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Reform der ProTour 2011 - neue Wildcard-Regeln und Rückkehr zur Weltrangliste?

26.05.2010

Reform der ProTour 2011 - neue Wildcard-Regeln und Rückkehr zur Weltrangliste?

Info: World Calendar 2010
Autor: Felix Griep (Werfel)

26.05.2010 - UCI-Präsident Pat McQuaid war gestern zu Gast beim Bergzeitfahren des Giro d’Italia und ließ dabei verlauten, dass der Weltverband an einer Reform der ProTour arbeite, die aber zugleich den ganzen Radsport weltweit betreffen könnte. Neue Richtlinien für die Teilnahme von Teams an Rennen und eine Abkehr vom aktuellen Ranglisten-System sind möglich.

Die Pläne sollen bei einer UCI-Versammlung am 15. Juni weitestgehend abgesegnet und danach detaillierter öffentlich gemacht werden. Laut dem Internetportal cyclingnews.com könnte es zu tiefgreifenden Änderungen im Radsport kommen, über welche die die ProTour Teams vergangene Woche informiert wurden.

Neue Regeln vor allem für Professional Teams
Die UCI will nach wie vor, dass die 18 ProTour Teams ausnahmslos an allen großen Rennen starten dürfen. In den vergangenen Jahren war dies immer wieder ein Streitpunkt zwischen dem Verband und den großen Organisatoren RCS, ASO und Unipublic, die lieber noch mehr Freiheit für die Vergabe von Wildcards hätten. Wie man hier auf einen gemeinsamen Nenner kommen will, bleibt fraglich.
Die Teilnahme am Programm des Biologischen Passes soll auch für alle Professional Teams Pflicht werden. Vorarlberg-Corratec, CCC Polsat, De Rosa und Scott-Marcondes nehmen bisher nicht daran teil und dürfen daher keine Wildcards für die Rennen des World Calendar erhalten.
Jedes Professional Team wäre damit automatisch berechtigt, an allen Rennen teilzunehmen, allerdings in begrenztem Rahmen. Angeblich 18 Punkte soll ein Team pro Saison erhalten, mit denen es sich bei Rennen des World Calendar "einkaufen" kann, sofern es eingeladen wird. Ein Tour-Start soll neun Punkte kosten, Teilnahmen bei Giro, Vuelta und den Monumenten sechs Punkte, bei allen anderen Rennen drei Punkte.

Weltrangliste könnte ihr Comeback feiern
Das aktuelle Punkte- und Ranglisten-System mit World Ranking und Continental Rankings ist laut McQuaid "nicht zufriedenstellend", soll grundlegend überarbeitet werden. Möglicherweise gibt es eine Rückkehr zur Weltrangliste, wie es sie von 1984 bis 2004 gab. Ihr letzter Führender war Damiano Cunego. Anders als früher soll die Rangliste aber über zwei Jahre laufen und so noch mehr Konstanz widerspiegeln.
Für Mannschafts- und Nationenwertungen sollen nicht mehr nur die fünf besten Fahrer zählen, sondern die Top15, um in der Breite starke Teams und Nationen mit vielen guten Fahrern im Vergleich zu solchen mit nur wenigen absoluten Topfahrern, nicht zu benachteiligen.