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Kiryienka kämpft sich zum Sieg in Peña Cabarga - Nibalis Rotes Trikot hängt am seidenen Faden
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12.09.2013

Kiryienka kämpft sich zum Sieg in Peña Cabarga - Nibalis Rotes Trikot hängt am seidenen Faden

Info: VUELTA A ESPAÑA 2013
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Peña Cabarga, 12.09.2013 – Am Ende der Vuelta a España 1984 betrug die Differenz zwischen Sieger Eric Caritoux und Alberto Fernandez nur sechs Sekunden, es war der knappste Ausgang in der Geschichte der Spanien-Rundfahrt. Die Spanien-Rundfahrt 2013 dauert zwar drei weitere Tage an, für den Moment geht es bei ihr aber noch enger zu. Vincenzo Nibali (Astana) zeigte sich wie schon vor zwei Tagen nicht in seiner besten Verfassung und verlor bei der Bergankunft der 18. Etappe so viel Zeit auf Christopher Horner (RadioShack-Leopard), dass diesem nur noch drei Sekunden zur Führung fehlen. Mit einer Zeitgutschrift wäre Horner wieder in Rot gewesen, aber vor ihm lagen fünf Ausreißer. Den Sieg in Peña Cabarga holte sich Vasil Kiryienka (Sky Procycling) nach einem Solo über mehr als 40 Kilometer.

Ausreißer werden nicht ernsthaft genug verfolgt
Die Spanien-Rundfahrt hatte in Galicien, im äußersten Nordwesten des Landes, begonnen, zog dann nach Süden in die Berge Andalusiens und danach in die gewaltigen Pyrenäen. Vor dem Finale im Herzen Spaniens, in der Hauptstadt Madrid, verbringt die Vuelta noch drei Tage hoch im Norden, wo die 18. Etappe ins Kantabrische Gebirge führte. Dort gab es eine Bergankunft in Peña Cabarga, die zuletzt 2010 und 2011 spektakuläre Finals geboten hatte. Nach dem Start in Burgos blieb das Terrain eine Weile flach und es dauerte fast 20 Kilometer, bis 15 Fahrern die Flucht gelang. Der Vorsprung von Mickaël Chérel, Ben Gastauer (beide AG2R La Mondiale), Reinardt Janse van Rensburg (Argos-Shimano), Martin Kohler (BMC Racing Team), Amets Txurruka (Caja Rural), Tiziano Dall'Antonia (Cannondale), Egoi Martinez (Euskaltel), Caleb Fairly (Garmin-Sharp), Angel Vicioso (Katusha), Matteo Bono (Lampre-Merida), Adam Hansen (Lotto Belisol), Simon Clarke (Orica-GreenEdge), Vasil Kiryienka (Sky Procycling), Chris Anker Sörensen (Saxo-Tinkoff) und Grega Bole (Vacansoleil-DCM) wurde erst kaum größer, weil Cofidis sich dagegenstemmte. Als die Mannschaft von Bergtrikot-Besitzer Nicolas Edet dann lockerließ, zog die Gruppe bis auf zehn Minuten davon. Als diese Marke erreicht wurde, nahmen Katusha und Movistar im Peloton die Zügel in die Hand und verkürzten den Rückstand, waren aber nicht konsequent genug, um alle Ausreißer am Ende noch einzuholen.

