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Familientreffen - 4 Tage bei der Tour de l‘Ain (Teil 2)
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23.08.2013

Familientreffen - 4 Tage bei der Tour de l‘Ain (Teil 2)

Info: Bildergalerie
Info: Tour de l´Ain 2013 (2.1)
Autor: Christine Kroth (Cofitine)



Die Tour de l’Ain ist mein Lieblingsrennen. Deshalb hatte ich mich auch so sehr gefreut, dass ich dieses Jahr wieder hinfahren kann! Bis auf den Prolog am Freitag stehen alle Etappen der fünftägigen Rundfahrt im Département Ain, zwischen Genf und Lyon, auf dem Programm. Vier Tage zwischen Radsport, traumhafter Landschaft und dem Gefühl, Teil der großen Radsportfamilie zu sein.

Etappen 1 & 2 | Etappen 3 & 4

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3. Etappe: Izernore - Lelex-Monts-Jura


Der Tag beginnt mit einem gemütlichen Frühstück mit Seeblick. Der Logenplatz will genutzt sein. Da es heute nur knapp 6 km bis zum Startort sind, habe ich auch noch ein bisschen Zeit und lasse es ruhig angehen. Es ist Montag. Man verliert im Urlaub, trotz Radrennen, leicht das Zeitgefühl!


Johann Tschopp prüft sein Rad vor dem Start
Am Start selbst suche ich einen Parkplatz. Der eine ist gesperrt, man schickt mich die nächste Straße rechts rein. Da darf ich aber auch nicht parken, man schickt mich wieder zurück. Ja, was denn nun!? Ich stelle mein Auto schließlich einfach am Straßenrand ab, plaudere noch mit meinen Schweizer Freunden, die mir einen sehr guten Tipp für die Strecke geben, dann gehe ich einmal durchs Fahrerlager und dann zur Einschreibung. Ich bin dort alleine, also als Fotograf, und komme mir etwas verloren vor. Schließlich bekomme ich mit, dass sie auch heute keine Fotografen hier reinlassen. Mich hat irgendwie keiner aufgehalten, ich hab mich durchgemogelt. Und mich wirft irgendwie auch keiner raus. Solange bleibe ich hier und mache meine Fotos.
Ich gehe dann, kurz vor dem Start zu Fabian Wegmann um kurz mit ihm zu sprechen, und dann an den Start, wo sich die Fahrer schon postiert haben. Noch ein paar Fotos und dann zur nächsten Kurve. Dort stehen wieder meine Bekannte und Mama Zabel, mit der ich auch kurz spreche.


Guter Blick auf Wegmann und Kruijswijk
Start fotografieren und weiter geht’s! Den mir empfohlenen Ort finde ich schnell. Ich nehme noch die Werbekarawane mit und will dann schnell was essen, als wieder „meine“ Schweizer kommen. Der Punkt, eine Spitzkehre in einer Abfahrt, scheint wirklich ein Geheimtipp zu sein. Denn auch die beiden Busse mit den VIP-Gästen machen hier halt. Plötzlich ist die Kurve voll! Und auch die zwei Fotografen, die das Rennen auf dem Motorrad begleiten, halten hier an. Ich habe mich auf einer Mauer oberhalb der Kurve postiert, habe vor dort eine tolle Perspektive. Als die Fahrer durch sind geht’s sofort weiter. Ich denke, ich habe noch Zeit, aber irgendwie ist mir das Zeitgefühl abhanden gekommen. Denn als ich wieder auf die Strecke komme ist schwer was los. Viele Begleitfahrzeuge des Rennens. Sind die so schnell? Ich hab vorhin nicht auf die Uhr geschaut, scheint aber wohl so zu sein! Ich frage nach, ob das Rennen gleich kommt. Ja, ja, die Karawane ist schon durch! Ich will eigentlich weiter zum nächsten Ort und das mache ich dann auch. Obwohl ich wirklich nicht viel Vorsprung habe. Ich muss Gas geben! In den Ort wollte ich sowieso, ich fahre dort raus, parke mein Auto und postiere mich an der Strecke. Ich habe gut 15 Minuten Vorsprung vorm Rennen.


