<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Giro d’Italia
Wiggins verliert 17 Sekunden bei Battaglins Sprintsieg auf Etappe 4
Suchen </font size=2>Giro d’Italia</font> Forum  </font size=2>Giro d’Italia</font> Forum  </font size=2>Giro d’Italia</font>
07.05.2013

Wiggins verliert 17 Sekunden bei Battaglins Sprintsieg auf Etappe 4

Info: GIRO D´ITALIA 2013
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Serra San Bruno, 07.05.2013 – Die Topstars hielten sich heute einmal zurück, aber an erneut zwei Bergwertungen im Etappenfinale gab es am 4. Tag des Giro d’Italia trotzdem eine Menge Angreifer, von denen es einer fast bis ins Ziel geschafft hätte. Danilo di Luca (Vini Fantini) fehlten nur wenige hundert Meter zu einem aufsehenerregenden Erfolg, stattdessen siegte Enrico Battaglin (Bardiani Valvole) in einem Sprint. Das Hauptfeld, zu dem die reinrassigen Sprinter wieder nicht gehörten, riss am Ende noch auseinander, so dass Bradley Wiggins (Sky Procycling) 17 Sekunden auf die Konkurrenz einbüßte. In Rosa bleibt Luca Paolini (Katusha).

Erste Ausreißer spielen im Finale keine Rolle mehr
An einem bewölkten Tag strebte die Strecke des Giro d’Italia ihrem südlichsten Punkt entgegen. Von Policastro Bussentino verlief die 4. Etappe über 246 Kilometer nach Serra San Bruno, weit in die Spitze des Stiefels hinein, mit dem die Form des italienischen Festlandes gerne verglichen wird. Man folgte wieder einmal für lange Abschnitte der Küste, so dass es nennenswerte Erhebungen erst zum Ende gab. Die „Gruppe des Tages“, deren Existenz in den Ergebnissen letztlich aber keinerlei Auswirkungen hatte, bestand aus sieben Fahrern, wobei Miguel Minguez und Ioannis Tamouridis (Euskaltel), sowie Johan Le Bon und Anthony Roux (FDJ) sich jeweils Gesellschaft aus dem eigenen Team für die lange Fahrt mitnahmen. Julien Bérard (AG2R La Mondiale), Pim Ligthart (Vacansoleil-DCM) und Emanuele Sella (Androni Giocattoli) waren die restlichen drei Fahrer. Sella, der einzige Italiener, war mit nur 2:39 Minuten Rückstand für die Gesamtwertung zu beachten und bei bis zu 7:55 Minuten Vorsprung virtueller Leader. Die Wege der Ausreißer trennten sich schon 95 Kilometer vor dem Ziel, als nach einer Reihe von Angriffen nur noch Minguez, Le Bon, Bérard und Ligthart die Spitze bildeten, deren Vorsprung sich bis zum ersten Zwischensprint noch einmal von 3:45 auf 5:07 Minuten vergrößerte, danach aber wieder rückläufig war. 40 Kilometer nach Teilung der Gruppe begann der nicht sehr schwere, doch 15 Kilometer lange Anstieg nach Vibo Valentia, zu dessen Beginn dem führenden Quartett eine einzige Minute geblieben war. Sofort forcierte Minguez und nahm den Kampf gegen das nahende Peloton alleine auf.