Kiryienka in ähnlicher Manier wie bei seinen Giro-Siegen
Nach 78 von 186,5 Kilometern kamen die Ausreißer zur ersten Bergwertung, welcher innerhalb der nächsten 50 Kilometer noch zwei weitere folgten, die ebenso zur 3. Kategorie gehörten. Txurruka konnte alle drei gewinnen, holte danach aber keine Punkte mehr, weshalb er im Vergleich zu Edet noch immer 15 Punkte weniger auf seinem Konto hat. Die vierte Bergwertung war eine Kategorie höher angesiedelt, lag auf dem Alto del Caracol, der die Gruppe sprengte. Im Verlauf des Anstiegs fuhr Kiryienka davon und kam 40 Kilometer vor dem Ziel mit 25 Sekunden Vorsprung auf Martinez, Sörensen und Vicioso zum Gipfel. Die Verfolgergruppe wuchs – erst schlossen Janse van Rensburg, Kohler und Txurruka auf, später ebenso Hansen und Clarke –, jedoch galt das auch für ihren Rückstand. Kiryienka startete mit einem Polster von 1:48 Minute in den 5,9 Kilometer langen Schlussberg. Sörensen hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben und begab sich bei durchschnittlich 9,2 Prozent Steigung auf die Jagd nach dem Weißrussen. Der Däne holte kontinuierlich auf und war doch nicht in der Lage, allen vorherigen Verlust wieder wettzumachen. 28 Sekunden Rückstand blieben. Solche Bergetappen-Soli hatte Kiryienka schon zweimal beim Giro d’Italia erfolgreich abschließen können. Er siegte 2008 in Presolana und 2011 in Sestrière mit jeweils mehr als vier Minuten Vorsprung. Hansen, Kohler und Martinez fuhren auf die Plätze drei, vier und fünf und entkamen damit noch der Einholung durch Christopher Horner (RadioShack-Leopard), der die übrigen Favoriten abgehängt hatte.

Horner düpiert Nibali und verpasst doch haarscharf das Rote Trikot
RadioShack wusste um die Möglichkeit, Leader Vincenzo Nibali (Astana) in Peña Cabarga wie vor zwei Tagen in Aramón Formigal Zeit abzunehmen und stürmte mit hohem Tempo in den Anstieg hinein. Die Gruppe der besten Kletterer verkleinerte sich zügig auf weniger als 20 Fahrer, doch mit Angriffen hielten sich die Favoriten noch zurück. Nachdem die ersten drei Kilometer geschafft waren, gab es ein kleines Flachstück und erst auf den letzten zweitausend Metern entbrannte der Kampf ums Klassement. Nicht Horner eröffnete ihn, sondern Katusha, das für einen Moment sogar zu dritt angriff. Nachdem Daniel Moreno und Joaquin Rodriguez attackierten, wurde Ausreißer Vicioso eingeholt und konnte seine Kapitäne noch etwas unterstützen. Horner und Nibali reagierten souverän und bildeten, nachdem sich die erste Aufregung legte, mit Rodriguez ein Trio. Horner übte unentwegt Druck auf seine Begleiter aus und setzte sich schließlich mit einem unwiderstehlichen Antritt ab. 1:53 Minute nach Kiryienka überquerte der 41-Jährige die Ziellinie – am Fuß des Anstiegs hatte das Feld fünf Minuten zurückgelegen. Nach Horner kam erst Txurruka, dann mit zwanzig Sekunden Rückstand Rodriguez und Alejandro Valverde (Movistar). Nibali konnte seinen Verlust mit Hängen und Würgen auf 25 Sekunden begrenzen, was ihm das Rote Trikot um drei Sekunden rettete. Horner muss somit vorerst weiter mit dem Weißen Trikot der Kombinationswertung vorliebnehmen und auch sonst blieben alle Top10-Fahrer auf ihren Positionen und Valverde an der Spitze der Punktewertung. Euskaltel vergrößerte den Vorsprung in der Mannschaftswertung gegenüber Movistar (+4:53) und Astana (+6:17) deutlich.

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Vor dem alles entscheidenden Showdown auf dem Angliru am Samstag gibt es morgen noch die etwas leichtere 19. Etappe. In ihrer zweiten Hälfte weist aber auch sie eine Vielzahl von Anstiegen auf, wobei nur drei davon mit Bergwertungen versehen sind. Der nicht besonders steile Alto del Naranco (5,7 km à 4,2%) bildet die Zielankunft.





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Foto: Sabine Jacob

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