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Cavendish übersteht die Hügel der längsten Etappe und feiert 4. Sieg beim Giro 2013
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17.05.2013

Cavendish übersteht die Hügel der längsten Etappe und feiert 4. Sieg beim Giro 2013

Info: GIRO D´ITALIA 2013
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Cherasco, 17.05.2013 – Auf der 13. Etappe hat Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick Step) seine hervorragende Bilanz bei der Italien-Rundfahrt weiter verbessert. Aus einer halben Chance machte der Brite heute seinen vierten Sieg. Denn nicht alle Sprinter schafften es, die hügelige Schlussphase des längsten Giro-Teilstücks im Hauptfeld zu überstehen, aber ausgerechnet der oftmals anfällige Cavendish und seine Mannschaft zeigten keine Schwächen. Giacomo Nizzolo (RadioShack-Leopard) leistete im Endspurt starken Widerstand und unterlag nur knapp. Die gesundheitlich angeschlagenen Bradley Wiggins (Sky Procycling) und Ryder Hesjedal (Garmin-Sharp) setzten ihrem Leiden ein Ende und traten nicht mehr an.

Auf die kürzeste folgt direkt die längste Etappe des Giro
Gestern saßen die Fahrer beim Giro d’Italia nur wenig mehr als drei Stunden im Sattel. Auf der 13. Etappe von Busseto nach Cherasco waren sie doppelt so lange unterwegs, denn auf dem längsten Teilstück waren 120 Kilometer mehr zurückzulegen, 254 insgesamt. Der größte Teil davon ließ jegliche Erhebungen vermissen, durch die Po-Ebene ging es auf eine gefühlte Ewigkeit auf topfebenen Straßen voran. Bei der gewaltigen Distanz konnte es sich das Peloton leisten, erst zu reagieren, als eine Gruppe einen Vorsprung von 13:45 Minuten erreicht hatte. Bei den Ausreißern handelte es sich um Danilo Hondo (RadioShack-Leopard), Pablo Lastras (Movistar), Tobias Ludvigsson (Argos-Shimano), Lars Bak (Lotto Belisol), Nicola Boem (Bardiani Valvoel), Giairo Ermeti (Androni Giocattoli) und Rafael Andriato (Vini Fantini), die aber doch nur ein Spielball von Omega Pharma-Quick Step und Orica-GreenEdge waren. Bei Halbzeit der Etappe war der Rückstand nur mehr halb so groß und bis zum zweiten Zwischensprint, der gute 50 Kilometer vom Ziel entfernt lag, blieb beinahe nur noch eine Minute übrig. Die beiden Sprints, die in kleinem Abstand aufeinander folgten, gewann jeweils Andriato. Weil ihm genau das schon einmal auf der 5. Etappe gelang, übernahm er die Führung in der Sprintwertung von Maxim Belkov (Katusha), der erst gestern an die Spitze dieses Klassements geklettert war.

Angriffe und Steigungen am Etappenende sortieren einen Teil der Sprinter aus
Mit einem zehn Kilometer langen Anstieg zur einzigen Bergwertung (Kategorie 3) begann dann die entscheiden Phase der Etappe, welche die Frage beantworten musste, wie viele Sprinter sich im Hauptfeld halten können. Dass es möglich, aber keine Selbstverständlichkeit war, zeigten die Topsprinter der zuvor erwähnten Mannschaften, welche sich in der Nachführarbeit engagiert hatten. Während Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick Step) auch ein durch mehrere Angriffe erhöhtes Tempo nichts anhaben konnte, waren die Anstrengungen für Matthew Goss (Orica-GreenEdge) zu groß. Als Erste griffen Stefano Garzelli (Vini Fantini) und Diego Rosa (Androni Giocattoli) an. Um sie formierte sich eine Gruppe, zu der desweiteren Alessandro Proni (ebenfalls Vini Fantin), Luca Paolini, Giampaolo Caruso (beide Katusha) und Bergtrikotträger Stefano Pirazzi (Bardiani Valvole) gehörten. Lange blieb diese aber nicht bestehen. Bei den Ausreißern hatte derweil Boem attackiert und bei Erreichen der Bergwertung nur noch Bak und Lastras bei sich. Pirazzi staubte 20 Sekunden später aus dem Feld als Vierter ein Pünktchen ab. In der Abfahrt hielten sechs Omega-Fahrer den Rückstand auf diesem niedrigen Level. Es folgten, etwa zwischen Kilometer 16 und sechs vor dem Ziel, zwei kleinere Steigungen, an denen von neuem attackiert wurde. Es entstand eine Gruppe mit dem abermals beteiligten Caruso, Matteo Rabottini und Oscar Gatto (beide Vini Fantini), Francesco Manuel Bongiorno (Bardiani Valvole), Frederik Veuchelen (Vacansoleil-DCM), Jorge Azanza (Euskaltel) und José Herrada (Movistar), die zu Lastras und Bak auffuhren, während Boem erschöpft die Segel streichen musste. Am Ende der letzten Steigung löste sich die Gruppe schon wieder auf und Caruso kam als alleiniger Führender auf die flachen letzten sechs Kilometer.

Omega stellt Sprintankunft sicher – Cavendish siegt aus schwieriger Position
Der Kampf gegen das weniger als einhundert Fahrer umfassende Feld, an dessen Spitze sich wieder mehrere Helfer Cavendishs organisierten, war einer um jede Sekunde, der für den Solisten Caruso 1500 Meter zu früh in einer Niederlage endete. Zwischenzeitlich hatte Danilo Di Luca (Vini Fantini) mit einem Gegenangriff keine Erfolg. Nach der Flamme Rouge riss ein Trio von Cannondale um Elia Viviani das Kommando an sich. Cavendish fand seinen Platz nur an sechster Position, aber zeigte seine Klasse, auch von dort einen starken Endspurt starten zu können. Als der Brite antrat, war Viviani noch hinter seinem letzten Anfahrer auf den eigenen Sprint konzentriert und konnte nicht schnell genug auf die Offensive des Ex-Weltmeisters reagieren, zumal Giacomo Nizzolo (RadioShack-Leopard) sofort an dessen Hinterrad sprang. Dem Italiener fehlte am Ende nicht viel, um den großen Favoriten zu schlagen und er wurde Zweiter. Viviani kam hinter Luka Mezgec (Argos-Shimano) und Brett Lancaster (Orica-GreenEdge) auf Platz fünf. Mit seinem nun schon vierten Erfolg stellte Cavendish eine neue persönliche Giro-Bestmarke auf und feierte nach dem 100. Profisieg von gestern ein weiteres rundes Jubiläum: den 40. Etappensieg bei einer Grand Tour. Trotz einiger zurückgefallener Fahrer gab es in den Top30 der Gesamtwertung nur eine einzige Veränderung. Bradley Wiggins (Sky Procycling) räumte wegen einer Infektion Platz 13, war wie der wohl unter einem Virus leidende Giro-Titelverteidiger Ryder Hesjedal (Garmin-Sharp) und Nacer Bouhanni (FDJ) nicht mehr zum Start erschienen.

-> Zum Resultat

Am Wochenende will der Giro d’Italia in die Alpen ziehen, wo die höchsten Gipfelpassagen durch Schnee bedroht sein könnten. Die morgige 14. Etappe soll über Sestrière (16,3 km à 3,8%) verlaufen und mit einer Bergankunft in Bardonecchia (7,3 km à 9,0%) enden.





Cavendish übersteht die Hügel der längsten Etappe und feiert 4. Sieg beim Giro 2013
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