<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Fotos von Christine Kroth
Familientreffen - 4 Tage bei der Tour de l‘Ain (Teil 1)
Suchen Fotos von Christine Kroth Forum  Fotos von Christine Kroth Forum  Fotos von Christine Kroth
21.08.2013

Familientreffen - 4 Tage bei der Tour de l‘Ain (Teil 1)

Info: Bildergalerie
Info: Tour de l´Ain 2013 (2.1)
Autor: Christine Kroth (Cofitine)



Die Tour de l’Ain ist mein Lieblingsrennen. Deshalb hatte ich mich auch so sehr gefreut, dass ich dieses Jahr wieder hinfahren kann! Bis auf den Prolog am Freitag stehen alle Etappen der fünftägigen Rundfahrt im Département Ain, zwischen Genf und Lyon, auf dem Programm. Vier Tage zwischen Radsport, traumhafter Landschaft und dem Gefühl, Teil der großen Radsportfamilie zu sein.

Etappen 1 & 2 | Etappen 3 & 4

Zur kompletten Bildergalerie mit 34 Fotos


1. Etappe : Lagnieu – Bourg-en-Bresse


Alles ist vorbereitet, der Koffer gepackt, der Presseausweis beantragt und Petrus meint es auch gut mit mir. Alles perfekt! Doch dann wäre beinahe alles umsonst gewesen. Denn als ich um 5 Uhr an jenem 10.08.13 zuhause aufbrechen möchte, spinnt die Heckklappe meines Kofferraums. Sie bleibt nicht mehr auf. Gestern war das noch anders und ich merke die Veränderung auch nur deshalb, weil mir das Ding auf den Kopf donnert, als ich meinen Laptop verstauen will. Nach dem ersten Schrecken und der Erkenntnis, dass aus einer kleinen Beule und Kopfschmerzen wohl nicht schlimmes passiert ist, fahre ich los!


Zeremonienmeister Mickael Buffaz
Es geht nach Lagnieu. Den Ort kenne ich schon. Da war ich schon zweimal. Auch bei der Tour de l’Ain. Hier begann vor fünf Jahren meine Begeisterung für dieses Rennen.
Die Suche nach der richtigen Stelle, wo ich denn meinen Presseausweis bekomme, gestaltet sich etwas schwierig. Ich muss mich durchfragen, werde von A nach B zu C geschickt. Endlich halte ich ihn in den Händen.
An der Einschreibung ist es etwas chaotisch. Und Mickael Buffaz, ein ehemaliger Radprofi, zuletzt für Cofidis übrigens, der aus der Region stammt, darf den Zeremonienmeister spielen. Er macht das, wie ich finde, etwas zu übereifrig. Aber er macht das ja auch zum ersten Mal! Er darf deshalb auch auf die Bühne, kurz zumindest. Unten fährt gerade sein ehemaliger Teamkollege Remi Pauriol vorbei. Der Blick, den der Fahrer von Sojasun nach oben wirft, ist genial! Gedankenleser müsste man sein!
Die Teams werden der Reihe nach vorgestellt. Es ist ziemlich windig. Das finden viele Fahrer lustig, denn hinter der Bühne wackelt so ein aufblasbares Sponsorenteil hin und her. Und wirft IAM-Profi Kevin Ista fast von der Bühne als es plötzlich nach vorne schnellt. Sehr zur Erheiterung seiner Teamkollegen.


Dumoulin mit Töchterchen
Bei Ag2R ist Familientag. Zwei Fahrer, Dumoulin und Dupont, bringen ihre Kinder mit auf die Bühne. Daniel Mangeas muss bei Samuel Dumoulin nachfragen wie die Kleine heißt. Hätte ich ihm sagen können! Gibt es das? Ich weiß was, was der Gottkönig der Sprecher bei Radrennen nicht weiß? Die Namen der Dupont-Kinder, Zwillinge, kennt er aber auch nicht! Ich aber aber auch nicht, wie ich eingestehen muss.
Aber die kleine Sienna Dumoulin ist schon süß! Zuerst ist ihr wohl alles zu laut, weshalb sie sich die Ohren zuhält. Dann klatscht sie begeistert Beifall! Und als der Name ihres Papas genannt wird, legt sie den Kopf in den Nacken und schaut, ganz die stolze Tochter, zu ihm hoch.
Die Fahrer von Garmin sind alle sehr cool heute drauf! Und das zeigen sie auch! Und auch sonst geht es bei der Einschreibung durchaus lustig zu.
Ich mache mich auf den Weg zu meinem Auto, da kommen nämlich die Fahrer vorbei. Und mein Auto steht an einem kurzen Anstieg! Aus diesem Grund verzichte ich darauf, direkt am Start zu fotografieren. Auf dem Weg dorthin treffe ich gute Bekannte aus der Schweiz.


