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Acevedo gewinnt Hitzeschlacht in Kalifornien - van Garderen stärkster Favorit bei erster Bergankunft
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14.05.2013

Acevedo gewinnt Hitzeschlacht in Kalifornien - van Garderen stärkster Favorit bei erster Bergankunft

Info: Amgen Tour of California 2013 (2.HC)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Palm Springs, 13.05.2013 – Bei Temperaturen über 40 Grad war die Bergankunft auf der 2. Etappe der Tour of California selbst für die besten Kletterer eine Tortur. David Zabriskie (Garmin-Sharp) kann seine Hoffnungen, endlich den Gesamtsieg im „Golden State“ zu holen, nach diesem Tag bereits begraben. Größter Favorit auf den Rundfahrt-Erfolg ist nun Tejay van Garderen (BMC Racing Team), dem sein starker Teamkollege Mathias Frank half, fast sämtliche Konkurrenten zu distanzieren. Den Tagessieg holte sich aber der Kolumbianer Janier Alexis (Jamis-Hagens Berman).

Unbarmherzige Bergankunft bei enormer Hitze
Lange 199,7 Kilometer, mehr als an jedem anderen Tag der Kalifornien-Rundfahrt, waren auf der 2. Etappe von Murrieta nach Palm Springs zurückzulegen. Das Ziel lag dabei nicht direkt in der Stadt, sondern 580 Meter höher. Man folgte zum Schluss dem Weg der Palm Springs Aerial Tramway, einer Luftseilbahn, die zum 2597 Meter hohen Mount San Jacinto führt. Die erwähnte Höhendifferenz wurde während nur 6,4 Kilometern überwunden, was der Bergankunft einen Durchschnitt von 9,7% gab. Da war es normal, dass sich alle entscheidenden Aktionen komplett auf diesem Abschnitt abspielten und die Flucht einer vierköpfigen Gruppe im vorherigen Etappenverlauf, obwohl dabei schon ein Berg der höchsten Kategorie überquert wurde, letztlich keinerlei Bedeutung hatte. Ben Jacques-Maynes (Jamis-Hagens Berman), Jonathan Patrick McCarty (Bissell), Scott Zwizanski (Optum) und der bereits auf der 1. Etappe als Gesamtsieg-Kandidat ausgeschiedene Sylvain Chavanel (Omega Pharma-Quick Step) bildeten bis zum Fuß des Schlussanstiegs mit maximal zwölf Minuten Vorsprung die Spitze. Es waren Saxo-Tinkoff und das BMC Racing Team, die man meist bei der Verfolgungsarbeit sah, und deren Kapitäne Michael Rogers bzw. Tejay van Garderen das Vertrauen ihrer Mannschaften voll und ganz rechtfertigten würden. Gleich zu Beginn des Finalberges wurde bei mörderischer Hitze erbarmungslos aussortiert.

BMC dominiert – Acevedo mit sensationellem Sieg
Nach der Hälfte der Steigung bildete nur noch ein Dutzend Fahrer die Spitze – Auftaktsieger Lieuwe Westra (Vacansoleil-DCM), dessen Teamkollege Thomas de Gendt, Andy Schleck (RadioShack-Leopard) und auch David Zabriskie (Garmin-Sharp) lagen längst weit zurück. Drei Kilometer vor dem Ziel setzte sich Philip Deignan (UnitedHealthcare), der neulich die Tour of the Gila gewann, ein kleine Stück von der ersten Gruppe ab, die bald nur noch aus van Garderen, seinem hart arbeitenden Schweizer Teamkollegen Mathias Frank, Rogers, dem US-Meister von 2011 Matthew Busche (RadioShack-Leopard) und Janier Acevedo (Jamis-Hagens Bermans) bestand. Acevedo, dem bei der Tour oft he Gila ein Etappensieg gelungen war, attackierte dann schon einmal, wurde aber von Edelhelfer Frank zurückgeholt. Am Ende erwies sich nur der Kolumbianer als fähig, einer Tempoverschärfung van Garderens zu folgen, so dass sie kurz vor der Flamme Rouge nur mehr zu zweit waren. Aus Angst, zu weit in den roten Bereich zu kommen und sich kaputt zu fahren, versuchte van Garderen gar nicht zu kontern, als Acevedo 500 Meter vor dem Ziel seine gewinnbringende Attacke fuhr. Für den 27-Jährigen, der 2011 mal bei der Tour of Utah eine Etappe abräumte, war es ein grandioser Sieg – vielmehr noch aber für seine Mannschaft Jamis-Hagens Bermans. Seit 2009 (Francisco Mancebo für Rock Racing), hatte kein Continental Team mehr ein Teilstück der Tour of California gewonnen.


BMC Racing Team: Van Garderen Zweiter, Frank Vierter

Van Garderen großer Favorit auf den Gesamtsieg
Van Garderen handelte sich zwölf Sekunden Rückstand ein, ist aber, obwohl Acevedo das Leadertrikot übernahm, durch seine Stärke im Zeitfahren der Topfavorit auf den Gesamtsieg. Nur noch Deignan (+0:27), Frank (+0:45) und Rogers (+0:55) verloren weniger als eine Minute. In der Gesamtwertung bilden sie mit denselben Rückständen die Top5, weil es bei der Bergankunft keine Zeitgutschriften gab. Die weiteren Plätze in den Top10 des neuen Rankings belegen Francisco Mancebo (5 Hour Energy), Chad Haga (Optum), Busche, Lawson Craddock (Bontrager) und Cameron Meyer (Orica-GreenEdge). Der 21-Jährige Craddock ist mit fast zwei Minuten Vorsprung Führender der Nachwuchswertung. Zabriskie verlor gut zehn Minuten und kann den Gesamtsieg, den er sich nach vier zweiten Plätzen (2006, 2009, 2010 und 2012) sehnlichst gewünscht hätte, bereits abschreiben. Angesichts der extremen Bedingungen ist es durchaus überraschend, dass mit Tomasz Marczynski (Vacansoleil-DCM) und Juan José Haedo (Jamis-Hagens Berman) nur zwei Fahrer die Etappe nicht beendeten. Die zu durchleidenden Qualen wurden aber insbesondere durch Pieter Serry (Omega Pharma-Quick Step) verdeutlicht, der von den enorm hohen Temperaturen gezeichnet inmitten des Schlussanstieges zusammenbrach und erst nach einige Zeit wieder auf sein Rad steigen und die restliche Distanz ins Ziel zurücklegen konnte.

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Der Parcours der 3. Etappe ist nicht ganz so schwer, mit vier Bergwertungen der 4. Kategorie aber auch keineswegs flach. Die letzten 35 Kilometer führen kontinuierlich leicht bergab, so dass es zu einer Sprintentscheidung kommen sollte.





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