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Rui Costa wiederholt Gesamtsieg bei der Tour de Suisse - Frank nach Bergzeitfahren nur noch Fünfter
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16.06.2013

Rui Costa wiederholt Gesamtsieg bei der Tour de Suisse - Frank nach Bergzeitfahren nur noch Fünfter

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Info: TOUR DE SUISSE 2013
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Flumserberg, 16.06.2013 – Gino Bartali 1947, Pasquale Fornara 1958, Andrew Hampsten 1987 und Rui Costa 2013. Der Portugiese aus der Movistar-Mannschaft reiht sich in die kurze Liste jener Fahrer ein, denen in 77 Jahren Tour de Suisse eine Titelverteidigung gelang, also zwei Gesamtsiege hintereinander. Costa sicherte sich den neuerlichen Erfolg mit dem Gewinn des entscheidenden Bergzeitfahrens und einem Vorsprung von letztlich über einer Minute. Der Schweizer Mathias Frank (BMC Racing Team), der vom Heimsieg träumte, wurde auf den Boden der Tatsachen geholt und beendet die Rundfahrt auf dem fünften Platz.


Tour de Suisse 2014:
Etappenorte festgelegt - 2 Bergankünfte zum Abschluss


Vier Fahrer verpassen das Zeitlimit
Der Sommer ist in der Schweiz angekommen. Ja selbst der Nufenenpass, vor einer Woche noch gesperrt und daher nicht passierbar, ist mittlerweile offen. In Flumserberg herrschte auf 1383 Metern Höhe schönster Sonnenschein mit Temperaturen um 20 Grad. In dem Wintersport- und Wandergebiet endete die Tour de Suisse, die dort letztmals 2008 Station machte, mit einem Bergzeitfahren. 10,3 Kilometer lang war die Steigung aus dem Tal, davor gab es von Bad Ragaz aus 16,5 Kilometer flache Anfahrt. Die meisten Fahrer absolvierten den ersten Teil des Rennens auf speziellen Zeitfahrrädern, bevor sie für die Kletterei auf ihre normalen Rennmaschinen umstiegen. Matthew Goss, Baden Cooke (beide Orica-GreenEdge), Domenico Pozzovivo (AG2R La Mondiale) und Marcel Wyss (IAM Cycling) traten nicht mehr an. Der Schweizer verzichtete angesichts anhaltender Schmerzen in seinem linken Bein, die aus dem Sturz auf der 1. Etappe resultierten. 147 Fahrer absolvierten die 26,8 Kilometer, aber nur 143 von ihnen kamen in die offizielle Wertung. Sep Vanmarcke (Blanco), Enrique Sanz (Movistar), Romain Feillu (Vacansoleil-DCM) und José Ivan Gutierrez (ebenfalls Movistar) kamen über das 25%-ige Zeitlimit, Gutierrez verpasste es sogar um weit mehr als fünf Minuten.

Kangert liegt der letzte Tag der Tour de Suisse
Die Starter waren in zwei Blöcke aufgeteilt, zwischen denen eine eineinhalbstündige Pause eingeschoben wurde. Dies diente zum einen den Mannschaftswagen für die Rückkehr vom Ziel zum Start, aber auch der Werbekarawane für eine Fahrt entlang der Strecke. Führender während der Unterbrechung war der Südafrikaner Daryl Impey (Orica-GreenEdge), doch mehr als Platz 43 sprang für ihn am Ende nicht heraus. Denn die besten Bergfahrer kamen ja erst noch. Die Führung wechselte im zweiten Block häufig: Impey wurde zuerst von Andreas Klöden (RadioShack-Leopard) verdrängt, dann folgten in dieser Reihenfolge neue Bestzeiten durch Jérémy Roy (FDJ), Peter Sagan (Cannondale), Arnold Jeannesson (FDJ), Ion Izagirre (EuSkaltel), Andrey Amador (Movistar), Jean-Christophe Péraud (AG2R La Mondiale) und Tanel Kangert (Astana). Der Este hatte am letzten Tag der Tour de Suisse 2012 bereits einen großen Erfolg gefeiert und damals die Königsetappe gewonnen. An einer Zwischenzeit 4,9 Kilometer vor dem Ziel blieb Kangert sogar bis zum Schluss an erster Position, der um den Gesamtsieg kämpfende Rui Costa (Movistar) lag vier Sekunden zurück, nachdem beide zu Beginn des Anstiegs noch zeitgleich waren. Doch Costa hatte sich das Beste für den Schluss aufgehoben und holte sich mit 21 Sekunden Vorsprung seinen zweiten Etappensieg nach La Punt.


