<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Tour de Romandie
Froome auf den Spuren von Wiggins - Sieg beim Bergzeitfahr-Prolog der Tour de Romandie
Suchen Tour de Romandie Forum  Tour de Romandie Forum  Tour de Romandie
23.04.2013

Froome auf den Spuren von Wiggins - Sieg beim Bergzeitfahr-Prolog der Tour de Romandie

Info: TOUR DE ROMANDIE 2013
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Mayens de Bruson, 23.04.2013 – Weil Bradley Wiggins in diesem Jahr beim Giro d’Italia startet, verzichtet der Vorjahressieger auf eine neuerliche Teilnahme an der Tour de Romandie. Sein Team Sky Procycling hat aber noch genug andere Asse im Ärmel und eroberte selbst ohne den besten Rundfahrer der Saison 2012 gleich wieder das Gelbe Trikot. Chris Froome trat gewissermaßen in Wiggins‘ Fußstapfen, wie er es auch im Sommer bei der Tour de France tun will. Um sechs Sekunden schlug der Brite Andrew Talansky (Garmin-Sharp) beim 7,45 Kilometer langen Bergzeitfahr-Prolog und untermauerte seine Favoritenstellung.

Ein Novum: Prolog auf bergiger statt flacher Strecke
Anders als die meisten Rundfahrten gab es bei der Tour de Romandie schon seit einigen Jahren keine große Bergankunft mehr, die letzte fand im Jahr 2007 statt und wurde von Igor Anton gewonnen. 2012 sorgte die Streckenführung dafür, dass sich die Gesamtwertung fast ausschließlich durch das finale Zeitfahren ergab. Um die 67. Auflage der Westschweizer Rundfahrt wieder spannender zu gestalten, wurde nicht nur eine schwerere Königsetappe entworfen, auch am Prolog wurde geschraubt. Dieser wurde bisher in wechselnden Städten, aber doch immer auf ziemlich flachen Strecken ausgetragen. Auf den für Romandie-Verhältnisse recht langen 7,45 Kilometern zwischen Le Châble und Mayens de Bruson mussten heute dagegen gut 300 Höhenmeter bewältig werden. Während die Steigungen im ersten Teil noch relativ einfach waren und es sogar ein paar Flachstücke und eine kurze Abfahrt gab, wiesen die letzten gut drei Kilometer im Schnitt mehr als sechs Steigungsprozente auf. Da reichte es nicht, ein Zeitfahrspezialist zu sein, zusätzlich waren starke Qualitäten am Berg gefragt. Letztere ließen bei Weltmeister Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) im Vergleich zur Konkurrenz etwas zu wünschen übrig, weshalb er über Platz 16 nicht hinauskam.

Sekundenbruchteile entscheiden über Führungswechsel
Obwohl durch den erhöhten Schwierigkeitsgrad durchaus signifikante Zeitunterschiede zu erwarten waren, gab es lange Zeit einen engen Kampf auf den vorderen Positionen. Für den ersten Richtwert sorgte Wilco Kelderman (Blanco), der 13:33 Minuten vorlegte. Der Niederländer verlor seine Führung später an Thibaut Pinot (FDJ), der 1,03 Sekunden schneller war. Kurz darauf schob sich Stef Clement (Blanco) zwischen den Bergtrikot-Gewinner von 2010 und seinen Teamkollegen, verpasste Rang eins nur um 21 Hundertstelsekunden. Dagegen schien der bei den Ardennen-Klassikern starke Kolumbianer Carlos Betancur (Colombia) mit 1,99 Sekunden Rückstand schon Lichtjahre entfernt. Als nächster verstärkte Tom Danielson (Garmin-Sharp) die Dichte an der Spitze, ihm fehlten 52 Hundertstel zu Pinot; nun lagen gleich die ersten drei Fahrer in derselben Sekunde. Als Moreno Moser (Cannondale) ins Ziel kam und die Uhr +1,11 Sekunden auswies, reichte das somit nur für den zwischenzeitlich fünften Platz. Nach mehr als einer Stunde Führung wurde Pinot dann aber doch vom Glück verlassen, der letztjährige Tour de Suisse-Gewinner Rui Costa (Movistar) war eine Viertelsekunde besser. Die Freude des Portugiesen währte nur kurz, bis Richie Porte (Sky Procycling) ihn um 0,94 Sekunden verdrängte.

Froome am Ende klarer Sieger - Talansky wieder einmal nur Zweiter
Vor drei Jahren hatte Porte bei der Tour de Romandie in einem langen Zeitfahren seinen ersten Profisieg gefeiert, ein weiterer Erfolg bei dieser Rundfahrt war ihm aber nicht vergönnt. Andrew Talansky (Garmin-Sharp), bei Paris-Nizza im Bergzeitfahren und der Gesamtwertung von Porte auf Platz zwei verwiesen, deklassierte den Australier mit neun Sekunden Vorsprung förmlich – gemessen an den bis dahin vorherrschenden Abständen. Es folgten Martin, der 23 Sekunden auf den US-Amerikaner verlor, Alejandro Valverde (Movistar), der sich in den Pulk zwischen Clement und Danielson einreihte und Robert Kiserlovski (RadioShack-Leopard), der sich mit immer noch recht deutlichen sieben Sekunden Differenz auf Platz zwei setzte. Doch es waren noch zwei Fahrer auf der Strecke und einer von ihnen ungeheuer schnell unterwegs. Chris Froome (Sky Procycling) war mit der Startnummer 1 als Letzer ins Rennen gegangen, kassierte den eine Minute vor ihm gestarteten Flèche Wallonne-Sieger Daniel Moreno (Movistar) und fuhr mit 13:15,59 Minuten die Bestzeit. Talansky war um sechs Sekunden geschlagen. Froome unterstrich damit seine Favoritenrolle und nimmt einen neuerlichen Angriff auf seinen ersten Rundfahrtsieg in der WorldTour, nachdem es bei Tirreno-Adriatico trotz zwischenzeitlicher Führung nicht geklappt hatte. Pinot hatte es am Ende auf den sechsten Platz zurück verschlagen, er blieb aber bis zum Schluss der beste Nachwuchsfahrer. Stärkster unter den elf Schweizern war Steve Morabito (BMC Racing Team) als 21. (+0:32).

-> Zum Resultat

Auf der 1. Etappe von Saint-Maurice nach Renens gibt es auf 176,4 Kilometern drei Bergwertungen. Die schwerste (2. Kategorie) befindet sich circa 40 Kilometer vor dem Ziel, was die Ankunft eines relativ großen Feldes möglich erscheinen lässt.





Froome auf den Spuren von Wiggins - Sieg beim Bergzeitfahr-Prolog der Tour de Romandie
Froome auf den Spuren von Wiggins - Sieg beim Bergzeitfahr-Prolog der Tour de Romandie

Zum Seitenanfang von für Froome auf den Spuren von Wiggins - Sieg beim Bergzeitfahr-Prolog der Tour de Romandie



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live