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Burghardt gelingt sensationeller zweiter Ausreißer-Coup bei der Tour de Suisse. Feiertag für BMC Racing Team
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18.06.2010

Burghardt gelingt sensationeller zweiter Ausreißer-Coup bei der Tour de Suisse. Feiertag für BMC Racing Team

Info: TOUR DE SUISSE
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Wetzikon, 18.06.10 - Déjà-vu bei der Tour de Suisse: Nur zwei Tage nach seinem ersten Ausreißersieg hat Marcus Burghardt (BMC-Racing Team) erneut im Solo eine Etappe gewinnen können, diesmal sogar nach einer Alleinfahrt von über 50 Kilometern. Der bald 27-jährige Deutsche beendete den siebten Abschnitt mit ca. einer Minute Vorsprung vor seinen ehemaligen Fluchtkollegen Oscar Freire (Rabobank) und Greg van Avermaet (Omega Pharma Lotto). In der Gesamtwertung behält Freires niederländischer Teamkamerad Robert Gesink die Nase vorne. Der Schweizer Mathias Frank, wiederum ein Mannschaftsgefährte Burghardts, der ebenfalls zur Spitzengruppe gehört und dies zur Übernahme des Bergtrikots ausgenutzt hatte, erreichte das Ziel als Sechster.


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Am Tag nach der Königsetappe, auf der Tony Martin (HTC-Columbia) das Gelbe Trikot verloren und Robert Gesink (Rabobank) sich an die Spitze der Gesamtwertung gesetzt hatte, stand heute mal wieder ein Abschnitt mit Verdacht auf Massensprint-Entscheidung an. Mit über 200 Kilometern war die Länge dabei nicht unbeträchtlich. Von Savognin aus ging es in nördlicher Richtung über zunächst beständig abfallendes Terrain, bevor hinauf nach Wildhaus ein happiger Anstieg (Kat.2, 6,5-15 % auf 9,1 km) lauerte. Der zweite Teil nach der Abfahrt war dann hügelig, umfasste eine Bergwertung dritter Kategorie und endete mit einem Rundkurs um den Zielort Wetzikon, eine der größten Städte des Kantons Zürich, auf dem ebenfalls noch einmal eine Bergwertungs-relevante Erhebung zu absolvieren war. Im strömenden Dauerregen gelang es trotz einiger Versuche auf den ersten 50 Kilometern niemandem, eine Flucht zu initiieren, sodass der erste Bonussprint bei Chur aus dem Feld heraus entschieden wurde. Dort schon als Dritter mit vorne dabei: der spätere Etappensieger.

Hochkarätige Fluchtgruppe, spät gebildet. Frank kämpft um Bergwertungstrikot
Kurz darauf ging endlich eine Gruppe - und was für eine! Sie umfasste nicht weniger als 16 Fahrer - wobei Liquigas, BMC Racing und Rabobank je zwei Mal repräsentiert waren - und wartete mit einigen klingenden Namen auf. Neben dem vorvorjährigen Tour-de-France-Etappensieger Marcus Burghardt (BMC Racing Team) beteiligten sich u. a. der dreifache Weltmeister Oscar Freire (Rabobank), der dänische Meister Matti Breschel (Saxobank), Montepaschi-Sieger Maxim Iglinskiy (Astana), Omloop het Nieuwsblad-Gewinner Juan Antonio Flecha (Sky), der in dieser Saison schon dreifache Rundfahrt-Gesamtsieger Luis Leon Sanchez (Caisse d'Epargne) und die als starke Sprinter bekannten Mark Renshaw (HTC) sowie Greg van Avermaet (Omega). Nicht vergessen werden darf der Schweizer Mathias Frank, Burghardts Teamkollege, der es von vornherein auf eine Eroberung der Bergwertung abgesehen hatte. In Abwesenheit des vor der Etappe Führenden Wouter Poels (Vacansoleil) sammelte Frank bis zum Ende insgesamt 11 Punkte und wird daher morgen in Weiß an den Start gehen.

