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Angriffe von Topfahrern und ein Entscheid im Fotofinish auf Etappe 2 der Tour de Romandie
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25.04.2013

Angriffe von Topfahrern und ein Entscheid im Fotofinish auf Etappe 2 der Tour de Romandie

Info: TOUR DE ROMANDIE 2013
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Grenchen, 25.04.2013 – Es ging heiß her am letzten Anstieg der 2. Etappe der Tour de Romandie. Zahlreiche starke Fahrer attackierten, darunter sogar Thibaut Pinot (FDJ) und Robert Kiserlovski (RadioShack-Leopard), die in der Gesamtwertung zu den ersten Verfolgern von Chris Froome (Sky Procycling) gehören. Der Brite behielt aber sein Gelbes Trikot, weil doch die Hälfte der gestarteten Fahrer gemeinsam ins Ziel einfuhren. Erst ab Platz dreizehn gab es Veränderungen des Klassements. Die Entscheidung um den Tagessieg fiel in einem Fotofinish hauchdünn zugunsten von Ramunas Navardauskas (Garmin-Sharp) und gegen Enrico Gasparotto (Astana).

Österreicher Brändle wie 2010 wieder in Grün
Die 2. Etappe der Tour de Romandie war eine Fahrt durch vier Kantone, von Prilly im Waadtland ging es durch Neuenburg nach Bern und Solothurn, wo in Grenchen nach 190,3 das Rennen zu Ende ging. Zweimal, 59 und 31 Kilometer vor dem Ende, wurde die Zielgerade am Velodrome Suisse zuvor schon passiert. Nach dem Start im Umfeld von Lausanne dauerte es rund 30 Kilometer, bis die Strecke zum Neuenburgersee führte und sich mit Marcus Burghardt (BMC Racing Team) ein erster Ausreißer zeigte. Johnny Hoogerland (Vacansoleil-DCM) und Matthias Brändle, dessen Intention eindeutig war, eilten ihm zu Hilfe. Der Österreicher, der bereits auf der 1. Etappe einen Zwischensprint gewann, lechzte nach diesen Sonderwertungen, welche bei zwei Fahrten durch die Gemeinde Pieterlen abgenommen wurden. Nach 124,9 Kilometern war es erstmals soweit und der 23-Jährige übernahm die Führung im Ranking um das Grüne Trikot. Der Gewinn dieses Leibchens vor zwei Jahren ist bis heute sein größter Erfolg auf WorldTour-Ebene. Die Dreiergruppe hatte da schon einige kleinere Berge hinter sich gebracht – Hoogerland gewann eine Bergwertung der 2. Kategorie – und der Vorsprung von maximal vier Minuten war wieder rückläufig. Etwas weniger als eineinhalb Minuten nahmen sie mit in den zehn Kilometer langen Anstieg zur Bergwertung der 3. Kategorie in Plagne, deren geringe Entfernung zum Ziel von nur 17,3 Kilometern große Achtsamkeit von Sky Procycling verlangte, um für Leader Chris Froome gefährliche Angriffe zu unterbinden. Und davon gab es nicht wenige.

Zügelloser Angriffswirbel am letzten Anstieg
Das Feld ging mit so hohem Tempo in den Anstieg, dass auf der Stelle zahlreiche Fahrer den Anschluss verloren und der Abstand zu den Ausreißern im Nu aufgeholt war. Burghardt wurde, wie zu Beginn der Flucht, noch einmal kurz zum Soloführenden, bis José Rujano (Vacansoleil-DCM) an ihm vorbeistürmte. Der Angriff des Venezolaners war nur ein kleiner Vorgeschmack, am weitesten weg vom Feld kam Pierre Rolland (Europcar). Der bereits gestern am letzten Berg aktive Franzose setzte sich in einer seichten Abfahrt bis zu 33 Sekunden ab, dann ging es auf die letzten zwei Kilometer zur Bergwertung, die steiler waren als die vorangegangene Steigung. Nun sprintete Fahrer um Fahrer aus dem Feld heraus, angefangen mit Mathias Frank (BMC Racing Team) und dem besten Nachwuchsfahrer Thibaut Pinot (FDJ). Eine Attacke des Sechstplatzierten der Gesamtwertung allein war schon beachtlich, dem folgte aber auch noch eine des Gesamtdritten Robert Kiserlovski (RadioShack-Leopard). Als Frank wieder nach hinten durchgereicht wurde, ging sein Schweizer Landsmann und Teamkollege Steve Morabito in die Offensive und Alejandro Valverde (Movistar) mischte bei den Aktivitäten ebenfalls mit. Rolland, Kiserlovski, Pinot und Valverde kamen in dieser Reihenfolge zur Bergwertung, nicht weit dahinter vereinzelt weitere Fahrer und dann das Hauptfeld, in dem Richie Porte und Froome wohl mehr zu tun hatten, als ihnen lieb war. Dennoch gelang es, alle Angreifer wieder in den Pulk zu integrieren, womit die Gefahr für das Gelb Trikot gebannt war.

Erster großer Sieg des litauischen Meisters von 2011
Auf dem Weg ins Ziel sorgten maßgeblich Fahrer aus den Mannschaften Omega Pharma-Quick Step und Blanco dafür, dass nicht kurz vor Schluss noch Ausreißer entkamen. Zwischen Kilometer sechs und zwei lag ein Quartett aus Mikel Astarloza (Euskaltel) und Chris Anker Sörensen, die am zweiten Zwischensprint Reißaus nahmen, sowie Cameron Wurf (Cannondale) und Alexandr Dyachenko (Astana) mit zehn Sekunden vorne. Als es in Grenchen schließlich zum Sprint kam, waren 83 Mann im Feld, genau die Hälfte der knapp fünf Stunden zuvor gestarteten Fahrer. Bis auf Yann Huguet (Argos-Shimano) und Matteo Montaguti (AG2R La Mondiale) beendeten alle anderen das Rennen mit bis zu einer Viertelstunde Rückstand. Von den Top3 des Sprints auf der 1. Etappe konnte einzig Sieger Gianni Meersman (Omega Pharma-Quick Step) wieder in den Kampf um den Etappenerfolg eingreifen. Nachdem Morabito BMCs deutschen Sprinter Dominik Nerz an die Spitze pilotiert hatte, trat Ramunas Navardauskas (Garmin-Sharp) 250 Meter vor der Linie schwungvoll an. Enrico Gasparotto (Astana) kam fast noch auf gleiche Höhe mit dem litauischen Meister von vor zwei Jahren, musste sich nur hauchdünn geschlagen geben. Für Meersman war mehr als Platz drei nicht mehr drin, Nerz wurde hinter Luka Mezgec (Argos-Shimano) Fünfter. Für den 25-jährigen Überaschungsmann Navardauskas gab es den ersten internationalen Sieg seiner Profi-Laufbahn zu bejubeln, in der er bisher wenige große Resultate erzielt hatte. Herauszuheben sind aus der Saison 2012 Platz sechs im Auftaktzeitfahren des Giro d’Italia und Rang zwei in der Gesamtwertung der Dänemark-Rundfahrt.

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Auch die 3. Etappe verläuft noch fernab des Hochgebirges, aber ebenso über hügeliges Gelände. Die letzte von vier Bergwertungen befindet sich exakt wie heute 17,3 Kilometer vor dem Ziel, der Anstieg ist im Vergleich jedoch deutlich kürzer und weniger steil.





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