Verpflegung der Spitzenreiter
Danach geht es über die einzige Bergwertung des Tages – wo bitte ist hier ein Berg? – zur Verpflegungszone, wo ich wenig später wieder auf meine Bekannte treffe.
Ich postiere mich dort, wo die meisten Teams stehen. Das garantiert gute Fotos. Und vielleicht fällt auch die ein oder andere Flasche für mich ab. Eine fliegt mir tatsächlich vor die Füße! Aber die, auf die ich es abgesehen habe, die ist so halb unter das Auto von Omega Pharma-Quickstep gerollt. IAM steht drauf. Muss ich einfach haben! Ich nutze eine Lücke in der Reihe der Begleitfahrzeuge, um auf die andere Straßenseite zu flitzen und mir die Flasche zu sichern. Dann ab zum Auto und ins Ziel nach Bourg-en-Bresse. Dort sind irgendwie alle Straßen die zum Presseparkplatz führen abgesperrt. Ich suche hin und her und frage schließlich einen Ordner, der auch etwas ratlos ist. Aber wir finden eine Lösung, ich kann direkt am Straßenrand parken. Irgendwie wird man sich einig.


Duque gewinnt die 1. Etappe
Ich richte mich schnell im Pressezentrum ein und schicke eine kurze Nachricht in die Box. Schnell die ersten Fotos übertragen und dann ab zum Ziel. Ich habe den besten Platz, ganz vorne! Ich bin, wie immer wenn ein Sprint zu erwarten ist, gespannt und angespannt! Ich will das perfekte Siegerfoto schießen! Es gewinnt – Leonardo Duque! Ich muss mich zusammenreißen um nicht laut loszujubeln! Das freut mich sehr! Damit hatte ich auch nicht gerechnet. Das Feld kommt fast kompakt ins Ziel. Ich eile zur Siegerehrung, wo nix abgesperrt ist! Da ist meine Fotoweste nun mal gar kein Vorteil, denn niemand schert sich um uns Fotografen. Was ich irgendwie sogar verstehen kann!
Ich mache Fotos und gehe zurück zum Pressezentrum um die Siegerfotos zu überspielen, zu bearbeiten und zu übermitteln. Dann muss ich los, weil ich mir noch ein Quartier für die Nacht suchen muss. Als ich zum Auto komme muss ich zweimal hingucken! Da hat doch irgend so ein Scherzkeks mir den Presseaufkleber vom Kofferraum geklaut! Weg isser! Toll! Der Urlaub fängt ja schon mal gut an! Zudem hab ich mir bereits heute einen Sonnenbrand eingehandelt, weil das sündhaft teure, neue Sonnenschutzmittel leider nix taugt!
Ich versuche cool zu bleiben und freue mich auf den nächsten Tag!


2. Etappe: Ferme-musée de la fôret - Oyonnax


Es ist ein Sonntag wie im Bilderbuch. Als ich am Morgen um kurz nach halb neun in Bourg-en-Bresse aus dem Zelt krabbele, ist keine Wolke am Himmel. Meine gute Laune ist zurück.
Es gibt Frühstück und Arbeit – abbauen!
Der Startort liegt gut 35 km entfernt. Ich meide die Autobahn, denn dadurch bin ich auch nicht schneller und die kostet in Frankreich eh nur Geld!
Am Startort angekommen, lasse ich mir einen Parkplatz zuweisen und werde wenig später mit einem freundlichen „Ja, gibt’s denn hier auch Deutsche!“ begrüßt. Ja, die Schweizer sind auch da! Mit eine bisschen Smalltalk mit netten Leuten vertreibt man sich gerne die Zeit bis zum Start.