BMC Racing Team:
Frank Fünfter bei der Tour de Suisse - "Habe alles gegeben"


Deutliche Entscheidung um den Gesamtsieg
Costa ging mit nur 13 Sekunden Rückstand auf Mathias Frank (BMC Racing Team) in das Zeitfahren und hatte zwölf davon schon nach dem flachen Abschnitt aufgeholt. Entscheidend war aber freilich die im Schnitt neunprozentige Steigung, an der Frank klar seine Grenzen aufgezeigt wurden. Als Tages-19. verlor er 1:56 Minute auf den Sieger und nicht nur das Gelbe Trikot. Der Etappendritte Bauke Mollema (Blanco) machte knapp vor Roman Kreuziger (Saxo-Tinkoff), der vor fünf Jahren am Klausenpass das letzte Bergzeitfahren der Tour de Suisse gewonnen hatte und sich damals auch den Gesamtsieg sicherte, das Rennen um Platz zwei. 1:02 Minute bzw. 1:08 Minute liegen diese beiden in der finalen Gesamtwertung hinter dem souveränen Champion Costa. Frank (+1:43) fiel auch noch hinter Thibaut Pinot (FDJ/+1:26) auf Rang fünf zurück und kann froh sein, knapp vor Kangert (+1:51) geblieben zu sein. Der Zeitverlust auf der Königsetappe über den Albulapass spielte für Frank letztlich keine Rolle mehr, selbst ohne diesen hätte er nicht besser abgeschnitten. Sein Teamkollege Tejay van Garderen hatte als Erster an der 1. und Dritter an der 2. Zwischenzeit stark begonnen, wurde im Ziel aber nur Zehnter und im Gesamtklassement Siebter.

Platz 5 persönlicher Rekord für Frank
Bei den Schweizer Fans wird erst einmal die Trauer überwiegen, dass Mathias Frank den Gesamtsieg nach sechs Tagen im Gelben Trikot nicht realisieren konnte. Der 26-Jährige hatte sich den ultimativen Erfolg bis zuletzt zugetraut. Am Ende steht dann „nur“ der fünfte Rang, der immer noch alle Ehren wert und eine persönliche Bestleistung des Luzerners ist. Bei seiner ersten Teilnahme 2008 wurde er im Gerolsteiner-Trikot 36., 2010 kehrte er für BMC zurück und gewann als 68. der Gesamtwertung das Bergtrikot. Im nächsten Jahr gelang Frank dann sein bislang bestes Abschneiden, als er sich bei Levi Leipheimers Gesamtsieg Rang sechs holte. Auch 2012 war er der beste Schweizer, selbst wenn es nur für den zwölften Platz reichte. Sofern keine Verletzungen dazwischen kommen, wird sicher auch 2014 wieder mit ihm zu rechnen sein.

-> Zum Resultat und allen Endständen





Das Podium der Tour de Suisse 2013 (v.l.n.r.): Roman Kreuziger, Rui Costa, Bauke Mollema
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Der Nachwuchs darf an Rui Costas Erfolg teilhaben
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Am letzten Tag darf sich der Vorjahressieger zum ersten Mal das Gelbe Trikot überstreifen
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Mathias Frank konnte Gelb nicht verteidigen und wird am Ende Gesamtfünfter
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