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Intxausti schreibt Movistars Erfolgsstory beim Giro nach dem Ruhetag weiter
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21.05.2013

Intxausti schreibt Movistars Erfolgsstory beim Giro nach dem Ruhetag weiter

Info: GIRO D´ITALIA 2013
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Ivrea, 21.05.2013 – Alex Dowsett im Zeitfahren und vor dem Ruhetag Giovanni Visconti am Galibier hatten dem Team Movistar bereits zwei Etappensiege bei diesem Giro d’Italia beschert. Zudem trug Beñat Intxausti für einen Tag die Maglia Rosa. Der Spanier verbesserte die Ausbeute seiner Mannschaft weiter, indem er einen Dreiersprint gegen Tanel Kangert (Astana) und Przemyslaw Niemiec (Lampre-Merida) auf der 16. Etappe gewann, die wie für Ausreißer gemacht schien und doch durch die Topfahrer der Gesamtwertung entschieden wurde. Mauro Santambrogio (Vini Fantini) blieb dabei auf der Strecke und verlor gut zwei Minuten sowie zwei Plätze in der Gesamtwertung.

Über den Mont Cenis zurück nach Italien
Den zweiten Ruhetag verbrachte der Giro d’Italia außerhalb seiner Landesgrenzen im benachbarten Frankreich, wo am Sonntag die Ankunft am Galibier die zweite Rennwoche abgeschlossen hatte. Der Start zur 16. Etappe erfolgte am Fuß des Alpenriesen in Valloire, von wo aus man die auf dieser Seite kurze Steigung zum Col du Télégraphe nahm, dessen Abfahrt nach Saint-Michel-de-Maurienne folgte und via Col du Mont Cenis wieder nach Italien übersiedelte. Den größten Teil dieses Streckenabschnitts kannte man, wurde er doch nur zwei Tage zuvor in umgekehrter Richtung befahren. Die Länge des Mont Cenis wurde offiziell nur mit 9,8 Kilometern bemessen, aus dem Tal heraus kamen aber noch einmal 40 Kilometer ansteigendes Terrain dazu, auf welchem die bisher größte Ausreißergruppe der Rundfahrt entstand. Den Anfang machte Wilco Kelderman (Blanco), der sich alleine eine Minute Vorsprung erarbeitete. Seine Einsamkeit war nur von kurzer Dauer, bald tummelten sich um ihn herum 15 weitere Fahrer. Später kamen vier mehr und dann noch einmal zwei hinzu, so dass an der Bergwertung bei Kilometer 64,8 nicht weniger als 22 Ausreißer gezählt wurden. Nicht fehlen durfte wie fast selbstverständlich Stefano Pirazzi (Bardiani-Valvole), der auf dem Mont Cenis jedoch von Jackson Rodriguez (Androni Giocatoli) bezwungen wurde. Der Venzolaner verbesserte sich im Bergklassement vom dritten auf den vierten Platz, an Pirazzis Führung war aber nicht zu rütteln.

Große Fluchtgruppe mit einem Kandidaten für die GW-Top10
Nach zwei Rennwochen ist die Gesamtwertung des Giro schon recht klar definiert und es ist nicht so leicht, sich zu verbessern, wenn man nicht gerade bei den noch bevorstehenden Bergankünften zu den Sieganwärtern gehört. Ein probates Mittel ist es daher gegen Ende der Grands Tours, sich auf scheinbar harmlosen Etappen durch Fluchten einen Vorteil zu verschaffen. Unter den 22 Ausreißern fanden sich gleich sechs Fahrer, die im Klassement zwischen Platz 18 und 24 lagen und auf eine Möglichkeit hofften, sich um die ein oder andere Position zu verbessern. Für Kelderman, Danilo Di Luca (Vini Fantini), Darwin Atapuma (Colombia), Francis de Greef (Lotto Belisol) und Jose Serpa (Lampre) waren die Top15 dabei schon ein eher unrealistisches Ziel, während Damiano Caruso (Cannondale) bis zu Platz zehn nur 3:36 Minuten fehlten, was ihn wohl zur unbeliebtesten Person der Gruppe gemacht haben dürfte. Denn, so sollte sich noch zeigen, hatten einige Teams ein Auge auf den Italiener. Die Spitzenreiter rekrutierten sich aus 16 Mannschaften, so dass es sechs Pärchen gab. Pirazzi hatte Edoardo Zardini bei sich, Rodriguez Emanuele Sella, Atapuma Robinson Chalapud und Di Luca Matteo Rabottini. Hinzu kamen Eros Capecchi und José Herrada (Movistar), sowie Cameron Meier und Pieter Weening (Orica-GreenEdge). Desweiteren fehlen in der Auflistung aller Namen noch Gorka Verdugo (Euskaltel), Danny Pate (Sky Procycling), Tobias Ludvigsson (Argos-Shimano), Rory Sutherland (Saxo-Tinkoff), Grega Bole (Vacansoleil-DCM) und Ramunas Navardauskas (Garmin Sharp), der bereits einen Etappensieg auf seinem Konto hatte.

