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UCI-Präsidentschaftswahl: McQuaid durch Korruptionsvorwürfe massiv unter Druck - Ton wird immer schärfer
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10.09.2013

UCI-Präsidentschaftswahl: McQuaid durch Korruptionsvorwürfe massiv unter Druck - Ton wird immer schärfer

Info: UCI-Präsidentschaftswahl 2013: Chronik aller News
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Keine drei Wochen vor der UCI-Präsidentschaftswahl ist Pat McQuaid - aber auch sein Vorgänger Hein Verbruggen - massiv unter Druck geraten. Ein Geheimbericht, der bereits im Juni hinter verschlossenen Türen den Mitgliedern des UCI Management Komitees präsentiert worden war, hat seinen Weg in die Medien gefunden. Namentlich zitiert Velonews aus dem insgesamt über 50 Seiten starken Dossier. Darin werden schwere Korruptions- und Vertuschungsvorwürfe gegen den aktuellen und den früheren UCI-Chef erhoben, welche sich angeblich auf Zeugenaussagen und schriftliche Belege zurückführen lassen. Unter anderem sollen McQuaid und Verbruggen im Jahr 2012 Bestechungsgelder in Höhe von 250.000 Euro von einem bekannten World Tour-Teamchef angenommen haben. Des Weiteren soll die UCI sich bei Streitigkeiten um ausstehende Fahrergehälter in korrupter Weise auf die Seite der Teambesitzer geschlagen haben.
Besonders schwer wiegt auch die Anschuldigung im Zusammenhang mit dem Doping-Fall Alberto Contador: Dessen positiven Clenbuterol-Test 2010 habe man eigentlich gegen Geld unter den Teppich kehren wollen. Allein die Aufmerksamkeit der Medien habe dies verhindert. Und natürlich fällt auch der Name Armstrong in dem Skandal-Bericht. Der US-Amerikaner sei bei seinem Comeback 2009 unterstützt worden, indem ihm die eigentlich vorgeschriebene Zeit im Doping-Testpool erlassen worden sei. Im Gegenzug habe Armstrong unentgeldlich an der Irland-Rundfahrt teilnehmen müssen, die von Angehörigen McQuaids mit verantwortet wird. Bereits 2005 habe Hein Verbruggen nach Bekanntwerden der positiven Armstrong-Doping-Proben von der Tour 1999 alles so arrangiert, dass dessen Anwälte am beschönigenden Bericht zu dem Vorfall mitwirken konnten.

Wie nicht anders zu erwarten war, hat Pat McQuaid die Vorwürfe mittlerweile nicht nur weit von sich gewiesen, er griff auch seinerseits seine Gegner in schärfster Weise an. In einem Statement ist von niederträchtigen und ehrenrührigen Angriffen auf seine Person die Rede. Die Inhalte des Dossiers seien komplett erfunden und enthielten nicht einen Funken Wahrheit. McQuaid unterstellte zudem, der Bericht sei von seinen Kontrahenten im Management Commitee - dem US-Amerikaner Mike Plant, dem Russen Igor Makarov und dem Briten Brian Cookson - an die Medien durchgestochen worden, da er keiner anderen Person, selbst nicht der UCI-Ethik-Kommission bislang in voller Länge vorliege. Diese "Gangster-Politik" entspreche voll und ganz der üblichen Vorgehensweise seiner Kritiker, die auch versucht hätten, nationale Verbände im Hinblick auf die Wahl unter Druck zu setzen und Stimmen zu kaufen.
Der UCI-Chef schließt mit den pathetischen Worten: "Ich bin stolz, als Kandidat für die Präsidentschaftswahl vor Ihnen zu stehen... Aber selbst, wenn Sie mich nicht wiederwählen, werde ich Florenz erhobenen Hauptes verlassen und wissen, dass ich in den letzten acht Jahren alles für die UCI getan habe... Ich fordere Brian Cookson heraus, dasselbe von sich sagen zu können." Der so angesprochene Gegenkandidat nahm die publik gewordenen Vorwürfe natürlich zum Anlass, eine umfassende Aufklärung möglichst noch vor dem 27. September - dem Tag der Wahl - zu fordern.


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