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Daniel Martin reißt auf Königsetappe der Katalonien-Rundfahrt aus - Sieg und Führung für den Iren
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21.03.2013

Daniel Martin reißt auf Königsetappe der Katalonien-Rundfahrt aus - Sieg und Führung für den Iren

Info: VOLTA CICLISTA A CATALUNYA 2013
Autor: Felix Griep (Werfel)



Rialp, 21.03.2013 – Mit 22 anderen Fahrern ausgerissen und alleine in Port Ainé angekommen; so gewann Daniel Martin (Garmin-Sharp) die „etapa reina“ der Katalonien-Rundfahrt. Mehr noch als das, der Ire ist auch neuer Führender der Gesamtwertung, trat die Nachfolge des gestürzten Alejandro Valverde (Movistar) an. Neben dem Tagessieger gaben Joaquin Rodriguez (Katusha) und Nairo Quintana (Movistar) am Schlussanstieg die beste Figur ab, während Bradley Wiggins (Sky Procycling) blass blieb.

Valverde scheidet früh durch einen Sturz aus
Es ging nicht ganz so hoch hinaus wie gestern in Vallter 2000, doch war das Prädikat „Königsetappe“ für die 4. Etappe der Volta a Catalunya absolut gerechtfertigt. 217,7 Kilometer machten es zum längsten und fünf Bergwertungen, die letzten beiden davon Especial-Kategorie, zum schwersten Abschnitt der Rundfahrt. Rund um den ersten Anstieg, den Coll de Merolla (3. Kategorie) entstand nach etwa 40 Kilometern eine ungemein große Spitzengruppe, in der 23 Fahrer gezählt wurden. Bis auf Lampre, Orica-GreenEdge, Argos-Shimano und Sojasun hatte jede Mannschaft mindestens einen Vertreter darin. Für Cannondale war Cristiano Salerno zur Stelle und machte sich natürlich voller Tatendrang daran, seinen Vorsprung in der Gesamtbergwertung weiter auszubauen. Am Ende des Tages waren es satte 53 Punkte. Ein anderes Ziel verfolgte Garmin-Sharp, das gleichermaßen Etappensieg und Gesamtwertung im Auge hatte. Daniel Martin war nämlich bereits Neunter des Klassements und hatte mit Ryder Hesjedal einen Helfer dabei, der sich trotz seines Giro-Titels für diese Rolle keineswegs zu schade war. 30 Kilometer nach ihrer Entstehung verbuchte die Gruppe auf dem Alt del Pedraforca (1. Kategorie) einen Vorsprung von drei Minuten, der am folgenden Alt de la Josa del Cadí (2. Kategorie) wieder ein wenig sank. Die Movistar-Mannschaft hatte sich an die Nachführarbeit gemacht, um das Leadertrikot von Alejandro Valverde zu beschützen. Diese Aufgabe endete jedoch unerwartet nach 119 Kilometern, als der Mann in Weiß und sein Teamkollege Eros Capecchi in einer heiklen Abfahrt stürzten. Eine im Vorfeld der Etappe vom Veranstalter ausgesprochene Warnung bezüglich des kniffligen Abschnittes über eine enge Straße mit schlechtem Belag, hatte sie nicht davor bewahrt, auf diese Weise aus dem Rennen auszuscheiden – mit zahlreichen Prellungen, aber zum Glück ohne Brüche.

Zwei Iren unter den Ausreißern am auffälligsten
Dass der Führende einer WorldTour-Rundfahrt durch einen Sturz ausscheidet, passierte in dieser Saison sogar schon einmal, bei Paris-Nizza war Nacer Bouhanni (FDJ) der Unglücksrabe. Heute hatte der Vorfall zumindest für die Ausreißer einen positiven Effekt, ihr Vorsprung auf das Hauptfeld wuchs unerwartet von 2:30 auf 4:30 Minuten an. Ab da übernahm Sky Procycling das Kommando im Hauptfeld, für den Gesamtzweiten Bradley Wiggins. Nun ging es den ersten der beiden Especial-Berge hinauf, den im Schnitt nicht einmal fünf Prozent steilen, aber fast 25 Kilometer langen Port de Cantó. Die Spitzengruppe wurde dort allmählich kleiner und auch das Feld nahm an Umfang ab. Nachdem er zuvor alle drei Bergwertungen gewann, wurde Salerno diesmal nur Zweiter, denn Nicolas Roche (Saxo-Tinkoff) hatte kurz vor dem Gipfel ein Solo begonnen und erreichte das Tal und den Fuß des Schlussanstieges knapp eine Minute vor dem Rest der Gruppe. Viel zu wenig für 18,9 Kilometer bei durchschnittlich 6,5%. Der Ire bekam bald wieder Gesellschaft von seinem Landsmann Martin, welcher Carlos Alberto Betancur (AG2R La Mondiale), Ivan Santaromita (BMC Racing Team), Alberto Losada (Katusha), Jesus Herrada (Movistar) und Robert Kiserlovski (RadioShack-Leopard) im Schlepptau hatte. Der Abstand zum Favoritenfeld betrug eine Minute und Martin legte einen Gang zu, so dass ihm nur noch Herrada und Kiserlovski folgen konnten, wobei der Kroate schnell an seine Grenzen kam und die anderen beiden dann auch ziehen lassen musste. Die Ausgangssituation für einen Ausreißersieg war eigentlich nicht schlecht, doch gab es weiter hinten schon zwölf Kilometer vor Schluss Angriffe. Robert Gesink (Blanco) und Jurgen van den Broeck (Lotto Belisol) eröffneten die Jagd.

Trotz vielen Attacken ist Martin nicht einzuholen
Ab 7700 Meter vor dem Ziel war Dan Martin alleine unterwegs, Herrada war ausgelaugt und wurde weit durchgereicht. Der Führende zeigte dagegen keine Schwäche und strebte unbeirrt dem Etappensieg entgegen, Gesink und van den Broeck lagen an der Drei-Kilometer-Marke immer noch fast eine Minute zurück. Aus der nächsten Gruppe um Wiggins attackierte der gestrige Sieger Nairo Quintana (Movistar) und schloss rasch zu dem niederländisch-belgischen Duo auf. Eineinhalb Kilometer vor dem Ende startete auch noch Joaquin Rodriguez (Katusha) einen Angriff. Martin musste das alles nicht kümmern, ihm kam niemand mehr zu nahe und er belohnte sich für seine Anstrengungen mit dem ersten Sieg seit einer Bergankunft der Vuelta a España 2011. Rodriguez und Quintana folgten gleichauf mit 36 Sekunden Rückstand, die nächsten Finisher waren van den Broeck (+0:47) und Gesink (+0:51). Elf weitere Sekunden vergingen, dann führte Wiggins, von dem heute nicht viel zu sehen war, ein kleines Grüppchen ins Ziel, zu dem Michele Scarponi (Lampre) sowie die beiden Martin-Teamkollegen Peter Stetina und Thomas Danielson gehörten. Die Zeitunterschiede waren groß genug, dass Martin die Führung der Katalonien-Rundfahrt übernehmen konnte, zehn Sekunden vor Rodriguez. Quintana, Wiggins und Scarponi haben nun bereits mehr als eine halbe Minute Rückstand zum neuen Leader, der dieses Rennen 2009 und 2011 schon auf dem Podium, aber noch nie als Gewinner beendete.

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Auf der 5. Etappe wird es wieder etwas gemütlicher. Ein Anstieg der 2. Kategorie zur Mitte der 156,5 Kilometer ist die einzige größere Herausforderung, welche das Profil an die Fahrer stellt.





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