Regen und immer neue Angriffe an zwei Bergwertungen
Auf dem Weg hinauf zur ersten Bergwertung (3. Kategorie) setzte Regen ein, der für außerordentlich schlechte Sichtverhältnisse sorgte. Minguez konnte sich nicht mehr gegen das Feld wehren und Dirk Bellemakers (Lotto Belisol) läute die Zeit neuer Angriffe ein. Daran beteiligt sich auch Patrick Gretsch (Argos-Shimano), dem sich Stefano Pirazzi (Bardiani Valvole) anschloss. Mit nur elf Sekunden Vorsprung gingen die beiden in die Abfahrt, wo es zum Glück rasch trockener wurde. Gretsch und Pirazzi wurden bald darauf eingeholt, wobei es der Deutsche, nachdem zwischenzeitlich Leonardo Duque (Colombia) erfolglos eine Flucht versuchte, gleich noch einmal mit Frederik Willems (Lotto Belisol) kurzzeitig aus dem Feld herausfuhr. Die Rennsituation änderte sich umgehend wieder, dann lagen Marco Marcato (Vacansoleil-DCM) und erneut Pirazzi vorne. Aus diesem Duo wurde dann, verstärkt durch Sylvain Georges (AG2R La Mondiale), Carlos Quinteiro (Colombia) und Matteo Rabottini (Vini Fantini) ein Quintett, das nach der 20-Kilometer-Marke die nächste Steigung begann. Auf den 12,8 Kilometern nach Croce Ferrata kehrte der Regen zurück. Georges schüttelte seine Begleiter ab und lag bis zu einer Minute vor dem Feld, durch die Arbeit des Teams Sky wurde der Abstand aber wieder geringer, so dass weiter oben zwei neue Fahrer ausreißen und am Franzosen vorbeiziehen konnten. Danilo di Luca, der erst wenige Tage vor dem Giro einen Vertrag bei Vini Fantini unterzeichnete, und Robinson Chalapud (Colombia) sollten dem Sieg sehr nahe kommen. Ihr Vorsprung war nie besonders groß, doch vor allem der 37-jährige di Luca zeigte sein großes Kämpferherz.

Battaglin siegt im Sprint nach di Lucas vergeblichem Kampf
6,7 Kilometer waren nach der Bergwertung (2. Kategorie) zu fahren und auch an der Flamme Rouge lagen di Luca und Chalapud noch an der Spitze des Rennens. Di Luca, der in seiner langen Karriere schon acht Giro-Etappen gewonnen hatte (wovon ihm zwei wegen eines Dopingvergehens aberkannt wurden), schaffte es bis 350 Meter vor die Ziellinie, erst dann zog das Feld an ihm vorbei. Die Sprinter der Kategorie Cavendish hatten wie gestern die Strapazen der Anstiege nicht überstehen können, was Enrico Battaglin (Bardiani Valvole) zu nutzen wusste. Mit einem starken Endspurt sorgte der 23-Jährige für den ersten Etappensieg einer Wildcard-Mannschaft. Fabio Felline (Androni Giocattoli) folgte auf Platz zwei und Giovanni Visconti (Movistar) wurde Dritter. Diese Platzierung verzeichnete Visconti auch an beiden Bergwertungen, womit er sich das Blaue Trikot von Willem Wauters (Vacansoleil-DCM) nach nur einem Tag zurückholte. Das Hauptfeld hatte zwar noch 65 Fahrer umfasst, aber nur 36 davon schafften es zeitgleich ins Ziel, denn durch den Sturz eines Fahrers entstanden Löcher. Weil die „3-Kilometer-Regel“ keine Anwendung fand, verlor so Bradley Wiggins (Sky Procycling) 17 wertvolle Sekunden. Das warf ihn in der Gesamtwertung von Rang zwei auf sechs zurück; er ist nun zeitgleich mit Ryder Hesjedal (Garmin-Sharp) und hat drei Sekunden Rückstand auf Vincenzo Nibali (Astana). Das Rosa Trikot behält natürlich Luca Paolini (Katusha), hinter dem Cadel Evans (BMC Racing Team) neuer Zweiter in der Punktewertung ist und das Rote Trikot übernimmt. 206 Fahrer starteten und beendeten die Etappe, nur Sandy Casar (FDJ) war wegen eines gestern zugezogenen Kahnbeinbruchs nicht mehr angetreten.

-> Zum Resultat

Nach dem Auftakt in Neapel präsentiert sich der Giro d’Italia alles andere als sprinterfreundlich. Auch auf der 5. Etappe gibt es Steigungen – eine 4. Kategorie 20,3 und einen nicht kategorisierten Hügel 4,8 km vor dem Ziel – an denen eine Selektion zu erwarten ist.





Wiggins verliert 17 Sekunden bei Battaglins Sprintsieg auf Etappe 4
Wiggins verliert 17 Sekunden bei Battaglins Sprintsieg auf Etappe 4

Zum Seitenanfang von für Wiggins verliert 17 Sekunden bei Battaglins Sprintsieg auf Etappe 4



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live