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Rodriguez gewinnt am Alto del Naranco - Horner fährt in Rot zum Angliru
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13.09.2013

Rodriguez gewinnt am Alto del Naranco - Horner fährt in Rot zum Angliru

Info: VUELTA A ESPAÑA 2013
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Oviedo, 13.09.2013 – Bis zur Flamme Rouge waren noch fast alle Favoriten zusammen, auch Vincenzo Nibali (Astana) und Christopher Horner (RadioShack-Leopard) fuhren Seite an Seite. Auf dem letzten Kilometer des Alto del Naranco sorgte ein langer Bergsprint aber dafür, dass Zeitdifferenzen entstanden, die für Platzierungswechsel in der Gesamtwertung sorgten. Unter anderem verbesserten sich Leopold König (NetApp-Endura) und Daniel Moreno (Katusha) um eine Position, aber auch Horner zog an Nibali vorbei. Der Abstand zwischen beiden bleibt mit drei Sekunden unverändert, doch liegt jetzt nicht mehr der Italiener, sondern der US-Amerikaner auf Rang eins. Den Sieg auf der 19. Etappe der Vuelta a España erbeutete Joaquin Rodriguez (Katusha) mit deutlichem Vorsprung von elf Sekunden.

Gewohnt große Ausreißergruppe mit Arroyo und Nerz
Zwischen den extrem steilen Bergankünften Peña Cabarga und Alto de L´Angliru wirkte der Alto del Naranco geradezu mickrig. Zum ersten Mal seit 1997 fuhr die Spanien-Rundfahrt den 5,7 Kilometer langen und mit durchschnittlichen 4,2 Prozent im Vergleich fast „flachen“ Anstieg hinauf. Der traditionsreiche Berg, an dem bis 2010 das Eintagesrennen Subida al Naranco ausgetragen wurden und seitdem die Schlussetappe der Vuelta Asturias endet, sorgte aber doch für ein aufregendes Finale, das einige Weichen für den morgigen Tag neu stellte. Zu Beginn hofften noch 20 Ausreißer, dass sie zu den wichtigsten Protagonisten der 19. Etappe werden würden. Sie setzten sich unmittelbar nach dem Start in San Vicente de la Barquera ab und kamen, nachdem AG2R La Mondiale eine Zeitlang Gegenwehr leistete, auf zweieinhalb Minuten Vorsprung. Weiter ließ Katusha, das nach dem Etappensieg gierte, sie nicht ziehen und hielt den Abstand während der flachen ersten Hälfte der 181 Kilometer auf einem konstanten Niveau. David Arroyo (Caja Rural) und Dominik Nerz (BMC Racing Team) konnte dies nicht gefallen, waren sie doch ausgezogen, ihre Positionen in der Gesamtwertung (14. und 16.) zu verbessern. Der Deutsche hatte für dieses Unterfangen mit Ivan Santaromita und Danilo Wyss sogar zwei Teamkollegen mit auf die Flucht genommen. Auch Georg Preidler (Argos-Shimano) und Edvald Boasson Hagen (Sky Procycling) waren merklich unzufrieden und wagten es schon nach gerade einmal der Hälfte der Strecke, in einer längeren, sanften Steigung davonzuziehen und die Mitausreißer zurückzulassen.

