<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Reisen & Urlaub
DreiLänderRide, 5. Etappe: Aprica-Zernez, Donnerstag, 25. Juli 2013
Suchen Reisen & Urlaub Forum  Reisen & Urlaub Forum  Reisen & Urlaub
25.07.2013

DreiLänderRide, 5. Etappe: Aprica-Zernez, Donnerstag, 25. Juli 2013

Info: Bildergalerie
Info: GustiZollinger.ch Radreisen Homepage
Autor: Gusti Zollinger



Bei herrlichstem Wetter und strahlend blauem Himmel, verliessen wir um 09.00 Uhr unser sehr schönes Hotel in Aprica, um die 5. Etappe unserer DreiLänderRide unter die Räder zu nehmen. Zügig und flott erreichten wir mit einer angenehmen Abfahrtsfrische den Talboden auf etwas mehr als 400 m ü.M. Von nun an kletterte das Quecksilber des Thermometers munter in die Höhe. Bereits beim Einstieg ins Puschlav war es über 23° warm.


Gusti Zollinger, ehemaliger erfolgreicher Radrennfahrer, und sein Team, berichten regelmässig von den von ihnen organisierten Radsportreisen.

Wetter: sonnig -25°C
Kilometer: 101 Km
Höhenmeter: 2020 Hm
Durchschnitt: 20 – 22.5

Strecke:
Da wir die vergangene Nacht in Aprica auf 1180 m verbracht hatten, konnten wir es zu Beginn der fünften Etappe ruhig angehen lassen. Als erstes Teilstück wartete nämlich die Abfahrt ins Veltliner-Haupttal auf uns. Auf der linken Seite verabschiedeten wir uns von den Bergamaskern Gipfeln, während rechts, bzw. vor uns bereits die Berninagruppe grüsste. Im Talboden angelangt, wies uns der Fluss Adda den Weg nach Tirano (440 m).

Tirano mit etwa 9200 Einwohnern liegt bereits im oberen Veltlin am Eingang zum Puschlav. Dieses 33 km lange Tal mit dem Berninapass war unser nächstes Ziel. Kaum hatten wir Tirano verlassen, radelten wir auf Schweizer Boden. Vorbei am Lago di Poschiavo und der gleichnamigen Ortschaft ging es nun immer höher und höher hinauf, bis wir den 2328 m hohen Passo del Bernina erreicht hatten. Das Puschlav ist nicht nur bei uns Radlern beliebt, auch die Naturliebhaber und Eisenbahnfans kommen voll auf ihre Rechnung. So ist die Streckenführung der Rhätischen Bahn von St. Moritz nach Tirano mit all den Kehrtunnels, Tunnels, Viadukten, etc. eine gigantische Sache.

Der Berninapass ist ganzjährig offen und stellt die einzig wirklich gut brauchbare Verbindung zwischen dem Engadin und dem Veltlin dar. Auf dem Pass verläuft auch die europäische Wasserscheide (Adria, Schwarzes Meer). Die Sicht auf den Piz Bernina (4049 m), den Piz Palü ist gewaltig und lässt jedes Herz, besonders jedes Hochgebirgs-Bergsteigerherz höher schlagen.

Nach dem Tageshindernis Bernina folgte eine mehr als 20 km lange Abfahrt über den bekannten Ferienort Pontresina hinunter nach Samedan. St. Moritz liessen wir buchstäblich links liegen. Dem Fluss Inn und den schönen Oberengadiner-Dörfern (u.a. Zuoz) folgend, erreichten wir nach weiteren knapp 30 km unser Tagesziel Zernez.

Etappenort:
Zernez, auf einer Höhe von 1474 m gelegen, gehört bereits zum Unterengadin. Hier mündet der Fluss Spöl in den Inn. Im Dorf leben etwa 1200 Einwohner, von denen der Grossteil die rätoromanische Sprache im Alltag verwendet.

Zernez ist ein kleiner aber wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Einerseits biegt man hier zum Ofenpass, bzw. zum Münstertal/Vinschgau ab, andererseits beginnt in Susch die Flüelapassstrasse, welche nach Davos führt. Zernez bildet auch das Eingangstor zum Schweizerischen Nationalpark und erfreut sich deshalb im Sommer und Herbst grosser Beliebtheit, genauso wie dessen höchst interessantes Informationszentrum.

