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Ironman Hawaii: Deutsche kämpfen gegen australische Seriensieger - oder können Llanos, van Lierde und Bockel eingreifen?

10.10.2013

Ironman Hawaii: Deutsche kämpfen gegen australische Seriensieger - oder können Llanos, van Lierde und Bockel eingreifen?

Info: IRONMAN HAWAII 2013 - Ironman World Championship
Autor: Johann Reinhardt (Johann)

Kona, 10.10.2013 – Am Samstag startet in Hawaii der traditionelle Ironman – 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen gilt es für über 2000 Athleten zurückzulegen. Seit 1978 kämpfen jährlich die weltbesten Triathleten gegeneinander um den Weltmeistertitel. Besonders mit Spannung wird wie in jedem Jahr das Rennen der Profis erwartet, 54 Herren und 37 Damen werden sich hier miteinander messen. Dabei kam die letzten sechs Austragungen der Sieger aus Australien, zuletzt war es Pete Jacobs der vor dem Deutschen Andreas Raelert und dem Belgier Frederik van Lierde gewann. Nun werden die Karten neu gemischt.

LiVE-Ticker ab Samstag, 18:30 Uhr:
Ironman Hawaii - die lange Triathlon-Nacht 2013

Kienle in Stadler-Manier zum Sieg?
Auch 2013 stehen die Australier ganz oben auf der Favoritenliste – wobei besonders in diesem Jahr die Hoffnung des ersten deutschen Erfolges seit Normann Stadler 2006 besonders groß ist: Sebastian Kienle, amtierender Weltmeister über die halbe Ironman-Distanz, möchte nach Rang vier im Vorjahr noch einmal einen Schritt nach vorne machen. Dabei gilt er als eine vielleicht etwas laufstärkere Kopie des zweimaligen Hawaii-Champions. Wie auch Stadler rollt Kienle das Feld auf dem Rad von hinten auf und setzt oft alles auf diese Karte, doch auch im Marathon kann Kienle mit den Besten mithalten. Die schnellsten Herren werden auch in diesem Jahr die abschließenden 42,195 Kilometer in unter 2:50 Stunden laufen.

Raelert fehlt nur noch der Titel
Das zweite heiße Eisen aus deutscher Sicht ist natürlich der Rostocker Andreas Raelert. Zuletzt viermal hintereinander auf dem Podium auf Hawaii und im letzten Jahr Zweiter, möchte Raelert diesmal endlich den ganz großen Wurf landen und die australische Armada bezwingen. Wenn er auf dem Rad den Anschluss zur Spitze hält, ist er Topfavorit auf den Titel, schließlich lief er im letzten Jahr in 2:47 Stunden den schnellsten Marathon, 42 Sekunden schneller als Sieger Pete Jacobs. Auch die anderen deutschen Herren können im Kampf um die Podestplätze eingreifen – Faris Al-Sultan und Timo Bracht, Fünfte und Sechste im letzten Jahr, sind genauso auf der Rechnung zu haben wie Jan Raphael, der nach seinem zweiten Platz beim Ironman Germany in Frankfurt nun auch bei der WM ein starkes Rennen abliefern möchte.

Wie stark sind die Australier?
Immer auf der Rechnung zu haben sind natürlich die australischen Herren. Die letzten sechs Jahre über waren sie nicht zu bezwingen, doch scheinbar ist es angesichts der Konkurrenz in diesem Jahr besonders schwer, erneut den Titel zu verteidigen, schließlich musste Chris McCormack seinen Start absagen und hinter der Form von Craig Alexander und Pete Jacobs steht ein kleines Fragezeichen. Titelverteidiger Jacobs enttäuschte in Frankfurt als 162., konnte aber zuletzt am 15. September in neuer Bestzeit über die Mitteldistanz den Ironman 70.3 Sunshine Coast gewinnen. Rechtzeitig zum Saisonhöhepunkt scheint er also genauso in Form zu kommen wie der dreifache Hawaii-Sieger Craig Alexander. Nach einem für ihn enttäuschenden elften Rang im Vorjahr möchte Alexander wieder in alte Regionen – der Sieg ist ihm genauso wie Jacobs zweifelsohne zuzutrauen, doch an Konkurrenz mangelt es nicht.

Gewinnt Llanos nach Australien und Frankfurt auch Hawaii?
Wenn man das weitere Starterfeld betrachtet, immerhin 18 der 55 Profis kommen aus Deutschland (10) oder Australien (8), fällt der Blick vor allem auf den Spanier Eneko Llanos. Im bisherigen Saisonverlauf beeindruckte der Hawaii-Zweite aus 2008 durch überragende Rennen beim Ironman Melbourne sowie dem Ironman Germany. Neben ihm ist natürlich auch der Belgier Frederik van Lierde zu nennen, der im vergangenen Jahr mit Rang drei bereits sein Potenzial auf Hawaii unter Beweis gestellt hat. Auch in diesem Jahr scheint er gut drauf zu sein: Der Sieg beim Abu Dhabi Triathlon steht ihm genauso zu Buche wie der Erfolg beim Ironman France in neuem Streckenrekord. Verzichten wird hingegen sein Landsmann Marino Vanhoenacker, der bis zum Marathon im vergangenen Jahr das Renngeschehen auf Hawaii bestimmte. Er kuriert einen Ermüdungsbruch aus.
Gespannt sein darf man außerdem auf den Südafrikaner James Cunnama, in diesem Jahr Zweiter der Challenge Roth. Allerdings könnte ihm die noch nicht vorhandene Hawaii-Erfahrung zum Verhängnis werden. Reif fürs Podium könnte in diesem Jahr auch der Luxemburger Dirk Bockel sein. Als Vorjahreszehnter wurde er 2011 bereits Vierter – in der aktuellen Saison gewann er die Challenge Roth vor Cunnama. Auch er zählt zu den komplettesten Athleten im Rennzirkus.

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