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Windverhältnisse beeinflussen Auftaktzeitfahren der Tour de Suisse - Meyer, Terpstra und Haussler auf dem Podest
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08.06.2013

Windverhältnisse beeinflussen Auftaktzeitfahren der Tour de Suisse - Meyer, Terpstra und Haussler auf dem Podest

Info: TOUR DE SUISSE 2013
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Quinto, 08.06.2013 - Aufgrund stark aufkommenden Gegenwinds, welcher die später gestarteten Teilnehmer benachteiligte, hat das Resultat des 8100 Meter langen Tour-de-Suisse-Auftaktzeitfahrens ein unerwartetes Gepräge erhalten. Den Tagessieg und die vorläufige Gesamtführung sicherte sich Straßen-Ozeanienmeister Cameron Meyer (Orica-GreenEdge) in einer Fahrzeit von 9:39 Minuten. 10 Sekunden langsamer unterwegs war der Niederländer Niki Terpstra (Omega Pharma-Quick Step), der vor dem Deutsch-Australier Heinrich Haussler (IAM Cyclng) Platz zwei belegte. Hausslers Teamkollege Reto Hollenstein kam als bester Schweizer auf Rang sechs.

Hollenstein als zweiter Starter mit einer Spitzenleistung
Genauso wie 2010, 2011 und 2012 begann die Schweiz-Rundfahrt mit einem Einzelzeitfahren im italienischsprachigen Kanton Tessin - diesmal allerdings nicht in Lugano, sondern in der winzigen, nur 1000 Einwohner zählenden Gemeinde Quinto. Diese erhielt ihren Namen - wenn man Wikipedia glauben kann - aufgrund der Tatsache, dass sie früher das fünfte Dorf darstellte, wenn man sich über den Gotthardpass von Norden näherte. Der Parcours wies nach ca. sechs Kilometern eine größere Steigung auf; ansonsten ging es kurz nach dem Start und dann wieder zum Ziel hin leicht bergauf. Die Zwischenzeitnahme erfolgte nach 3,4 Kilometern in einer abschüssigen Passage. Um 13:48 Uhr eröffnete Yannick Talabardon (Sojasun) die 77. Austragung der Tour de Suisse und eine Minute später startete mit Reto Hollenstein (IAM Cycling) bereits jener Schweizer, der dank einer Fahrzeit von 9:55 Minuten am Ende des Tages die eidgenössiche Ehre retten sollte. Der 27-Jährige blieb so lange vorne, bis Alex Rasmussen (Garmin-Sharp) das Ziel noch eine Sekunde schneller erreichte. Später sollte sich auch Gorka Verdugo (Euskaltel-Euskadi) ganz knapp vor Hollenstein einreihen.

Drehende Windverhältnisse meißeln Meyers Zeit in Beton
Rasmussens Führung währte nicht lange. Der zwei Minuten später gestartete niederländische Straßenmeister Niki Terpstra (Omega Pharma) unterbot die Zeit des Dänen um großartige fünf Sekunden - doch dass 9:49 am Ende tatsächlich zu Platz zwei reichen würde, konnte noch keiner ahnen. Zwischen Terpstra und Rasmussen schob sich anschließend mit Heinrich Haussler ein weiterer Mann von IAM Cycling - und dann trat auch schon Cameron Meyer (Orica-GreenEdge) auf den Plan. Ganze zehn Sekunden nahm der als 49ter gestartete Australier dem in Führung liegenden Teamzeitfahrweltmeister ab. Mit dem Gewinn der nationalen Kriteriums-Meisterschaft und der Ozeanienmeisterschaft sowie Platz eins in der Bergwertung des Circuit Sarthe hatte der 25-Jährige in der laufenden Saison schon für starke Auftritte gesorgt - nun kam der vielfache Bahnrad-Weltmeister(u. a. 3x Punktefahren, 2x Madison) auch im Kampf gegen die Uhr auf seine Kosten. Denn nur kurz nachdem Meyer das Ziel erreichte, drehte der Wind und frischte in Böen stark auf, sodass inbesondere der erste Teil des Parcours zu einer undankbaren Angelegenheit wurde.

Sagan auf Rang 40, Cancellara erkämpft sich einen 16. Platz
Neue Spitzenzeiten waren unter diesen Umständen ein Ding der Unmöglichkeit. Peter Velits (Omega Pharma-Quick Step), der an der Zwischenzeit noch in Führung ging, im Ziel aber 19 Sekunden hinter Meyer zurücklag, bekam das genauso zu spüren, wie etwa Tanel Kangert (Astana) und Tom Dumoulin (Argos-Shimano), die zuletzt mit starken Zeitfahrresultaten geglänzt hatten. Und auch die Top-Favoriten blieben nicht verschont: Der Überraschungssieger des Vorjahres, Peter Sagan (Cannondale), schlug sich zwar wacker, kam aber nur auf Platz 40 (+0:35). Bester Fahrer seiner Mannschaft wurde daher heute der Deutsche Michel Koch, der gerade noch zu den begünstigten Fahrern gehörte und einen starken siebten Platz herausholte. Rekord-Weltmeister Fabian Cancellara (Radioshack), der einst jedes Zeitfahren seiner Heimatrundfahrt dominiert hatte, lag an der Zwischenzeit verhältnismäßig weit zurück, ließ dann aber seine Klasse erkennen und verbesserte sich auf Platz 16 - absolut gesehen ein enttäuschendes Resultat, relativ eingeschätzt jedoch eine Hammerleistung.

Costa besser als Van Garderen
Der wohl am schlechtesten bediente der Klassementsanwärter war Tejay van Garderen (BMC Racing), dem nicht nur Platz 70, sondern auch 44 Sekunden Rückstand aufgebrummt wurden. Vorjahres-Gesamtsieger Rui Alberto Costa (Movistar), der als Letzter startete, aber nicht als guter Zeitfahrer gilt, belegte Rang 53 (+0:40). Von den Top10-Fahrern noch nicht erwähnt wurden Ryder Hesjedal (Garmin-Sharp) und Matteo Tosatto (Saxo-Tinkoff), die zu den frühen Startern gehört hatten und mit starken Zwischenzeiten glänzten, im Ziel aber nicht in Führung gehen konnten. Als beste Mannschaft schnitt Omega Pharma ab - dank Terpstra, Velits und dem an Rang 30 platzierten Serge Pauwels. Die Abstände im Gesamtklassement entsprechen natürlich denen des Zeitfahrens, d.h. der Vorsprung von Cameron Meyer, welcher zugleich die Führung nach Punkten übernimmt, beträgt 10 Sekunden. Auf ein Trikot für den besten Schweizer wurde bei der diesjährigen Austragung zugunsten des (noch nicht vergebenen) Sprinttrikots verzichtet - was heute vor allem Reto Hollenstein bedauert haben dürfte.

-> Zum Resultat

Der zweite Abschnitt der 77. Tour de Suisse führt von Ulrichen nach Crans-Montana, wo in den letzten sechs Jahren gleich drei Mal eine Etappe zu Ende ging. Allerdings muss auf die HC-Bergwertung am Nufenenpass verzichtet werden - die Straße ist wegen der Schneemassen noch gesperrt. Dadurch verkürzt sich das Teilstück auf etwa 120 Kilometer und der Startzeitpunkt verlegt sich nach hinten auf 14:45 Uhr.





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