Urkundlich wurde unser Etappenort erstmals 1161 erwähnt. Das Wappen (Schwarzer Bär, der eine grüne Tanne trägt) erinnert an die vielen Bärengeschichten in der waldreichsten Gemeinde des Bündnerlands. 1872 hat Zernez durch ein verheerendes Feuer seinen Charakter als Engadinerdorf weitgehend verloren, da beim Wiederaufbau auf untypische Flachdächer gesetzt wurde. Nebst der barocken evangelischen Pfarrkirche und der gotischen katholischen Kapelle ist das Schloss Planta-Wildenberg, ein mittelalterlicher Wohnturm mit barocken Nebengebäuden, sehenswert.

Ereignisse:
Bei herrlichstem Wetter und strahlend blauem Himmel, verliessen wir um 09.00 Uhr unser sehr schönes Hotel in Aprica, um die 5. Etappe unserer DreiLänderRide unter die Räder zu nehmen. Zügig und flott erreichten wir mit einer angenehmen Abfahrtsfrische den Talboden auf etwas mehr als 400 m ü.M. Von nun an kletterte das Quecksilber des Thermometers munter in die Höhe. Bereits beim Einstieg ins Puschlav war es über 23° warm.

Der Grenzübertritt in die Schweiz verlief ohne Probleme aber nicht ohne Schweisstropfen, denn bis wir auf der Höhe des Lago di Poschiavo waren, musste der eine oder andere etwas leiden. Entlang des Lago di Poschiavo verläuft die Strasse und Strecke der Rhätischen Bahn parallel zueinander. So kam es, dass eine Zugskomposition mit offenem Wagen neben der Gruppe von Gusti und Luci im Gleichschritt mitfuhr. Die Passagiere feuerten die RadlerInnen mächtig an, worauf Gusti als Showeinlage einen Sprint lancierte Motto: wer ist wohl der Schnellere? Im schönen Dorf Poschiavo gab es darauf den wohlverdienten Kaffee- bzw. Colahalt. Die angegliederte Bäckerei hatte Hochkonjunktur und die Gestelle mit Süssigkeiten leerten sich zusehends. Hier begrüssten wir auch Urs Hauenstein (ein erfahrener GZR Euroridler) aus Davos, der diesen herrlichen Tag mit uns auf dem Rad verbringen wollte.

Im weiteren Verlauf des Aufstiegs wurden die schattenspendenden Waldpartien sehr geschätzt. Aber irgendwann gab es keine Bäume mehr, sondern nur noch Wiesen, Strassenkehren und viele herrliche Berggipfel (mit und ohne Gletscher). Da sich inzwischen ein paar Wolken vor die Sonne geschoben hatten, wurden die Kolben und der Body der RadlerInnen trotz der Steigung nicht überhitzt. Der Aufstieg zog sich aber in die Länge, wie auch die Felder der einzelnen Gruppen. Irgendwann hatte es jede/jeder mit eigener Anstrengung und ohne fremde Hilfe geschafft, super.

Der Lohn war ein atemberaubendes Panorama (unter anderem auf die Bernina Berggruppe) und eine rassige Abfahrt hinunter nach Pontresina. Hier stärkten wir uns für die letzten 35 km nach Zernez. Drei Mal dürft ihr raten wo der GZR Tross Einkehr hielt… in einem Konditorei-Restaurant mit vieeeeeelen Süssigkeiten. Radler sind eben meist Schleckmäuler! Die letzten Kilometer flogen dank des zeitweiligen Rückenwindes nur so dahin.

Im Hotel angekommen wurde die grosse Gartenwirtschaft rege benutzt. Man konnte es sich richtig wohl gehen lassen, zumal Andrea wieder die Koffer auf die Zimmer verteilt hatte. Herzlichen Dank.





Gruppe Luci und Gusti auf der Bernina Passhöhe
Gruppe Luci und Gusti auf der Bernina Passhöhe

tiefblauer Lago di Poschiavo
tiefblauer Lago di Poschiavo

Anfeuerungsrufe aus dem Zug
Anfeuerungsrufe aus dem Zug

über den Dorfplatz von Poschiavo
über den Dorfplatz von Poschiavo


[Weitere Bilder]
Zum Seitenanfang von für DreiLänderRide, 5. Etappe: Aprica-Zernez, Donnerstag, 25. Juli 2013



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live