Burghardt hat erneut den richtigen Riecher für eine Attacke
Da keiner der Flüchtlinge eine akute Gefahr für Gesinks Gesamtführung darstellte und überdies viele Teams vorne vertreten waren, ließ man die Ausreißer gewähren. Nach der Wildhauser Gipfelpassage betrug der Vorsprung schon über fünf Minuten. Noch vor der nächsten Bergwertung und das heißt bei noch über 50 zu fahrenden Kilometern erfolgte der geschickte Angriff von Marcus Burghardt, der bereits auf Etappe Nr. 5 den richtigen Riecher für eine Solo-Attacke aus einer Spitzengruppe gehabt hatte, die sich damals aber nur wenige hundert Meter vor dem Ziel befand. Relativ schnell vergrößerte er den Abstand zu seinen ehemaligen Begleitern, deren Nachführarbeit daran krankte, dass man sich nicht einig war. An den nächsten Anstiegen zerfiel die 15-Mann-Gruppe zudem immer mehr und auch ein etwas ehrgeizigerer Verfolgungsversuch von Sanchez, dem Frank, Freire, Van Avermaet und Manuel Quinziato (Liquigas) sich anschlossen, war nicht von Erfolg gekrönt. Unterdessen hatte das Peloton die Sache aufgegeben; Rabobank verwaltete nur noch den Status quo.


Weiterer Bericht: Tour de Suisse, 7. Etappe: Burghardt gewinnt erneut

Tradition deutscher Etappensieger in Wetzikon wird fortgesetzt
Mit einem Vorsprung von genau einer Minute und einer Sekunde feierte Marcus Burghardt, der Ende des Monats 27 Jahre alt wird, somit den zweiten Ausreißersieg innerhalb von 48 Stunden, diesmal aber ohne jede Hektik. An einem Tag, an dem die Nationalkicker bei der Fuball-Weltmeisterschaft eine unglückliche Niederlage erlebten, konnte sich Deutschland somit immerhin schon über den dritten schwarz-rot-goldenen Tour-de-Suisse-Etappensieg 2010 freuen. Ein Blick in die Geschichte zeigt jedoch, dass Burghardts Triumph fast zu erwarten war, denn zweimal war Wetzikon bereits Zielort der Schweizer Rundfahrt und beide Male durfte hier ein Deutscher jubeln: Hans Junkermann 1959 und Rolf Aldag 1997.
Den Sprint der nächsten Verfolger um Rang zwei gewann der Spanier Freire vor dem Belgier Van Avermaet und dem Italiener Quinziato. Mit sieben weiteren Sekunden Rückstand wurden Freires Landsmann L.L. Sanchez und Lokalmatador Mathias Frank auf 5 und 6 gewertet. Dahinter tat sich zu Flecha, Breschel und weiteren Ausreißern ein Loch von dreieinhalb Minuten auf.

BMC führt in allen Einzel-Wertungen... außer der um Gelb
Das Peloton verlor exakt fünf Minuten auf Burghardt, worüber Robert Gesink aber nur mit den Schultern zucken konnte. Der Niederländer hielt sich als 19-ter schadlos und führt weiterhin die Gesamtwertung an, 29 Sekunden vor Rigoberto Uran (Caisse d'Epargne). Steve Morabito bleibt weiterhin Gesamtdritter mit + 36 Sek. und rundet den für das amerikanisch-schweizerischen BMC Teams rundum gelungenen Tag passend ab. Neben dem Etappensieg und der Übernahme des Bergtrikots kann man sich nämlich auch über die Führung in der Sprintwertung freuen, welche ebenfalls auf das Konto von Frank geht, der sich bei den beiden Wertungssprints insgesamt 4 Zähler sicherte. Der zweimalige Etappensieger Burghardt übernahm die Punktewertung von Marco Marcato (Vacansoleil). Außerdem gewinnt BMC die Tagesmannschaftswertung - gesamt an der Spitze liegt weiterhin Saxobank.
Fünf Aufgaben wurden im Laufe der Etappe vermeldet, darunter gleich zwei Männer von Omega Pharma, nämlich Leif Hoste und - man höre und staune - der als Mit-Favorit gestartete Philippe Gilbert.

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Die morgige achte Etappe, der nur noch das abschließende Zeitfahren folgt, stellt gegenüber der heutigen noch einmal eine Vereinfachung dar, der Anspruch der Bergwertungen beschränkt sich auf die dritte Kategorie. Gut möglich dass wir am Ende der 172 Kilometer zwischen Wetzikon und Liestal doch noch einmal einen Massensprint erleben.





Burghardt gelingt sensationeller zweiter Ausreißer-Coup bei der Tour de Suisse. Feiertag für BMC Racing Team
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Foto: Sabine Jacob, www.eventfoto-jacob.de

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