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Greipel siegt vor Arndt und Berhane gerät ins Wanken auf Etappe 4 der Tour of Turkey
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24.04.2013

Greipel siegt vor Arndt und Berhane gerät ins Wanken auf Etappe 4 der Tour of Turkey

Info: Presidential Cycling Tour of Turkey 2013 (2.HC)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Marmaris, 24.04.2013 – Ausreißer, die sehr früh damit beginnen, sich gegenseitig das Leben schwer zu machen, ein Leader, der an einer kleinen Steigung im Finale strauchelt und seine direkten Verfolger, die mit aller Macht versuchen, sich dies zu Nutzen zu machen. Es war ordentlich Pfeffer drin in der 4. Etappe der Tour of Turkey, auf der Natnael Berhane (Europcar) am Ende doch noch die Führung verteidigen konnte. Im Sprint, an dem weniger als 40 Fahrer beteiligt waren, gab es den zweiten deutschen Doppelsieg durch den zum achten Mal in der Türkei siegreichen André Greipel (Lotto Belisol) und Nachwuchstalent Nikias Arndt (Argos-Shimano).

Ein Dutzend Ausreißer sorgt für interessanten Etappenverlauf
Gut waren die Aussichten für Ausreißer auf der weitestgehend flachen 4. Etappe der Türkei-Rundfahrt nun wirklich nicht und am Ende spielte keines der zwölf Mitglieder der frühen Ausreißergruppe eine Rolle, als es um die Entscheidung ging. Dennoch sorgte das flüchtige Dutzend für einen kurzweiligen Rennverlauf. Es begann schon mit der Besetzung, zu welcher Adam Hansen (Lotto Belisol) zählte, der mit weniger als zwei Minuten Rückstand beim Team Europcar um Leader Natnael Berhane Unbehagen auslöste. Auch Gerald Ciolek (MTN-Qhubeka) war mit von der Partie, entschied sich als Sprinter für eine unerwartete Herangehensweise an die Etappe. Mikhail Ignatiev und Timofey Kritskiy (beide Katusha) sowie Adrian Kurek und Nikolay Mihaylov (beide CCC Polsat Polkowice) waren im Doppelpack vertreten und ließen vermuten, dass sie mehr als nur die Präsentation ihres Sponsors im Sinn hatten. Die Liste der Ausreißer umfasste weiterhin die Namen von Michael Hepburn (Orica-GreenEdge), Renaud Dion (Bretagne-Séché), Nico Sijmens (Cofidis), Anthony Delaplace (Sojasun) – und Pierpaolo de Negri (Vini Fantini-Selle Italia) sowie Sergiy Grechyn (Torku Sekerspor), die sich bei Kilometer 50 ein Duell lieferten. An der dort gelegenen einzigen Bergwertung konnte de Negri sich zwar durchsetzen, sein Teamkollege Mauro Finetto verlor das Bergtrikot aber trotzdem an den Ukrainer Grechyn, der es zurück in die türkische Mannschaft holte, die dafür später ein anderes Sondertrikot verlieren sollte.

Ignatiev und Delaplace jeweils zeitweise als Solisten in der Führung
63 Kilometer vor dem Ziel, ein Stück nach Halbzeit der insgesamt 146,9 Kilometer, war der Vorsprung der Gruppe von maximal nur 2:40 Minuten bereits auf eine Minute gesunken, woraufhin Ignatiev neues Feuer entfachte. Der Olympiasieger im Punktefahren von Athen 2004 griff ganz bewusst an dieser Stelle an, um kurz allein zu sein und sich den „Turkish Beauties Sprint“ zu sichern. Bereits auf der 1. Etappe hatte er diese Spezialwertung gewonnen und nahm Ahmet Örken (Torku Sekerspor) die Führung inklusive Trikot ab. Danach meldeten sich Hansen, Delaplace und de Negri zurück an der Spitze, wenig später folgten fast alle anderen Mitausreißer. Für eine halbe Minute Zeitgewinn hatte die Aktion des Russen gesorgt. Dann machte sich Delaplace aus dem Staub und blieb eine Weile Solist, bis sich der bissige Ignatiev wieder an ihn heran gekämpft hatte. Hinter den beiden zerfiel die Gruppe, nach und nach sammelte das Feld die Fahrer ein. Bei noch 30 Kilometern ging Ignatiev erneut in die Offensive und ließ sich von Delaplace nicht mehr einholen, selbst eine Wespe, die der Wind in seinem Trikot blies, konnte ihn nicht stoppen. Nach weiteren zehn Kilometern Alleinfahrt musste er schließlich doch vor dem Peloton kapitulieren, in dem lange Europcar und am Ende Colombia das Tempo hochhielten. Umgehend gab es neue Angriffe, ohne dass sich Fahrer mehr als wenige Sekunden absetzen konnte.

Berhane übersteht die finalen Attacken seiner Konkurrenten
Das Finish in Marmaris gehört seit Jahren fest zur Tour of Turkey und ist bekannt dafür, dass ein Massensprint mit einem kompletten Feld so gut wie ausgeschlossen ist. Auf den letzten zehn Kilometern wird nämlich noch eine Steigung überfahren, die zu Attacken einlädt und zu Scharmützeln führt, welche sich in der Abfahrt weiter fortsetzen. Der Gesamtführende Natanael Berhane (Europcar) wankte stark, verlor vorübergehend den Anschluss an die Hauptgruppe, in der seine ärgsten Konkurrenten alles versuchten, den Mann in Türkis abzuhängen. Der Gesamtdritte Mustafa Sayar (Torku Sekerspor) beteiligte sich bergauf an den Angriffen und der Zweitplatzierte Kevin Seeldraeyers (Astana) verzeichnete bergab mit David de la Fuente (Torku Sekerspor) einen kleinen Vorsprung. Schlussendlich kamen aber 38 Fahrer zeitgleich im Ziel an und nach einem harten Stück Arbeit gehörte auch Berhane dazu. Längst nicht alle Sprinter hatten mithalten können – Marcel Kittel (Argos-Shimano) und Aidis Kruopis (Orica-GreenEdge), die Gewinner der Etappen 1 und 2, waren nirgendwo zu sehen. Anders als André Greipel (Lotto Belisol), der nach bisher je einem zweiten und dritten Platz den Sieg feierte. Ein Erfolg, den er seiner Großmutter widmete, deren Tod am Morgen des ersten Renntages den gebürtigen Rostocker merklich bedrückte. Platz zwei ging vor Moreno Hofland (Blanco) und Filippo Pozzato (Lampre-Merida) an den 21-jährigen Nikias Arndt (Argos-Shimano), für den es das beste Resultat in seiner erste Profi-Saison war.

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Die erste Hälfte der 5. Etappe führt über einige größere Anstiege und auch einen Berg der höchsten Kategorie. Am Ende wird die Strecke aber deutlich flacher. Etwa im Bereich der Flamme Rouge stellt eine Steigung mit 30 Höhenmetern ein letztes Hindernis für die Sprinter dar.





André Greipel siegt im Sprint der 4. Etappe und widmet den Sieg seiner verstorbenen Oma
André Greipel siegt im Sprint der 4. Etappe und widmet den Sieg seiner verstorbenen Oma
Foto: Sabine Jacob

André Greipel siegt im Sprint der 4. Etappe und widmet den Sieg seiner verstorbenen Oma
André Greipel siegt im Sprint der 4. Etappe und widmet den Sieg seiner verstorbenen Oma
Foto: Sabine Jacob

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