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Sanchez siegt und Rogers klettert auf Rang drei - Keine Angriffe gegen Sky auf vorletzter Dauphiné-Etappe
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08.06.2013

Sanchez siegt und Rogers klettert auf Rang drei - Keine Angriffe gegen Sky auf vorletzter Dauphiné-Etappe

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ 2013
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Superdévoluy, 08.06.2013 – Eine Fahrt über L’Alpe d’Huez hinweg, noch zwei Berge der 1. Kategorie und ein vier Kilometer langer Schlussanstieg bildeten die 7. Etappe des Critérium du Dauphiné. Mit einem Angriff rund dreizehn Kilometer vor dem Ziel leitete Samuel Sanchez (Euskaltel) die Entscheidung ein und besiegte im Zielsprint Jakob Fuglsang (Astana), der ihm als einziger hatte folgen können. Eine Gruppe mit den weiteren Klassementfahrern kassierte nur eine Viertelminute Rückstand, so dass die Doppelführung von Sky Procycling durch Chris Froome und Richie Porte bestehen bleibt. Ernsthafte Attacken gegen den Träger des Gelben Trikots blieben aus. Michael Rogers (Saxo-Tinkoff) konnte keine Zeit aufholen, sich aber von Rang vier auf drei verbessern. Nach seiner vierten Flucht ist fast sicher auszuschließen, dass Thomas Damuseau (Argos-Shimano) das Bergtrikot noch verlieren könnte.

König hat Fieber, Bouhanni quält sich ins Ziel
Seit Beginn der Dauphiné hatte sich das Fahrerfeld nur um neun Fahrer verkleinert, auf der 7. Etappe erreichten hingegen gleich 22 Fahrer weniger das Ziel als gestern. Sechs Fahrer waren bereits nicht zum Start in Le Pont-de-Claix erschienen, der am frühen Morgen um Viertel nach Neun vonstattenging. Im Verlauf der schweren 187,5 Kilometer gab es immer wieder Meldungen von ausgestiegenen Fahrern, es waren aber nicht ausschließlich die Berge für diese hohe Ausfallquote verantwortlich: Im Lager von NetApp-Endura hatte sich eine Erkältungswelle ausgebreitet und auch Teamleader Leopold König nicht verschont. Der Gesamtneunte bekam in der Nacht Fieber und konnte wie Paul Voss nicht antreten; später schied desweiteren Bartosz Huzarski aus. Unbedingt finishen wollten Nacer Bouhanni (FDJ) und sein Teamkollege Kenny Elissonde, die einen besonders schweren Kampf gegen das Zeitlimit führten, das sie um gut drei Minuten schlugen. 45 Minuten betrug ihr Rückstand auf den Sieger und mehr als zehn Minuten zum letzten Fahrer vor ihnen.

Damuseau verteidigt Bergtrikot gegen Seeldraeyers
Viele Fahrer hatten den Anschluss an das Hauptfeld schon nach 51 Kilometern verloren, als man zur „hors catégorie“-Bergwertung in L’Alpe d’Huez kam. Auf diese zwölf Kilometern Kletterei folgten nach kurzer Abfahrt drei weitere zum Col de Sarenne (Kategorie 2). Es war die Generalprobe für die 18. Etappe der Tour de France, auf welcher ebenfalls dieser ungewohnte Weg genommen wird. Beide Berge wurden zuerst von einer 22 Fahrer starken Spitzengruppe überquert, welche sich bei Kilometer 26 bildete und einen Vorsprung von mal etwas mehr, mal etwas weniger als vier Minuten hielt. Thomas Damuseau (Argos-Shimano), David Veilleux (Europcar) und Kevin Seeldraeyers (Astana) – in dieser Reihenfolge der Erste, Zweite und Dritte des Bergklassements – waren mit von der Partie, auch wenn Veilleux sich eher zurückhielt und wohl mehr als Helfer für Pierre Rolland fungierte. Die Bergwertung in L’Alpe d’Huez gewann Thomas de Gendt (Vacansoleil-DCM) vor Damuseau und Seeldraeyers, der auf dem Sarenne vor dem Bergtrikotträger auf Platz eins kam. Nach einer langen Abfahrt ging es in den 10,5 Kilometer langen Col d'Ornon (Kategorie 1), auf dem Damuseau und Seeldraeyers die Plätze zwei und drei hinter U23-Weltmeister Alexey Lutsenko (Astana) belegten. Damuseau hatte drei Punkte mehr gesammelt und liegt nun 28 vor seinem letzten Widersacher. Ein fast uneinholbarer Vorsprung, da beide im weiteren Etappenverlauf nichts mehr holten und es morgen inklusive Bergankunft nur noch maximal 33 Punkte gibt.