Küsschen für den Sieger Luis Leon Sanchez
Danach geht es sofort weiter ins Ziel. Vor mir sind aber noch Jedermänner und die Autos vor mir entsprechend langsam. Ich bin froh, als ich endlich in Lelex angekommen bin. Dort richte ich mich wieder im Pressezentrum ein und schaue, wie gewohnt, in den Live-Ticker. Noch gut 15 km. Okay, heute bergan, aber viel Zeit habe ich nicht mehr. Als meine ersten Fotos überspielt sind, schnappe ich meine Siebensachen und mache mich auf dem Weg zum Ziel. Natürlich stehen dort schon Fotografen. Meine Position ist aber trotzdem nicht schlecht. Ich gehe in die Hocke um niemanden zu behindern.
Während der Sieger bereits gekürt ist und eine Gruppe nach der anderen eintrudelt sehe ich plötzlich gegenüber im Siegerehrungsbereich jemanden stehen, der mir sehr bekannt vorkommt. Irgendwo hatte ich gestern gelesen, dass er dabei ist. Die Funktion war mir nicht ganz klar, aber das steht er nun – David Moncoutié! Ich freue mich total darüber, denn damit hatte ich nicht gerechnet. Und, was noch ganz kurios ist, das letzte Mal sah ich ihn als Rennfahrer live hier in Lelex. Und nun sehe ich ihn erstmals nach seinem Karriereende wieder – hier in Lelex!


Gruppetto um Sanchez' Teamkollegen Garate
Als die Siegerehrung beginnt und der Sieger Sanchez schon auf dem Podium steht, kommt eine abgehängte Gruppe ins Ziel. Viele Fahrer heben die Hand, zeigen Daumen noch oder winken ihm kurz zu. Eine wirklich witzige Sache!
Zur Siegerehrung des Bergbesten kommt dann auch David Moncoutié mit auf die Bühne und bekommt fast soviel Applaus wie der noch aktive Radprofi, der Niederländer Kruijswijk, der sich eben das Trikot erkämpft hat und vor seinem Ex-Kollegen ein kleine Verbeugung andeutet. Und ich weiß nicht, wen ich zuerst fotografieren soll. Ich switche munter hin und her zwischen den beiden.
Nach der Siegerehrung noch schnell ins Pressezentrum, Fotos überspielen und losschicken und mich kurz in der Box melden. Danach schnell noch eine Zeitung besorgen, weil man ja wissen will, was sonst noch in der Sportwelt passiert ist (hätte man zwar auch im Internet gucken können, aber na ja …) und dann ab zum Quartier, das in dem Ort liegt, in dem ich vorhin schon mal das Rennen angesehen habe. Morgen geht es in die letzte Etappe. Radsport ist schnelllebig!


4. Etappe: Nantua - Belley



Der Tag beginnt wie immer gemütlich. Diesmal in Chezery-Forets, wo gestern die Tour de l’Ain zweimal durchkam. Der Ort ist klein, aber groß genug, um ein paar Besorgungen machen zu können bevor es weiter geht zum Startort der letzten Etappe. Nantua liegt an einem See, eingebettet von Bergen. Start vor traumhafter Kulisse.


Startvorbereitungen beim Team IAM-Cycling
Ich mache einen Streifzug durchs Village und gehe dann ins Fahrerlager. Hier ein Plausch, dort ein Smalltalk, alles wie immer ganz locker. Zur Einschreibung kommt man als Fotograf mal wieder nicht rein, heute probiere ich’s auch gar nicht. Ich streife durchs Fahrerlager, bleibe dann aber bei IAM stehen. Dort, mitten auf dem Platz, hab ich alles gut im Blick und kann mich auch noch mit meinen Schweizer Freunden unterhalten. Ich frage beim Busfahrer nach Autogrammkarten und mache Fotos von den Fahrern, die an mir vorbeifahren oder hier und da aus den Bussen kommen. Wie immer als Fan. Bei IAM fühle ich mich irgendwie wohl. Ich mag das neue Schweizer Team sehr. Und dort frage ich auch nach Autogrammkarten, die ich vom Busfahrer des Teams auch bekomme. Ein kleines Geschenk gibt’s noch obendrauf, was mich total begeistert!


