<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Rund um Köln
Deutsche Durstrecke am Rhein setzt sich fort: Belgier Delfosse gewinnt 97. Rund um Köln
Suchen Rund um Köln Forum  Rund um Köln Forum  Rund um Köln
12.05.2013

Deutsche Durstrecke am Rhein setzt sich fort: Belgier Delfosse gewinnt 97. Rund um Köln

Info: Rund um Köln 2013 (1.1)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Köln, 12.05.2013 – Ullrich, Zabel, Kopp und Knees, von 2003 bis 2006 kam der Sieger von Rund um Köln immer aus dem eigenen Land. Diese Phase der deutschen Dominanz beim Rheinklassiker ist längst Vergangenheit, die Erfolge feierten seitdem Argentinier, Dänen, Australier und Tschechen. Bei der 97. Austragung waren es nun die Belgier, die einen Doppelsieg erreichten. Sébastien Delfosse (Crelan-Euphony) schlug Pieter Jacobs (Topsport Vlaanderen) und Bergkönig Georg Preidler (Argos-Shimano) aus Österreich in einem Dreiersprint, nachdem sie sich auf der letzten Zielrunde aus einer größeren Gruppe absetzten, welche sich früh im Rennen gebildet hatte. Als bester Deutscher kam Roger Kluge (Team NetApp) lediglich auf den siebten Platz.

Neuer Austragungstermin bringt nicht automatisch Sonnenschein
Es war faszinierend zuzuschauen, als Jan Barta am 9. April 2012 mit einer Solofahrt über mehr als 40 Kilometer bei Dauerregen Rund um Köln gewann. Weil rund um das Elite-Rennen zahlreiche andere Rennen für Nachwuchsfahrer und Jedermänner ein bedeutender Bestandteil dieser Veranstaltung sind, gerieten die Organisatoren ins Grübeln und beschlossen Anfang Oktober vergangenen Jahres, sich vom traditionellen Ostermontag abzuwenden und einen neuen Renntermin Mitte Mai zu suchen, was tendenziell wärmere Wetterbedingungen bedeutet als im März oder April. Ein Glücksgriff war diese Entscheidung, zumindest in diesem Jahr, aber noch nicht. Die Temperaturen am 12. Mai 2013 lagen nur bei circa zehn Grad und wieder war der ganze Tag von Regenschauern begleitet, was der Begeisterung der zahlreichen Teilnehmer aber keinen Abbruch tat. Das Feld der 23 Profi-Mannschaften rauschte in hohem Tempo aus Hückeswagen, das zum zweiten Mal in Folge den Start austrug, hinaus ins Bergische Land, wo sofort die ersten Steigungen erklommen und bald auch die ersten von insgesamt neun Bergwertungen abgenommen wurden. In der ersten Rennstunde ging es mit einem Schnitt von 44 km/h über die hügeligen Straßen, ohne dass den zahlreichen Angriffen eine Fluchtgruppe entsprang. Eine solche begann sich erst nach über 50 Kilometern zu formieren, wurde dann aber so groß, dass eine Vorentscheidung gefallen war.

Preidler bester Kletterer in großer Spitzengruppe
Bei den 19 Fahrern waren alle wichtigen Teams vertreten. Aus der WorldTour waren dies Blanco mit Sep Vanmarcke, Argos-Shimano mit Georg Preidler und Warren Barguil, sowie Katusha mit Aliaksandr Kuchynski und Gatis Smukulis. Bis auf Champion Systems waren auch alle Professionals Teams – namentlich NetApp-Endura, MTN-Qhubela, Crelan-Euphony und Topsport Vlaanderen – mit jeweils mindestens zwei Mann vertreten, NetApp stellte mit Roger Kluge, Michael Schwarzmann und Andreas Schillinger sogar die größte Fraktion. Damit blieb niemand mehr, der das Hauptfeld auf Touren bringen konnte, so dass es schnell weit genug zurückfiel, um sicher sagen zu können, dass nur Anwesende in der Spitzengruppe noch Siegambitionen haben dürften. Besonders aktiv fuhren vor allem Preidler und Barguil, was sich deutlich in der Gesamtbergwertung abzeichnet. Dort siegte der Österreicher vor seinem französischen Teamkollegen. Unmittelbar vor der letzten Steigung am Schloss Bensberg (gut 40 Kilometer vor dem Ziel) sorgten sie dafür, dass sich die Gruppe teilte und Preidler sogar für kurze Zeit alleine an der Spitze fahren konnte. Ein Solo im Stile Jan Bartas war aber nicht zu wiederholen. Bis zur ersten Zielpassage am Kölner Rheinufer fanden sich auf nun flachem Terrain 15 der Ausreißer wieder zusammen und brachten die ersten eineinhalb der drei 6,6 Kilometer langen Schlussrunden geschlossen hinter sich.

Kuchynski attackiert zu früh, Belgier sorgen für Entscheidung
In der vorletzten Runde attackierte dann Kuchynski und erreichte die nächste Zieldurchfahrt mit wenigen Sekunden Vorsprung. Schade nur für den Weißrussen, dass er seinen Angriff im Irrglauben, man befinde sich schon auf der letzten Runde, zu früh gestartet hatte und nicht bis zum tatsächlichen Ende des Rennens durchziehen konnte. Stattdessen bildete sich ein Trio mit Preidler und den beiden Belgiern Sébastien Delfosse (Crelan-Euphony) und Pieter Jacobs (Topsport Vlaanderen). Delfosse, der vor genau einer Woche beim Circuit de Wallonie seine Generalprobe für Köln erfolgreich abschloss, besiegte seinen Landsmann im Endspurt, den Preidler angezogen hatte. Dem Bergkönig blieb nur Rang drei und dennoch war seine Bilanz wesentlich besser als jene der Deutschen, die bei Rund um Köln seit dem Sieg von Christian Knees vor sieben Jahren nie mehr den Sieger stellten. Kluge und Schwarzmann kamen mit den Verfolgern 13 Sekunden nach den Führenden ins Ziel und konnten nicht mehr als die Plätze sieben und 13 einfahren. Schillinger wurde mit 24 Sekunden Rückstand 15. Das geschlagene Feld mit den Topsprintern Gerald Ciolek (MTN-Qhubeka) und dem für die Nationalmannschaft angetretenen André Greipel folgte mit über fünf Minuten Rückstand. Trotz der schon früh aussichtslosen Situation und dem nicht besonders schönen Wetter waren nur 44 von 197 Startern vorzeitig ausgestiegen.

-> Zum Resultat





Deutsche Durstrecke am Rhein setzt sich fort: Delfosse gewinnt 97. Rund um Köln
Deutsche Durstrecke am Rhein setzt sich fort: Delfosse gewinnt 97. Rund um Köln

Zum Seitenanfang von für Deutsche Durstrecke am Rhein setzt sich fort: Belgier Delfosse gewinnt 97. Rund um Köln



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live