Kein Glück für Preidler und Boasson Hagen, auch nicht für Mendes
Das österreichisch-norwegische Duo befand sich bald eine Minute vor den 18 anderen Ausreißern und hatte auch den Vorsprung gegenüber dem Feld auf gut drei Minuten ausgebaut. Das Terrain wurde nun sehr bergig und die Verfolgergruppe schrumpfte auf acht Fahrer zusammen. Sie wurden gut zwanzig Kilometer vor dem Ziel in einer Steigung eingeholt, die zu einem Zwischensprint führte. Vorher hatte Nicolas Edet (Cofidis) an einer Bergwertung der 3. Kategorie hinter Boasson Hagen und Preidler immerhin ein Pünktchen einstreichen können, was seinen Vorsprung im Bergklassement auf acht Zähler erhöhte. Edets Widersacher Daniele Ratto (Cannondale) hatte sich ebenfalls auf die Flucht begeben, war aber als einer der ersten Ausreißer zurückgefallen und konnte Edet kein Duell mehr liefern. Die eingeholten Verfolger wurden sofort durch ein Dutzend neuer ersetzt, von denen vier – Juan Antonio Flecha (Vacansoleil-DCM), José Herrada (Movistar), Gorka Verdugo (Euskaltel) und Serge Pauwels (Omega Pharma-Quick Step) – im nächsten Anstieg zu einer weiteren Kategorie-3-Bergwertung auf dem Alto de la Manzaneda zum führenden Duo aufschlossen. Nach der Abfahrt sah die Situation schon wieder völlig anders aus, José João Mendes (NetApp-Endura) kam als Erster nach Oviedo, von wo aus er eine Minute vor dem Hauptfeld den Schlussanstieg in Angriff nahm. FDJ machte vorübergehend die Tempoarbeit im Feld, bevor Saxo-Tinkoff übernahm und alle noch vorausfahrenden Fahrer einholte. Den letzten, Mendes, erst 1100 Meter vor dem Ende. Da war die Gruppe der Favoriten schon auf weniger als zwanzig Fahrer zusammengeschrumpft und mit dem Gesamtsiebten Thibaut Pinot (FDJ) hatte gar ein Hochkaräter den Anschluss verloren.

Rodriguez dominiert auf dem letzten Kilometer, Rot wechselt zum 8. Mal
Als Saxo-Tinkoff an Mendes herankam, war das der Startschuss zur Attacke für Nicolas Roche. Christopher Horner (RadioShack-Leopard) ließ nicht vom Hinterrad des Iren ab, auch Alejandro Valverde (Movistar) und Vincenzo Nibali (Astana) reagierten ohne Verzögerung. Mit der zweiten Tempoverschärfung konnte Roche ein kleines Loch aufreißen, bis unter der Flamme Rouge Joaquin Rodriguez (Katusha) den Turbo zündete. Antrittsstark wie man den Spanier von noch viel schwereren Bergen kennt, sprintete er zu seinem ersten Grand-Tour-Etappensieg in dieser Saison und dem siebten Etappenerfolg innerhalb von vier Jahren bei der Vuelta. Niemand konnte seine Beschleunigung auch nur ansatzweise imitieren. Diego Ulissi (Lampre-Merida), Rodriguez Teamkollege Daniel Moreno, der die Etappen 4 und 9 gewonnen hatte, und Samuel Sanchez (Euskaltel) kamen elf Sekunden später zur Ziellinie. Horner und Valverde folgten nach 14 und Scarponi nach 16 Sekunden. Erst mit 20 Sekunden Rückstand konnte hinter Leopold König (NetApp-Endura) der weiterhin schwächelnde Nibali die Etappe beenden. Sein Polster von 50 Sekunden auf Horner, das er nach souveränen Vorstellungen bei den Bergetappen am vergangenen Wochenende besaß, war bis gestern schon auf drei Sekunden geschrumpft und verwandelte sich jetzt in einen Rückstand. Nach acht Tagen am Stück im Roten Trikot muss Nibali es an Horner abgeben, der es bei dieser Vuelta schon zweimal trug, aber jeweils gleich wieder verlor. Der bereits achte Führungswechsel der Rundfahrt war nicht die einzige bedeutende Veränderung in den Top10, König und Moreno konnten sich ebenso wie Horner um einen Platz verbessern. Der Tscheche übernahm den siebten Rang von Pinot und der Spanier verdrängte Tanel Kangert (Astana) von Position zehn.

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Die große Anzahl von Bergankünften ließ befürchten, dass die Vuelta zu ihrem Highlight schon lange entschieden wäre. Doch die Spannung ist bei nur drei Sekunden zwischen Horner und Nibali, auch wenn die Kräfteverhältnisse momentan eindeutig zu sein scheinen, vor der 20. Etappe noch voll intakt. Die Bergwertungen auf den 142,2 Kilometern werden immer schwer, beginnen mit der 3. Kategorie und steigern sich über die 2. und 1. Kategorie zur Especial-Bergankunft auf dem bis zu 23,5% steilen Alto de L’Angliru (12,2 km à 10,2%).





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Foto: Sabine Jacob

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