Katusha und RadioShack zerstören die Hoffnungen der Ausreißer
Am Ende der Abfahrt vom Mont Cenis hatten die Ausreißer bereits 95 km in den Beinen und drei Minuten Vorsprung. Bis ins Ziel war es trotzdem noch ein enorm weiter Weg, denn von Valloire bis Ivrea waren 238 Kilometer zurückzulegen. Für 120 Kilometer wies die Strecke nun keinerlei Hindernisse auf und Astana ließ ein Wachstum des Rückstands auf 5:20 Minuten zu, womit Caruso virtueller Gesamtsiebter war. Aber dann erhöhten Katusha und RadioShack-Leopard ruckartig die Schlagzahl im Peloton und ließen den Abstand zwischen Kilometer 70 und 50 vor dem Ziel auf zwei Minuten fallen. Selbst waren sie in der Gruppe nicht vertreten und ihre besten Fahrer – Yury Trofimov (Katusha) auf Platz zwölf und Robert Kiserlovski (RadioShack) auf elf – wurden durch Caruso direkt bedroht. Auffällig war, dass trotz dieses Einsatzes beide Mannschaften am Ende der Etappe kein vorzeigbares Ergebnis erreichten und sowohl Trofimov, als auch Kiserlovski Plätze verloren. Der so plötzlich gefallene Vorsprung führte zur Einstellung jeglicher Zusammenarbeit an der Spitze, wo ab jetzt jeder für sich fuhr. Sella, Kelderman und Pate setzten sich nach einer kaum zu bestimmenden Anzahl von Attacken ab und bekamen erst unmittelbar vor dem Beginn des letzten Anstieges Navardauskas, Pirazzi, Verdugo, Herrada und Bole wieder zu Gesicht, während der Rest eingeholt wurde. Der Anstieg nach Andrate (6,3 km à 8,1%), dessen Kulminationspunkt sich 17,5 Kilometer vor dem Ziel befand, war ursprünglich nur in die 3. Kategorie eingeordnet, wurde dann aber doch als 2. Kategorie gewertet, was dem tatsächlichen Schwierigkeitsgrad viel näher kam.

Kangert darf auf eigene Kappe fahren, aber unterliegt Intxausti
Aus dem Feld kam Fabio Duarte (Colombia) nach vorne gefahren und mischte sich unter die letzten Ausreißer, deren Kräfte immer deutlicher schwanden. Ihm konnte nach einer Weile nur noch Pirazzi Paroli bieten, der mit weiteren Bergpunkten vor Augen die Anstrengungen in seinen Gliedern vergaß. Gut einen Kilometer vor dem Gipfel schloss die Gruppe um Leader Vincenzo Nibali (Astana) auf, die nur noch aus einem Dutzend Fahrern bestand. Carlos Betancur (AG2R La Mondiale), der schon drei Etappen als Zweiter beendete, griff 500 Meter vor der Bergwertung schwungvoll an, weshalb Pirazzi auch dort nur den zweiten Platz erreichte. Der zu den besten Abfahrern zählende Samuel Sanchez (Euskaltel) fuhr bergab zu Betancur hin, bevor Nibali persönlich beide zurückholte. Auf den letzten acht flachen Kilometern hatte die Gruppe einen Umfang von 17 Fahrern, unter denen zwei Top10-Klassierte fehlten. Mauro Santambrogio (Vini Fantini) und Domenico Pozzivovo (AG2R La Mondiale) hatten den Postabgang verpasst. Nibali gab seinem Teamkollegen Tanel Kangert freie Fahrt, der in den Angriffen auf den Etappensieg fröhlich mitmischte und zur Stelle war, als sich ein Grüppchen mit Beñat Intxausti (Movistar), Przemyslaw Niemec (Lampre-Merida), Robert Gesink (Blanco) und eben dem Esten selbst von der Favoritengruppe abtrennte. Im Ziel sprinteten sie allerdings nur zu dritt, weil Gesinks Kette vorher ihren Dienst versagte. Intxausti ließ Kangert und Niemiec hinter sich, sorgte so für den zweiten Movistar-Sieg in Folge und den dritten insgesamt beim Giro 2013. In seiner persönlichen Bilanz war es der erste Grand-Tour-Erfolg für den Vuelta-Zehnten des letzten Jahres.

Lampre-Duo überholt Santambrogio – Cavendish bleibt in Rot
14 Sekunden Vorsprung verbuchte das Trio auf Nibali und Co., bei denen mit Navardauskas, der Etappenvierter wurde, Herrada und Pirazzi drei aus der einstigen Fluchtgruppe mithalten konnten. Pirazzi vergrößerte den Vorsprung in der Bergwertung zum nach wie vor Zweitplatzierten Giovanni Visconti (Movistar) von 23 auf 37 Punkte. Nibali behält 1:26 Minute Vorsprung auf Cadel Evans (BMC Racing Team) und 2:46 Minuten auf Rigoberto Uran (Sky Procycling). Santambrogio büßte mehr als zwei Minuten ein, wurde von den Lampre-Fahrern Michele Scarponi und Niemiec, die im Wissen um die Situation des Konkurrenten ab dem finalen Anstieg viel Tempoarbeit machten, von Rang vier auf sechs verdrängt. Pozzovivo konnte den Schaden ein wenig geringer halten und musste doch Platz neun an Tagessieger Intxausti abtreten. Betancur und Rafal Majka (Saxo-Tinkoff), die Stärksten unter den Nachwuchsfahrern, bleiben durch fünf Sekunden getrennt. In der Punktewertung rückt Evans, der als Fünfter die Ziellinie passierte, bis auf sechs Zähler an Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick Step) heran.

-> Zum Resultat

Wenn man sich den heutigen Start im Hochgebirge wegdenkt, sieht die morgige 17. Etappe auf den ersten Blick genauso aus. Die 214 Kilometer von Caravaggio nach Vicenza weisen nur eine einzige Schwierigkeit auf, einen Anstieg 16,1 Kilometer vor dem Ziel. Mit 6,8% auf 5,3 Kilometer scheint er ein klein wenig leichter, aber für die Sprinter wohl doch wieder zu schwer. Zumal die ersten vier Kilometer im Schnitt gar 8,1% aufweisen.





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