Das Feld startet in Nantua zur 4. Etappe
Ich will noch den Start fotografieren. Auf dem Weg dorthin treffe ich Cordula Zabel mit der ich mich kurz unterhalte und der ich verspreche, dass wir bei LiVE-Radsport.com die Karriere ihres Sohnes weiter verfolgen werden, ehe ich weiter muss, um gute Fotos zu bekommen. Ich mache Fotos von der „Startaufstellung“, vom Start selbst, dann mache ich mich auf dem Weg zum Auto.
Leider wird es mir nicht reichen, auf den Grand Colombier, dann komm ich nicht mehr ins Ziel. Da muss ich heute aber unbedingt hin!
Ich habe mir einen guten Punkt an der Strecke ausgeguckt. Kurz nach der zweiten Bergwertung, noch recht früh im Rennen, geht es nochmal leicht bergan. Da ist die Abzweigung, um ins Tal Richtung Belley zukommen. Dort postiere ich mich. Ich muss nicht lange warten.


Sébastien Reichenbach sprintet auf Platz 4
Als alle vorbei sind, mache ich mich auf den Weg zum Ziel. Ich muss nach Karte fahren. Mein Navi Marke Garmin hat kurz nach dem Start in Nantua den Geist aufgegeben. Nachdem der Akku schon die letzten Tage rumgezickt hat, ist nun endgültig Schluss! Das makabre an der Sache ist, dass das Ding in dem Moment seinen Geist aufgibt als ich gerade direkt hinter dem Garmin-Bus fahre. Der hat sich verfahren wie sich wenig später herausstellt! Noch Fragen?
Eigentlich ist es kein Problem den Weg zu finden, da ich das Navi meist nur zur Unterstützung nutze. Aber in Belley steh ich plötzlich dumm da und hab keinen Plan wo ich bin. Die Strecke und einen Teil des Fahrerlagers hab ich bereits gefunden, den Presseparkplatz und das Pressezentrum nicht. Das ist im Rathaus – wo bitte ist das Rathaus? Nach einer kleinen Irrfahrt durch Belley hab ich das Rathaus gefunden und direkt davor ist ein Parkplatz frei. Ich schau fünfmal nach, es ist zu schön um wahr zu sein!
Im Pressezentrum schaue ich erstmal via Google nach einem Quartier, mein Navi kann mich ja nicht mehr hinführen. Schnell noch Fotos überspielen, den Live-Ticker checken und dann raus zum Ziel!


Matthias Brändle gewinnt das Bergtrikot
Ich hab mal wieder einen Platz ganz vorne gehe für in die Hocke um niemanden zu behindern.
Die Stimmung ist gut, der Jubel groß über den französischen Gesamtsieger! Auch wenn ein Niederländer die Etappe gewinnt. Und ich persönlich bin ein wenig enttäuscht, dass mein Lieblingsfahrer von IAM, Sébastien Reichenbach, das Podium knapp verpasst hat! Aber dafür hat Matthias Brändle das Bergtrikot gewonnen!
Danach gibt’s die großen Siegerehrungen und dann geht’s wieder ins Pressezentrum, vor dem immer noch mein Auto steht! Ohne Knöllchen! Ich schicke die ersten Fotos los, melde mich wie immer in der Box und packe dann zusammen. Die ersten sind schon aufgebrochen und haben sich von allen persönlich verabschiedet. Ich mache es kurz und verabschiede mich allgemein von den letzten Herren, die noch da sitzen – Au revoir messieurs, à bientôt! Dann bin ich weg!
Zu Glück sind Campingplätze auch ausgeschildert und so finde ich auch ohne Navi ein Quartier für die Nacht.
Den nächsten Tag werde ich in dieser wunderbaren Gegend bei wunderbarem Wetter noch hier verbringen ehe ich mich dann, ganz radsportlich mit einem Abstecher nach Aigle zum Centre Mondial du Cyclisme, nach Hause aufmachen werde.

Die Tour de l’Ain ist zu Ende. Vier tolle Etappen bei tollem Wetter! Großer Radsport, der geboten wurde und der viel Spaß gemacht hat. Auch wenn es für mich ziemlich anstrengend war! Deshalb hab ich mir den Tag morgen ja auch verdient!
Es waren kuriose, witzige und deshalb auch unvergessliche Tage bei meinem Lieblingsrennen im Kreis der großen Radsportfamilie.






3. Etappe - Thibaut Pinot am Start in Izernore
3. Etappe - Thibaut Pinot am Start in Izernore

3. Etappe - Bryan Coquard ist ein cooler Typ und gut gelaunt am Start in Izernore
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3. Etappe - das Rabobank Development Team kommt von der Einschreibung in Izernore
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3. Etappe - Samuel Dumoulin schreibt sich ein
3. Etappe - Samuel Dumoulin schreibt sich ein


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