Startvorbereitungen bei Cofidis
Ich schaue mal im Village vorbei, auch weil dort immer die lokale Zeitung liegt, die über das Rennen berichtet. Da werfe ich gerne einen Blick rein und lasse sie dann für den nächsten liegen. Nur heute nicht! Heute nehm ich sie mit! Denn ich habe ein Bild entdeckt vom Ziel gestern, auf dem jemand ist, den ich sehr gut kenne…! Kleine Urlaubserinnerung.
Ich laufe zum Fahrerlager, will mich heute dort ein bisschen umschauen. Doch die Teams sind alle an der Straße aufgereiht, es zieht sich. Mich wundert nur, dass so ziemlich alle akkreditierten Fotografen sich heute im Fahrerlager aufhalten. Hatten wir etwa alle den gleichen Gedanken?
Ich gehe lieber zur Einschreibung und spaziere selbstbewusst am Ordner vorbei. Der mich aber aufhält. Ich darf da nicht rein! Kein Zutritt für Fotografen! Wie bitte? Nein, nur für Fahrer, ich könne mich außen hinstellen. Ich kann es nicht glauben! Ich versuche zu diskutieren, aber es hilft alles nichts. Und jetzt wird mir auch klar, warum alle anderen Fotografen im Fahrerlager sind. Super!


Hauptfeld auf der Jagd nach Ausreißern
Also wieder zurück dorthin! Mal hier ein bisschen schauen, mal dort! Zu Cofidis, nach den Autogrammkarten fragen. Die hab ich noch nicht, weil es das erste Rennen dieses Jahr ist dem ich das Team treffe. Aber man habe keine dabei bei diesem Rennen. Bei den nächsten wieder! Die nächste Abfuhr! Eigentlich reicht es mir für heute!
Ich platziere mich am Ende des Fahrerlagers, mache noch ein paar Fotos. Ich könnte mir Autogramme holen. Aber die Fotos dafür liegen im Auto und ich hab keine Lust die zu holen. Zum Auto gehe ich aber dann wieder kurz vorm Start, weil da das Feld wieder vorbeifährt.
Dann geht’s ab Richtung Ziel. Ich will eigentlich zur Verpflegung, aber da muss ich dem Feld auf dem Weg nach Oyonnax zu lange auf der Strecke folgen, das kostet mich zuviel Zeit. Also platziere ich mich da, wo meine Strecke von der des Rennens abzweigt. Ich nehme noch die Werbekarawane mit, mache Fotos von der Spitzengruppe und vom Feld und setze mich ins Auto – ab zum Ziel! Unterwegs dreht mein Navi durch, schon zum zweiten Mal heute! Auf Garmin ist bei diesem Rennen bislang noch nicht wirklich verlass!


Nachwuchsleader Berhane
Im Ziel komme ich wieder nicht zum Presseparkplatz durch, weshalb ich mir wieder in der Nähe einen anderen suchen muss und dann zum Pressezentrum hetze. Schnell Mails checken – zum Welt retten reicht die Zeit nicht mehr! Ich schaue schnell im Live-Ticker wie der Stand im Rennen ist und erschrecke – nur noch 10 km! Schnell wird alles zusammengerafft und ab nach draußen! Zum Glück hab ich einen Platz im Fotografenbereich hinter der Ziellinie, aber die besten Plätze sind natürlich schon belegt! Okay, ich will mal nicht so anspruchsvoll sein. Wo ich die Zieleinfahrt doch fast verpasst hätte, hätte ich nicht im Ticker nachgesehen.
Als die ersten Gruppen im Ziel sind gehe ich zur Siegerehrung und danach wieder ins Pressezentrum um die ersten Fotos zu übermitteln. Noch kurz in der Live-Box vorbeischauen und die Ergebnisse checken. Dann geht’s weiter Richtung Abendessen und Entspannung!
Der Platzwart des Campingplatzes, der praktischerweise zwischen heutigem Ziel- und morgigem Startort liegt, weist mir einen Platz in der ersten Reihe zu. Mit Seeblick! Endlich Urlaubsfeeling!





1. Etappe - Rick Zabel bei der Einschreibung in Lagnieu
1. Etappe - Rick Zabel bei der Einschreibung in Lagnieu

1. Etappe - Team Europcar bei der Teampräsentation in Lagnieu
1. Etappe - Team Europcar bei der Teampräsentation in Lagnieu

1. Etappe - Team Sojasun bei der Teampräsentation in Lagnieu
1. Etappe - Team Sojasun bei der Teampräsentation in Lagnieu

1. Etappe - Ex-Profi Mickael Buffaz spielt den Zeremonienmeister und die imaginäre 1. Geige
1. Etappe - Ex-Profi Mickael Buffaz spielt den Zeremonienmeister und die imaginäre 1. Geige


[Weitere Bilder]
Zum Seitenanfang von für Familientreffen - 4 Tage bei der Tour de l‘Ain (Teil 1)



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live