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Euroride, 7. Etappe: Couiza - Cap d´Agde, Freitag, 24. Mai 2013
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24.05.2013

Euroride, 7. Etappe: Couiza - Cap d´Agde, Freitag, 24. Mai 2013

Info: GustiZollinger.ch Radreisen Homepage
Autor: Gusti Zollinger



Nach dem gestrigen, ritterlich feudalen Abendessen (inkl. Apero und Geburtstagskuchen) in herrlichem Ambiente zogen sich die Rennrad-Ritter bald in ihre Gemächer zurück. Falls es in diesem Chateau einen Schlossgeist gibt, sein Geheule, Jammern und Kettenrasseln wurde von uns nicht gehört, zu tief und zu fest war unser Schlaf nach der strengen und längsten Etappe.


Gusti Zollinger, ehemaliger erfolgreicher Radrennfahrer, und sein Team, berichten regelmässig von den von ihnen organisierten Radsportreisen.

Wetter: Regen, bedeckt, etwas Sonne 5 – 16°C
Kilometer: 155 km
Höhenmeter: 1460 HM
Durchschnitt: 24.8 – 29.5

Strecke:
Der heutige Morgen stand ganz im Zeichen der waldreichen und nicht mehr allzu hohen nordöstlichen Pyrenäenausläufern. Nach dem Start fuhren wir zuerst auf den Col du Paradis, 627 m ü.M.. Damit hatten wir einen der vielen kleinen Pässe vor dem Erreichen des Mittelmeeres gemeistert. Auf kleinen und verkehrsarmen Strassen durchquerten wir viele schmucke Dörfer und Weiler und genossen diese wunderschöne Landschaft. Die Wälder lichteten sich und wurden von Rebbergen mit unzähligen Weinstöcken abgelöst. Die Anzeige des Höhenmessers sank immer mehr gegen 0 Meter. Via Portel des Corbieres gelangten wir nach Peyriac de Mer.

Entlang der Lagune von Sigean, das heisst mit flachen Kilometern erreichten wir den Rand der Stadt Narbonne. Diese wie auch Beziers, liessen wir links liegen . Über Fleury-d’Aude (Einmündung des Flusses Aude ins Mittelmeer), Serignan radelten wir nach Portiragnes, wo uns der Canal du Midi erwartete. Von da trennten uns nur noch wenige Kilometer zum Tagess- und Wochenziel Cap d’Agde.

Etappenort:
In Cap d’Agde treffen Süsswasser und Salzwasser zusammen, denn der Canal du Midi und der Herault münden hier ins Mittelmeer. Adge, die ursprüngliche Stadt, liegt etwa fünf Kilometer vom Meer entfernt. Vor 2500 Jahren gegründet, ist sie das Herz dieses Mittelmeergebietes: ein typischer Ort der Languedoc und doch voller Persönlichkeit, mit vielen malerischen Strässchen. Aber auch die romanische Kathedrale, die Stadtmauer , die Museen, Boutiquen und die Uferstrasse des Herault sind ein Besuch wert.

Cap d’Agde mit seinen sieben feinen Sandstränden und Felsinseln, bzw. Basaltbrocken bildet einen interessanten Kontrast zur Altstadt. Rund um den Jachthafen (mit etlichen Ausflugsschiffen) ist tagsüber aber vor allem in der Nacht viel los: Hier gibt es Souvenirläden, Boutiquen, Strassenkünstler, Vergnügungsparks und viele Restaurants mit Musik.

Ereignisse:
Bereits um 07.00 Uhr morgens versammelte sich die ganze GZR-Euroride-Gefolgschaft zum Frühstück. Niemand wollte sich die vielen leckeren und vor allem stärkenden Sachen entgehen lassen. Da es während dem Frühstück zu regnen anfing, verschob die Tourleitung den Start. Kurz nach 09.30 Uhr galt es dann allerdings von diesem historischen Ort Abschied zu nehmen. Bei wolkenverhangenen Himmel und leichtem Regen sowie Temperaturen von nur gerade 5°C (saukalt) radelten wir Richtung Col du Paradis.

Doch die Beine drehten noch nicht wie gewohnt, nicht so rund wie man es sich gerne wünscht. Die gestrige Etappe steckte allen noch in den Knochen. Die kleinen, verkehrsarmen Strassen durch die Pyrenäenausläufer waren anfänglich geprägt von einem steten auf und ab. Immer wieder blickten wir sorgenvoll zu den dunkeln Wolken am Himmel. Man wusste nie wann der Regen wieder einsetzen würde. In Anbetracht dessen, wurde auf eine Kaffeepause verzichtet. Dafür erhielten wir von Pedro wieder den wohlbekannten Vitaminschub.

Gustis Truppe drückte heute ziemlich stark aufs Tempo und hatte so beim Verpflegungsstop bereits eine ½ Stunde Vorsprung. Der Himmel zeigte sich im Moment von seiner schönsten Seite und so entledigte man sich der Regenkleider. Doch oh weh, kaum 10 km später kam eine neue Regenwand und Gruppe Gusti verzog sich blitzschnell in die nächstgelegene Bar. Nun musste er mit seiner Gruppe allerdings warten, bis Pedro mit seinem Begleitfahrzeug und den Regenkleidern wieder nachgerückt war. So kam es, dass Röbis und Andis Gruppe für einmal die ersten beim Mittagshalt waren.

Bei Peyriac de Mer gab es natürlich auch heute wieder ein Pasta Festival.
Der Nachmittag stand ganz im Zeichen der vielen kleinen Weindörfer (Vinassan, Fleury d’ Aude, Vendres…). Der Wind war heute unser Verbündeter blies er doch meistens von hinten oder von der Seite.

Abends um 17.30 Uhr hatten alle Gruppen die erste und harte Euroride Woche 2013 geschafft. 1‘130 km und 13‘000 Höhenmeter sind nun bereits zurückgelegt. Viele sogenannte „Euroride-Wiederholungstäter“ meinen zu Recht, das sei bis jetzt die härteste Ausgabe gewesen. Vor allem die ungewohnte Kälte und der viele Wind hatten von uns allen einen zusätzlichen Effort abverlangt. Dafür waren die herrlichen Landschaften mit grandiosen Aussichten und die vielen verkehrsarmen, kleinen Nebenstrassen ein wahrer Genuss.

Jetzt freuen sich alle auf den wohlverdienten Ruhetag. Umso mehr, als doch da und dort leichte körperliche Beschwerden, wie auch Müdigkeit sich bemerkbar machen.

Die Tour Leitung gratuliert allen zur bisher erbrachten Leistung und wünscht für den Ruhetag gute Erholung und Regeneration, denn in der 2. Woche rufen die französischen Alpen. Wir sind gespannt wo uns der viele Schnee bzw. allfällig geschlossene Pässe zu Streckenänderungen zwingen. Ihr, geschätzte Leser, erfährt es wie gewohnt aus erster Hand. Also „dran bleiben“!





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