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Bouhanni legt bei der Tour of Beijing nach - kein Erfolg für Tony Martins Attacke
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13.10.2013

Bouhanni legt bei der Tour of Beijing nach - kein Erfolg für Tony Martins Attacke

Info: TOUR OF BEIJING 2013
Autor: Felix Griep (Werfel)



Peking, 13.10.2013 – Sollte Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) bei der dritten Ausgabe der Tour of Beijing erstmals nicht Gesamtsieger werden, so kann man ihm jedenfalls nicht vorwerfen, es nicht probiert zu haben. Ein wuchtiger Angriff in der Abfahrt vom letzten Anstieg der 3. Etappe hätte der Grundstein zur nächsten Titelverteidigung sein können, aber diesmal behielt doch das Feld die Oberhand. Das durchweg bergige Profil hatte das Peloton auf weniger als 60 Fahrer reduziert, Nacer Bouhannis (FDJ) Sprintqualitäten aber nichts anhaben können. Der Franzose gewann wie 24 Stunden zuvor überlegen den Sprint und verteidigte die Führung in der Gesamtwertung vor der morgigen entscheidenden Bergankunft.

Caruso im Duell um das Bergtrikot mit knappem Vorsprung
Es gab nur wenige flach Abschnitte auf der 3. Etappe der Tour of Beijing von Yanqing nach Qiandiajian, die sich durch hügeliges Terrain nördlich von Pekings Stadtzentrum schlängelte. Der einfachste Teil waren die ersten 17 der 176 Kilometer hin zur ersten Sprintwertung, an der sich Michael Matthews (Orica-GreenEdge), Matti Breschel (Saxo-Tinkoff) und Weltmeister Rui Costa (Movistar) Bonifikationen verdienten. In der darauf folgenden ersten Steigung entstand eine sechsköpfige Ausreißergruppe, in der Marc Goos (Belkin), Hayden Roulston (RadioShack-Leopard), Albert Timmer (Argos-Shimano) und Manuele Boaro (Saxo-Tinkoff) nur Statistenrollen übernahmen. Damiano Caruso (Cannondale) und Wesley Sulzberger (Orica-GreenEdge) waren die Stars der Flucht, die an den Bergwertungen immer ein ums andere Mal die Klingen kreuzten. Die höchstwertige, eine 1. Kategorie, gewann zwar Sulzberger, er unterlag Caruso aber auf vier der fünf übrigen Berge, welche die Gruppe vor dem Feld erreichte, ehe sie gut 30 Kilometer vor dem Ziel eingeholt wurde. Der Italiener kam so letztlich doch auf die höhere Summe, führt mit 37 zu 35 Punkten vor dem Australier. 25 Punkte hatte die Ausbeute des bisherigen Bergpreisleaders Thomas de Gendt (Vacansoleil-DCM) betragen, der die Etappe aber nicht zu Ende fuhr. Eine seit Beginn der Rundfahrt wieder schmerzende alte Knieverletzung bewegte ihn zu einer prophylaktischen Aufgabe.

Tony Martin lanciert einen Angriff in der finalen Abfahrt
Das relativ frühe Ende der Flucht um Caruso und Sulzberger kam Adam Hansen (Lotto Belisol) gelegen, der sich zutraute, genügend Power zu haben, um auf der verbliebenen Distanz einen Coup zu landen. Immerhin 1:20 Minute Vorsprung konnte der Australier zwischenzeitlich verbuchen, dieser war aber schon zu Beginn des letzten Anstiegs zur siebten Bergwertung aufgebraucht. Obwohl nur zwei Kilometer lang und mit 4,3 Prozent nicht besonders steil, gab es dort mehrere Versuche, die Sprinter abzuhängen. Movistar machte Tempoarbeit, auch Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) zeigte sich kurz vorne und schließlich brachte Jan Bakelants (RadioShack-Leopard) in seinem Schlepptau rund 60 Fahrer über den kleinen Gipfel. Noch elf Kilometer lag das Ziel entfernt und Martin blies in der Abfahrt zur Attacke. Mutig warf sich der Zeitfahrweltmeister in die Kurven und entkam kurzzeitig dem Blick seiner Verfolger. 2011 hatte Martin die Tour of Beijing aufgrund des Zeitfahrens gewonnen, welches danach aus dem Programm genommen wurde. Dass er 2012 den Gesamtsieg wiederholte, verdankte er seinen Angriffen auf einer ebenfalls bergigen Etappe, die er mit einer 25-Kilometer langen Solofahrt und dem entscheidenden Vorsprung abschloss. Ein ähnliches Kunststück gelang ihm heute nicht noch einmal, seine Aktion fand vier Kilometer vor dem Ziel ein Ende.

OPQS auch im Sprint glücklos – Bouhanni schlägt wieder zu
Für Omega Pharma-Quick Step war der Tag damit aber noch lange nicht gelaufen, denn mit Alessandro Petacchi hatte man ein Ass für den bevorstehenden Sprint im Ärmel. Auch Martin half dabei, den Italiener in Position zu fahren. Nikolas Maes wollte ihn auf der Zielgeraden auf die nötige Geschwindigkeit bringen, doch Petacchi kam gar nicht zum Zug. Bevor er vom Hinterrad des Teamkollegen losspurten konnte, hatten schon Fahrer auf beiden Seiten von ihm beschleunigt. Rechts neben dem OPQS-Duo startete Elia Viviani (Cannondale), links Borut Bozic (Astana) den Angriff auf den Sieg. Nacer Bouhanni (FDJ) entschied sich für das Hinterrad des Slowenen und hatte damit die richtige Wahl getroffen. Aus Bozic‘ Windschatten kam der Franzose nach vorne und siegte zum zweiten Mal hintereinander in überlegener Manier. Viviani wurde Vierter, Bozic Sechster, in ihrer Mitte befand sich der Schweizer Martin Kohler (BMC Racing Team). Matthews und Aleksei Tsatevich (Katusha) zogen an ihnen vorbei und nahmen die Plätze zwei und drei ein. Martin wurde am Ende als Elfter sogar noch Bester seines Teams, Petacchi lediglich 15. Bouhanni behält durch den neuerlichen Erfolg selbstverständlich die Gesamtführung, liegt nun elf Sekunden vor Matthews und Maxime Bouet (AG2R La Mondiale). Nicht mehr im Rennen ist der Sieger der 1. Etappe, Thor Hushovd (BMC Racing Team). Weil seine Tochter erkrankt ist, reiste der Norweger nach Hause ab.

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Nach dem dritten Massensprint in Folge und höchstwahrscheinlich einem weiteren am Schlusstag, wird die 4. Etappe wohl komplett alleine für den Ausgang der Peking-Rundfahrt verantwortlich sein. Noch genauer: die Bergankunft am Miaofeng Mountain (12,6 km à 5,7%).





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