Spanier attackieren, ohne Sky ernsthaft zu gefährden
Am Col d’Ornon war die Spitzengruppe um sechs Fahrer geschrumpft, von denen drei nachher wieder Anschluss fanden. Der Rückstand des Feldes war auf 5:40 Minuten gestiegen und das Team Sky – für das Edvald Boasson Hagen und Ian Stannard, die Landesmeister aus Norwegen und Großbritannien, die Nachführarbeit verrichteten – legte eine Schippe drauf, holte bis zum Zwischensprint knapp 40 Kilometer vor dem Ziel drei Minuten auf. Dies führte bei einigen Ausreißern zu verstärkter Unruhe und es dauerte nicht lange, bis sich mit Sylvain Chavanel (Omega Pharma-Quick Step) und Alessandro de Marchi (Cannondale) zwei von ihnen absetzten. Am nächsten Kategorie-1-Berg wurden alle Flüchtigen eingesammelt, als Letzter de Marchi vier Kilometer vor dem Gipfel des Col du Noyer. An diesem Anstieg sah man vor allem die Spanier in aktiven Rollen. José Herrada und Alejandro Valverde (Movistar) fuhren mit Joaquin Rodriguez (Katusha) eine Attacke. Kurz darauf probierten es Jesus Hernandez und Alberto Contador (beide Saxo-Tinkoff). Sky ließ sie aber nicht entkommen. Erfolg hatte erst Samuel Sanchez (Euskaltel) mit einem Angriff, der ihm auf den letzten zwei Kilometern bis zur Bergwertung immerhin sieben Sekunden Vorsprung brachte. An seiner Seite war zudem Jakob Fuglsang (Astana), der half, den Abstand zu den Verfolgern während der 7,5 Kilometer Abfahrt ein wenig zu erhöhen, so dass sie im vier Kilometer langen Schlussanstieg nach Superdévoluy von einem ausreichenden Polster zehren konnten.

Sanchez klarer Sieger im Sprintduell, Rogers klettert aufs Podium
Contador, der seine eigenen Ansprüche vor der Dauphiné schon kleingeredet hatte und nach dem schwachen Zeitfahren auch kein Anwärter auf den Gesamtsieg mehr war, ging jetzt voll in der Aufgabe des Helfers für Michael Rogers auf, um zu verhindern, dass Fuglsang in der Gesamtwertung an diesem vorbeiziehen könnte. Chris Froome und Richie Porte (beide Sky Procycling) genossen es, nicht selbst die Führungsarbeit leisten zu müssen. Im Schlepptau dieser vier Fahrer befanden sich nur noch fünf weitere: Valverde, Daniel Navarro (Cofidis), Stef Clement (Blanco), sowie Daniel Moreno und Joaquin Rodriguez (beide Katusha). Der zuletzt Aufgezählte wollte zweitausend Meter vor dem Ziel alleine Jagd auf die Führenden machen, kam aber nicht in deren Nähe. Die Etappe endete in einem Sprintduell mit ungleichen Voraussetzungen: Die Papierform bestätigte sich, Fuglsang war Sanchez eindeutig unterlegen und der Baske jubelte emotional über seinen ersten Saisonsieg. Porte kam mit 15 Sekunden Rückstand ins Ziel, hatte auf dem letzten Kilometer attackiert und lag eine Sekunde vor dem Rest seiner Gruppe. So endete der Tag wie er begann, mit einer ungefährdeten Sky-Doppelführung. Froome liegt 51 Sekunden vor Porte und weiterhin 1:37 Minute vor Rogers. Der Australier rückte ebenso wie Moreno (+1:47) und Navarro (+1:49) eine Position nach oben, Fuglsang (+2:04), Clement (+2:32) und Valverde (+2:47) konnten sogar je vier Plätze gutmachen. Rohan Dennis (Garmin-Sharp) fiel von Platz drei auf neun, verteidigte aber das Weiße Trikot, indem er immer bei Kontrahent Michal Kwiatkowski (Omega Pharma-Quick Step) blieb.

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Die letzten 155,5 Kilometer der Dauphiné bieten noch einmal die Möglichkeit für Veränderungen in der Gesamtwertung. Nach einem verhältnismäßig einfachen Beginn der 8. Etappe gibt es zwei Berge der 1. Kategorie. Der Col de Vars (10,4 km à 6,9%) wird 36,5 Kilometer vor dem Ziel erreicht und in Risoul gibt es als Finale eine Bergankunft (13,9 km à 6,7%).





Das Sprintduell zwischen Samuel Sanchez und Jakob Fuglsang auf der 7. Dauphiné-Etappe ist eine klare Angelegenheit (Foto: letour.fr/Veranstalter)
Das Sprintduell zwischen Samuel Sanchez und Jakob Fuglsang auf der 7. Dauphiné-Etappe ist eine klare Angelegenheit (Foto: letour.fr/Veranstalter)

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