Minuten aufholen, um Rosa zurückzuerobern. Angesichts noch einiger anspruchsvoller Hochgebirgsetappen wird es spannend werden, wie die Aufholjagd von Vinokourov und Co. auf die nun vor ihnen liegenden Fahrer verlaufen wird.


Weiterer Bericht: 11 Fahrer überholen Vinokourov nach
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Riesige Abstände und zahlreiche Ausfälle, weitere Wertungen unverändert
Fast hundert Fahrer beendeten die Etappe mit Rückständen von über einer halben Stunde, das letzte Gruppetto verlor im Regen gar 46:31 Minuten. Gleich elf Fahrer überstanden den Tag nicht, darunter Thomas Rohregger (Team Milram), der wegen einer Nasen-Nebenhöhlen-Erkrankung aussteigen musste. Besonders hart traf es heute die Teams von Vinokourov und Evans. Astana verlor Enrico Gasparotto, Valentin Iglinkskiy und Alexsandr Dyachenko, BMC beklagt die Ausfälle von Jeffry Louder und Mauro Santambrogio. Beide Mannschaften bestehen nun nach der Hälfte des Giro nur noch aus fünf Fahrern. Mit der letzten Gruppe quälte sich Tyler Farrar (Garmin-Slipstream) ins Ziel, wo er sein Rotes Trikot ebenso verteidigte wie Matthew Lloyd (Omega Pharma-Lotto) das Grüne. Der Australier hatte als Teil der 56er Gruppe sogar weitere Punkte an den Bergwertungen gesammelt, ehe er zum Schluss noch weit durchgereicht wurde. Farrars Führung schmolz hingegen deutlich, da das Gruppetto für das Überschreiten der Karenzzeit mit 25 Punkten Strafe belegt wurde. Das Weiße Trikot wechselt seinen Träger, allerdings bekommt es Robert Kiserlovski nur, weil Richie Porte stattdessen Rosa trägt.

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